Englische Grammatik

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Die englische Grammatik beschreibt die Struktur von Wörtern, Phrasen und Sätzen des heutigen Standardenglisch. Abweichungen von der hier beschriebenen Grammatik kommen in einigen historischen, sozialen und regionalen Varietäten des Englischen vor, die jedoch geringer sind als Unterschiede in Aussprache und Wortschatz.

Das moderne Englisch hat das noch im Altenglischen vorhandene flektierende Kasussystem überwiegend aufgegeben, wie auch das Genus bei Substantiven. Im Gegensatz zu den übrigen Westgermanischen Sprachen hat das moderne Englisch eine Grundwortstellung Subjekt-Verb-Objekt. Auch die Flexion der Verben wurde stark reduziert. Im Englischen werden üblicherweise acht Wortarten (parts of speech) unterschieden: Substantive, Determinatoren, Pronomen, Verben, Adjektive, Adverbien, Präpositionen und Konjunktionen.

Satzbau

Im Englischen folgt der Satzbau (Wortstellung) der SPO-Regel: Subjekt – Prädikat (Verb) – Objekt; anders als das Deutsche oder die übrigen westgermanischen Sprachen ist das Englische also keine „Verbzweit“-Sprache.

Why was she able to fly into space? [Wörtlich: Warum war sie fähig zu fliegen ins Weltall?]
Because she was dreaming. [Wörtlich: Weil sie war träumend.]

Orts- und Zeitangaben, die im Deutschen gerne zwischen Verb und Objekt eingeschoben werden, stehen im Englischen am Satzanfang oder hinter dem Objekt am Satzende. Treffen Orts- und Zeitangabe am Ende eines Satzes aufeinander, so steht im Englischen im Gegensatz zum Deutschen die Orts- vor der Zeitangabe (Regel: Place before time). Befinden sich am Satzende mehrere Orts- und Zeitangaben, so wird stets die Reihenfolge „vom Genaueren zum Ungenaueren“ eingehalten.

He lives in a tiny village near the border of Denmark. [Wörtlich: Er wohnt in einem kleinen Dorf nahe der Grenze von Dänemark.]

Angaben der Art und Weise, also „Wie?“ etwas ist, stehen in der Regel am Satzende vor den Orts- und Zeitangaben, die Reihenfolge lautet also „Wie? – Wo? – Wann?“.

He was alone at home last night. [Wörtlich: Er war allein zu Hause letzte Nacht = gestern Abend]

Angaben zur Häufigkeit (Wie oft?) findet man dagegen nicht am Satzende, hier richtet sich die Satzstellung nach der Anzahl der Wörter, aus denen das Prädikat des Satzes gebildet wird. Besteht das Prädikat nur aus einem Wort, so wird die Häufigkeitsangabe zwischen Subjekt und Prädikat eingeschoben.

I never drink alcohol! [Wörtlich: Ich nie trinke Alkohol]

Besteht das Prädikat aus zwei oder mehr Wörtern, so findet man die Häufigkeitsangabe dagegen nach dem ersten Wort des Prädikats.

I will always love you! [Wörtlich: Ich werde immer lieben dich!]

Bestimmte Häufigkeitsangaben, welche auch als Häufigkeitsadverbien bezeichnet werden, können allerdings auch am Anfang des Satzes stehen. Diese beziehen sich auf den gesamten Satz und werden an den Anfang gesetzt, um ihnen stärkere Betonung zu verleihen. Die Häufigkeitsadverbien der englischen Sprache sind: often, usually, sometimes und occasionally

Sometimes I feel like a motherless child. [Wörtlich: Manchmal ich fühle(mich) wie ein mutterloses Kind]

Gibt es zwei verschiedene Objekte – indirektes (analog zum deutschen Dativ) und direktes (analog zum Akkusativ) Objekt (

indirect and direct object

) – so wird aus der SPO-Regel die SPiOdO-Regel:

I gave you the book. [Wörtlich: Ich gab dir das Buch]

Eine sinnerhaltende Umstellung der Objekte ist nur mithilfe einer Präposition möglich:

I gave the book to you. [Wörtlich: Ich gab das Buch zu dir]

Der Grund für die – im Vergleich zum Deutschen – strenge Stellungsregel liegt darin, dass im Englischen der Kasus meistens nicht an der deklinierten Form des Nomen abgelesen werden kann. Zum Beispiel heißt „you“ sowohl „du“ (Nominativ) als auch „dir“ (Dativ) und „dich“ (Akkusativ).

Siehe auch Einzelthemen zur englischen Syntax

Wortarten

Substantive (nouns, substantives)

Übersicht der Deklination englischer Substantive
Subjektiv/Objektiv Singular Subjektiv/Objektiv Plural Genitiv Singular Genitiv Plural
regelmäßig car cars car’s cars’
CD CDs CD’s CDs’
Ausgang mit s-Laut suffix suffixes suffix’ suffixes’
Ausgang mit y
nach Konsonant
nach Vokal
family families family’s families’
boy boys boy’s boys’
Ausgang mit o
nach Konsonant
nach Vokal
hero heroes hero’s heroes’
zoo zoos zoo’s zoos’
Ausgang mit f-Laut wolf wolves wolf’s wolves’
wife wives wife’s wives’
unregelmäßige Mehrzahl -man -men -man’s -men’s
child children child’s children’s

Plural

Englisch bildet den Plural in den meisten Fällen mit dem Suffix -s (ohne Apostroph). Dieses wird ​[⁠s⁠]​ nach stimmlosen Konsonanten (tulips [ˈtʰ(j)uːlɪps]), ​[⁠z⁠]​ nach stimmhaften Konsonanten und Vokalen (orchids [ˈɔ(ɹ)kɪdz]), und [ɨz] nach den Zischlauten ​[⁠s⁠]​, ​[⁠z⁠]​, ​[⁠ʃ⁠]​, ​[⁠ʒ⁠]​, ​[⁠t͡ʃ⁠]​, und ​[⁠d͡ʒ⁠]​ (roses [roʊ̯zɨz]/[rəʊ̯zɨz]) ausgesprochen. Eine kleine Anzahl von germanischen Wörtern bilden ihren Plural mit dem Suffix -en (ox – oxen). Andere zeigen Ablaut an (man – men; foot – feet; goose – geese; tooth – teeth; mouse – mice) oder haben keine spezielle Pluralform (sheep; fish; deer; cattle; moose). Fremdwörter behalten teilweise ihre ursprüngliche Pluralform bei.

Genitiv

Die englische Sprache verwendet einen Possessiv- bzw. attributiven Genitiv (engl. possessive), dessen Attribut in der Regel direkt vor dem Bezugswort steht. Englisch bildet den Genitiv mit dem Apostroph und s-Laut -’s (Genitiv-s), z. B. Janie’s restaurant ‚Janies Restaurant‘, the Lord’s prayerVaterunser‘, wörtlich ‚das Gebet des Herrn‘, the river’s course ‚der Lauf des Flusses‘ usw.
Im Plural wird nur ein Apostroph hinter das Plural-s angefügt, z. B. the Clarks’ house ‚das Haus der Familie Clark‘.
Wird die Pluralform unregelmäßig gebildet, so wird, wie im Singular, ein -’s angehängt, z. B. Children’s toys should be checked properly – „Kinderspielzeug sollte sorgfältig geprüft werden“.

Die Genitivform wird zuweilen im Englischen als

Anglo-Saxon genitive

bezeichnet, aber es handelt sich dabei um ein Enklitikon. Andere Funktionen des Genitivs werden mit der Präposition of (dt. von) erfüllt oder gemeinsam genutzt, z. B. the Marquis of Carabas ‚der Graf von Carabas‘ und ace of spadesPik-Ass‘, aber true love’s kiss ‚der Kuss der wahren Liebe‘ neben kiss of true love.

Genera

Nomen haben im modernen Englisch kein grammatisches Geschlecht (Genus). Im Altenglischen gab es hingegen die drei auch im Deutschen üblichen Genera. Diese gerieten während der mittelenglischen Sprachperiode außer Gebrauch.

Das natürliche Geschlecht spielt hingegen bei der Verwendung von Personalpronomen gelegentlich eine Rolle. So wird etwa das weibliche Personalpronomen "she" den Begriffen woman, girl, aunt, stewardess und wife zugeordnet. Als weiblich werden ebenfalls Schiffe (selten: Flugzeuge), Kirchen, Inseln und Staaten angesprochen.

Artikel

Wie im Deutschen benutzt man im Englischen die Artikel, um Bestimmtheit zu markieren. Der, die, das usw. sind äquivalent zu dem englischen the (vor Konsonanten: [ðə]; vor Vokalen: [ðiː]) und ein, eine usw. zu dem englischen a (vor gesprochenen Konsonanten) oder an (vor gesprochenen Vokalen). Es heißt also:

A uniform, a university, a UFO, a European (alle mit anlautendem Halbvokal [j]), aber
an uncle, an understatement (mit anlautendem Vokal [ʌ]).
A horse, a house, a home, aber
an hour, an honour (stummes h).

Anders als im Deutschen wird der Artikel nicht dekliniert. Daher kann die SPiOdO-Regel (s. o.) nur mithilfe von Präpositionen umgangen werden.

Beispiele:

Der Mann wirft den Ball dem Hund zu. (Subjekt-Akkusativobjekt-Dativobjekt)
Der Mann wirft dem Hund den Ball zu. (Subjekt-Dativobjekt-Akkusativobjekt)
Dem Hund wirft der Mann den Ball zu. (Dativobjekt-Subjekt-Akkusativobjekt)
Den Ball wirft der Mann dem Hund zu. (Akkusativobjekt-Subjekt-Dativobjekt)

(Deutsch: „dem“ macht Dativ erkennbar, „den“ Akkusativ, „der“ Nominativ)

The man throws the dog the ball. (indirektes Objekt zuerst)
The man throws the ball to the dog. (Präposition „to“ vor dem indirekten Objekt)
Wegen des Regens wurde das Spiel abgesagt. („des“ weist Genitiv aus)
Because of the rain, the game was cancelled. (Präposition „of“ stellt klar, dass „the rain“ nicht den Anfang eines Nebensatzes darstellt)

Pronomina

Person 1. Singular 2. Singular 3. Singular 1. Plural 2. Plural 3. Plural Fragewörter
Subjekt (Nominativ) I you (thou)[Anm. 1] he, she, it we you[Anm. 2] (ye)[Anm. 1] they who
Objektiv me you (thee)[Anm. 1] him, her, it us you them whom (who[Anm. 3])
attributives Possessivpronomen my your (thy)(thine) "Thine" steht vor einem Vokal. Wie in "Thine apple is good". Niemals "Thy apple is good".[Anm. 1] his, her, its our your their whose
Reflexivpronomen myself yourself (thyself (auch: theeself))[Anm. 1] himself, herself, itself ourselves
(Pluralis Majestatis: ourself)
yourselves themselves  
nicht-attributives Possessivpronomen mine yours (thine)[Anm. 1] his, hers, its ours yours theirs  
  1. a b c d e f Das Frühneuenglische unterschied zwischen der 2. Person Singular und der 2. Person Plural. Thou (mit den flektierten Verbformen art, hast, lovest etc.) entsprach dem deutschen ‚du‘ und ye/you dem ‚ihr/euch‘; als Höflichkeitsform wurde ye/you wie deutsches Sie verwendet. Man kann dies in einem Durchgang von Shakespeares Hamlet sehen:
    Königin: Hamlet, thou hast thy father much offended. „Hamlet, du hast deinen Vater sehr verletzt.“
    Hamlet: Mother, you have my father much offended. „Mutter, Ihr habt meinen Vater sehr verletzt.“
    Im Neuenglischen sind alle diese Funktionen der 2. Person als you zusammengefallen. Heute liest man thou nur noch in historischen Texten, so in der King-James-Übersetzung der Bibel, z. B. „Our father who art in heaven, hallowed be thy name …“.
  2. Im Süden der USA sagen einige y’all, um Gruppen anzusprechen. Dies ist eine Kontraktion von you und all. Wegen des politischen Einflusses des Südens und des popkulturellen Einflusses der Afroamerikaner ist y’all in Amerika populärer geworden, aber sein Gebrauch beschränkt sich auf die Umgangssprache. Andernorts ist es ungebräuchlich; man sagt stattdessen you guys (in den meisten der US) oder you lot (in Großbritannien).
  3. Whom ist schriftsprachlich und, insbesondere in der gesprochenen Sprache, gehoben. Whom gilt heute manchmal als veraltet.

Verben (verbs)

Die neuzeitliche englische Sprache hat in den letzten Jahrhunderten nahezu alle Flexionsformen aufgegeben, sie zeigt also einen analytischen Sprachaufbau, im Unterschied etwa zum Latein und den sich daraus ableitenden romanischen Sprachen, die einen flektierenden bzw. synthetischen Sprachbau aufweisen.[1] Dazu ein Vergleich der Konjugation des Verbs „make“ in der mittelenglischen, frühneuenglischen und modernen Form:

Mittelenglisch Frühneuenglisch Neuenglisch
ich make I make I make
þu makest thou makst you make
he/she/it makeþ he/she/it maketh he/she/it makes
we maken we make we make
ȝe maken ye make you make
þey maken they make they make

Verlaufsform (progressive form)

Das Englische kennt zu jeder Zeit eine Verlaufsform, die jeweils benutzt wird, wenn das Geschilderte im erzählten Moment der Gegenwart/Vergangenheit/Zukunft gerade passiert. Diese Verlaufsformen finden in der deutschen Sprache keine direkte Entsprechung; umgangssprachlich sind, vor allem im Westen Deutschlands, jedoch Tendenzen zu einer Konstruktion aus der Präposition an + Dativ + substantiviertes Verb klar erkennbar: „I was driving“ = „Ich war am Fahren“ (vgl. Rheinische Verlaufsform). Analog hierzu findet sich im Berlinischen die Form „zu“ + Infinitiv, etwa „Ich habe einen Fernseher in der Wohnung zu stehen“.

Unregelmäßige Verben (irregular verbs)

Im Englischen gibt es einige Verben, deren drei Stammformen unregelmäßig gebildet werden, ähnlich wie deutsche starke Verben. Beispiel „to go“:

  • Simple Present („I go“)
  • Simple Past („I went“)
  • Present Perfect Simple („I have gone“)

Die Anzahl der englischen starken Verben liegt nach verschiedenen Einschätzungen ungefähr zwischen 170[2] und 300.[3] Mit 170 kann man alle im gewöhnlichen Gebrauch auftretenden sowie einige altertümliche und literarische Verben abdecken. In den längeren Listen stehen Verben, die sich nur durch den Zusatz einer Vorsilbe voneinander unterscheiden, z. B. wake-woke-woken und awake-awoke-awoken.

Einige Verben, ungefähr acht, die häufig vorkommen, können entweder die Endung ‚-ed‘ oder ‚-t‘ in der Vergangenheit und beim Partizip haben, zum Beispiel learn – learned oder learnt. Zwischen den Formen können Gebrauchs- oder Bedeutungsnuancen bestehen. Man sagt z. B. ‚a spoilt child‘ aber ‚you have spoiled the party‘. Es gibt auch Verben, z. B. ‚melt‘, ‚cleave‘ u. a., die mehrere starke Formen haben, eine Tatsache, die oft auf das Verschmelzen verschiedener Verben in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Es kommt häufig vor, dass eine Form als Verb, die andere als Adjektiv bevorzugt wird. Man sagt ‚the ice has melted‘ aber ‚molten metal‘ oder ‚molten lava‘.

Im Laufe der Zeit werden die unregelmäßigen Verben einem Regularisierungsprozess unterzogen.[4] Dabei werden starke Formen wie ‚help-holp-holpen‘ durch schwache Formen wie ‚help-helped-helped‘ ersetzt. Man schätzt, dass der Prozentsatz der Verben, die starke Formen aufweisen (rund 25 % in der angelsächsischen Literatur) auf ungefähr 3 % gesunken sei, aber mehrere von diesen gehören zu den meistgebrauchten Verben.

Hilfsverben & Modalverben (auxiliary verbs, auxiliaries)

Im Englischen existieren zwei Arten von Hilfsverben (im weiteren Sinne): solche, die auch als Vollverben verwendet werden können, und die manchmal sogenannten modalen Hilfsverben, die ausschließlich in Verbindung mit einem Vollverb angewendet werden können.

Hilfsverben werden vor allem bei Fragesätzen und verneinten Aussagen benötigt, sie können aber auch in normalen positiven Aussagesätzen angewendet werden. Bei Fragen muss ein Hilfsverb vor dem Subjekt stehen. Sollte kein passendes Hilfsverb gefunden werden, so wird „do“ verwendet: Shall we do this?, Do you like me? Bei verneinten Aussagen mit „not“ muss das Hilfsverb stets vor diesem platziert werden. Auch hier kann „do“ verwendet werden, falls nichts anderes passend ist: I would not do this, I do not think so.

Des Weiteren finden sie Anwendung bei den sogenannten Question Tags, kleinen Anhängseln an eine Frage: I am right, aren’t I?, You need to go there, needn’t you?

be, have und do als Hilfsverben

Obwohl „be“, „have“ und „do“ als Hilfsverben verwendet werden können, existieren sie auch als Vollverben. Sie werden als Hilfsverben genau wie Modalverben verwendet, allerdings existieren mehr Kurzformen als bei den modalen Hilfsverben.

be have do
Gegenwart:
Langform Kurzform
I am I’m
you/we/they are you’re/we’re/they’re
he/she/it is he’s/she’s/it’s
are not aren’t
is not isn’t
Gegenwart:
Langform Kurzform
I/you/we/they have I’ve/you’ve/we’ve/they’ve
he/she/it has he’s/she’s/it’s
have not haven’t
has not hasn’t
Gegenwart:
Langform Kurzform
do not don’t
does not doesn’t
Vergangenheit:
Langform Kurzform
was not wasn’t
were not weren’t
Vergangenheit:
Langform Kurzform
I/you/he/she/it/we/they had I’d/you’d/he’d/she’d/it’d/we’d/they’d
had not hadn’t
Vergangenheit:
Langform Kurzform
did not didn’t
Modalverben („modale Hilfsverben“; modal auxiliary verbs, modal auxiliaries, modal verbs)

Modalverben können, anders als Vollverben, nur in Begleitung eines normalen Verbs auftreten. Dieses wird mit dem Infinitiv ohne „to“ direkt an das Hilfsverb angeschlossen. Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel sind „ought to“, „used to“ und „dare to“. Des Weiteren wird bei Hilfsverben keine Do-Umschreibung praktiziert. Auch besitzen sie in der dritten Person Singular kein angehängtes „s“. Die Hilfsverben existieren nur in maximal zwei Zeitformen (meist Present Tense und Past Tense). Für alle übrigen Zeiten muss eine Ersatzform verwendet werden. Die Past Tense Formen der Hilfsverben entsprechen im Deutschen den Konjunktivformen, also z. B. könnte, würde, … Um die Vergangenheit auszudrücken wird häufig der Infinitiv Perfekt des Vollverbs gebildet, also „have“ und das Past Participle, z. B. We might have done this. Es wird zwischen deontischer und epistemischer Modalität unterschieden. Die deontische Modalität drückt aus, dass eine Handlung geboten ist, ausgeführt werden soll (z. B. We should open the window.), die epistemische Modalität bringt Schlussfolgerungen, Vermutungen, Einschätzungen … zum Ausdruck (He must be sick.). Bei der epistemischen Modalität ergibt sich somit das Problem der Verbindung des entsprechenden modalen Hilfsverbs mit einem bestimmten Aspekt, der mit Hilfe des Infinitivs zum Ausdruck gebracht wird. Es ergeben sich folgende Kombinationsmöglichkeiten:

Infinitivarten:

  • to do – Infinitiv Präsens Aktiv Simple
  • to have done – Infinitiv Perfekt Aktiv Simple
  • to be doing – Infinitiv Präsens Aktiv Continuous
  • to have been doing – Infinitiv Perfekt Continuous
  • to be done – Infinitiv Präsens Passiv
  • to have been done – Infinitiv Perfekt Passiv

Beispiele für sämtliche Kombinationsmöglichkeiten bei epistemischer Modalität:

  • He must work as an engineer. He is so familiar with that specific terminology.
  • He must have made a lot of money. Have a look at all the things he has afforded so far.
  • He must be working in the garage at the moment. I can still hear this strange noise.
  • He must have been telephoning for about twenty minutes now. The line is still busy.
  • He must be trained regularly. He is always up-to-date as far as his skills are concerned.
  • He must have been operated on some weeks ago. He looks so much better and healthier again.

Folgende Modalverben existieren in der englischen Sprache:

Bejahte Gegenwart Verneinte Gegenwart Bejahte Vergangenheit Verneinte Vergangenheit Ersatzform
can cannot (can’t) could could not (couldn’t) be able to
may may not were/was allowed to weren’t/ wasn’t allowed to be allowed to
must4 must not (mustn’t)4     have to/be allowed to
need need not (needn’t)     have to
will1 will not (won’t) would2 would not (wouldn’t) be willing to/be prepared to
shall shall not (shan’t) should should not (shouldn’t) be to
    ought to ought not to (oughtn’t to) be to
    used to used not to
dare to dare not to (daren’t to) dared to3 dared not to3
Weitere Modalverben und modale Hilfskonstruktionen

going to do (wollte gerade, unterbrochene Handlung) – I was going to leave the house when the telephone rang.

to be about to do (wollte gerade, unterbrochene Handlung) – I was about to leave the house when the telephone rang.

did not mean to do/didn’t mean to do (unbeabsichtigte Handlung) – Oh sorry, I didn’t mean to hurt you.

to be to do (1) (Blick in die Zukunft z. B. eines auktorialen Erzählers) – And soon he was to lose his life. (2) Befehlen, Hinweisungen, Erwartung usw. zufolge tun müssen. He is to meet her at the airport when her plane gets in.

to be meant to do (Zweckbestimmung einer Sache) – Oh, is this really meant to be a pullover? This must be the first pullover you have ever knitted.

had better do (sollte lieber, das impliziert eine negative Konsequenz) – The children had better see the dentist twice a year.

to manage to do (können, vor allem nach Anstrengung) – After twenty minutes the old lady managed to cross the street.

to be supposed to do (1) (sollen im Sinne von „Man sagt dass, es wird behauptet, dass“; epistemisch) – The troops are supposed to have been fighting in this region for three weeks now. (2) (Amerikanisch) wie to be meant to do – siehe oben.

to be said to do (wie oben) – The troops are said to have been fighting in this region for three weeks now.

to want to do (wollen im Sinne von beabsichtigter Handlung) – I have always wanted to become an actor.

In Klammern ist die Kurzform angegeben, falls sie existiert.

1 Kann auch durch ein an das Personalpronomen angehängte „’ll“ ausgedrückt werden: I’ll go there
2 Kann auch durch ein an das Personalpronomen angehängte „’d“ ausgedrückt werden: I’d go there
3 Selten
4 „must“ und „must not“ sind von der Bedeutung her zu unterscheiden: „must“ bedeutet „müssen“, „must not“ bedeutet „nicht dürfen“. Die entsprechende negative Form von „must“ ist demnach „need not“. Die entsprechende positive zu „must not“ wäre dann „may“.

Daneben gibt es auch „gonna“, die Kurzform von „going to“, die aber vor allem umgangssprachlich verwendet wird.

ain’t

Eine einfache Form der Verneinung wird im Jargon durch „ain’t“ möglich. Es ersetzt u. a. die Formen „am not“, „aren’t“, „isn’t“, „haven’t“ und „hasn’t“.

Umschreibung mit to do (do-support)

Ein typisches Charakteristikum der englischen Grammatik ist die Umschreibung mit to do, in der englischsprachigen Grammatik do-support genannt. Man findet diese Form nur bei Vollverben und in drei Fällen: 1) bei der Verneinung, 2) in Fragesätzen, sofern das Fragepronomen nicht das Subjekt des Satzes bildet, und 3) bei Emphase (Hervorhebung, Betonung).

1) Verneinung

Das englische Vollverb kann nicht mehr direkt mit not verneint werden, sondern bedient sich dazu des Hilfsverbs to do. Die Konstruktion *I saw him not gilt im heutigen Englischen als falsch. Es muss heißen: I did not (didn’t) see him.

Das Gleiche gilt für den verneinten Imperativ: Go! ‚Geh!‘; aber: Don't go! ‚Geh nicht!‘. Ausnahmsweise wird auch der verneinte Imperativ von to be ‚sein‘ mit to do umschrieben, obschon to be nicht als Vollverb gilt: Be happy! ‚Sei glücklich!‘; aber: Don't be silly! ‚Sei nicht dumm!‘

2) Fragen

In Fragen muss das Vollverb stets hinter dem Subjekt stehen, weswegen auch hier die Umschreibung mit to do erforderlich ist, sofern kein anderes, modales, Hilfsverb gebraucht wird. Die Frage *When arrived you? ist daher nach der heutigen Grammatik falsch. Es muss heißen: When did you arrive? ebenso: Do you understand this?

Eine Ausnahme bilden die Fragen, in welchen das Fragepronomen mit dem Subjekt identisch ist: Who claims that this method is wrong? What caused that accident?

3) Emphase

In Aussagesätzen wird die Umschreibung mit to do verwendet, um Nachdruck auf ein Verb zu legen: Don’t you remember? – O yes, I do remember.

Gegenwart (present tense)

Analog zum Deutschen gibt es im Englischen eine einfache Gegenwartsform, das Simple Present. Die entsprechende Verlaufsform ist das Present Progressive (auch Present Continuous genannt).

Das Simple Present ist in der Regel der einfache Wortstamm (der Infinitiv ohne „to“). Lediglich in der 3. Person Singular wird ein „s“ angehängt: She speaks. Endet der Wortstamm auf einen Vokal, so wird stattdessen „es“ angehängt: He goes. Hierzu hat man eine Eselsbrücke. Nämlich: „He/she/it – das ‚s‘ muss mit!“ Alle anderen Personen verwenden einfach den Wortstamm ohne Veränderung: We listen. Nur das Verb „to be“ bildet eigene Formen aus („I am, he is, we/you/they are“).[A 1] Die Verneinung des Simple Present wird mit „does not“ in der 3. Person und mit „do not“ in allen anderen gebildet: It does not hurt. Bei der Frageform wird in der 3. Person ein „does“ und in allen anderen ein „do“ vorangestellt, z. B. Do you like apples?

Das Simple Present wird für jegliche Handlungen in der Gegenwart verwendet, die aufeinander folgen oder allgemeine Gültigkeit haben. Es kann auch dazu benutzt werden, um die Zukunft auszudrücken.

Die Bildung des Present Progressive (oder auch Present Continuous) geschieht mittels einer Form des Simple Present „to be“ und dem Present Participle (auch ing-Form genannt) des Verbs: We are leaving Las Vegas. Durch Einfügen eines „not“ vor dem Partizip wird die Aussage verneint, z. B. You are not reading this book. Eine Frage wird gestellt, indem man die Form von „to be“ an den Anfang stellt: Is it screaming?

Das Present Progressive wird verwendet, um Handlungen auszudrücken, die sich in der Gegenwart gerade im Ablauf befinden oder auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt sind. Mit ihm kann auch eine Form der Zukunft ausgedrückt werden (siehe dort). Wie im deutschen „Ich bin am Arbeiten“ oder „Ich hab keine Zeit, ich bin am Schreiben.“

Vergangenheit

Das Englische kennt folgende Vergangenheitsformen:

  • Das Simple Past (auch Preterite, Past Tense genannt), das dem deutschen Präteritum entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Past Progressive (auch Past Continuous genannt)
  • Das Present Perfect Simple, das dem deutschen Perfekt entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Present Perfect Progressive
  • Das Past Perfect Simple, das dem deutschen Plusquamperfekt entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Past Perfect Progressive
Einfache Vergangenheit (Imperfekt) (past simple, simple past)

Das Simple Past wird gebildet, indem bei regelmäßigen Verben ein „ed“ an den Wortstamm angehängt wird, etwa He walked to the store. Bei unregelmäßigen Verben verwendet man die 2. Form des Verbs (Simple Past Form). Soll eine Verneinung ausgedrückt werden, so verwendet man „did not“ und den Wortstamm: He did not shoot. Eine Frage wird gestellt, indem man ein „did“ vor den Wortstamm stellt, etwa Did she love you?

Es wird verwendet bei Handlungen, die direkt aufeinander folgen, Handlungen, die andere Geschehnisse unterbrechen und Handlungen, deren genauer Zeitpunkt in der Vergangenheit bekannt ist oder bei Bilderbeschreibungen.[A 2]

  • Handlungen, die andere Geschehnisse unterbrechen
  • und abgeschlossenen Handlungen, die keinen Einfluss auf die Gegenwart haben
  • sowie bei jenen, deren genauer Zeitpunkt in der Vergangenheit bekannt ist
  • Manchmal sind Signalwörter, welche eine Nähe zur Gegenwart aufweisen, davon ausgenommen. (siehe Unterschied Present Perfect/Simple Past).
Verlaufsform der Vergangenheit (past progressive)

Das Past Progressive wird aus der entsprechenden Simple Past Form von „to be“ und dem Present Participle des Verbs gebildet: He was going to school. Durch Einfügen eines „not“ vor dem Partizip wird eine Negierung der Aussage erreicht, z. B. You were not laughing. Eine Frage wird mittels eines Voranstellens der Form von „to be“ formuliert, etwa Was he howling?

Es findet Verwendung bei Handlungen, die im Moment der Vergangenheit gerade ablaufen, Handlungen, die durch andere Handlungen unterbrochen werden, sowie gleichzeitig ablaufenden Handlungen.[A 3]

present perfect simple

Das Present Perfect Simple entsteht durch Kombination der Simple Present Form von „to have“ und der dritten Verbform (past participle). Eine Verneinung wird erzeugt, indem nach der Form von „to have“ ein „not“ eingefügt wird: You have not dreamed. Um eine Frage zu formulieren, wird die Form von „to have“ vorangezogen, z. B. Have I left the room?

Es wird verwendet bei Handlungen, bei denen das Ergebnis betont werden soll, Handlungen, die bis in die Gegenwart andauern, eben erst abgeschlossenen Handlungen, sowie Handlungen, die zwar abgeschlossen sind, jedoch noch Einfluss auf die Gegenwart haben.

present perfect progressive

Das Present Perfect Progressive wird gebildet, indem man die entsprechende Form von „to have“ vor die Partikel „been“ und das Present Participle des Verbs stellt: She has been laughing. Für eine Verneinung der Aussage wird ein „not“ zwischen die Form von „to have“ und „been“ gestellt, etwa They have not been eating. Für die Frageform stellt man die Form von „to have“ voran: Have they been smoking?

Es findet Anwendung bei Handlungen, bei denen die Handlung selbst oder deren Dauer, nicht aber das Ergebnis betont werden soll und Handlungen, die in der Vergangenheit im Moment gerade passieren, aber bis in die Gegenwart andauern oder auf diese Einfluss haben.

past perfect simple

Das Past Perfect Simple wird mittels der Simple Past Form von „to have“, sowie dem Past Participle (walk-walked-walked bzw. speak-spoke-spoken) gebildet, z. B. We had shouted. Eine Verneinung wird hervorgerufen, wenn man nach dem „had“ ein „not“ platziert: You had not spoken (Kurzform: You hadn't spoken). Um die Frageform zu bilden, muss das „had“ an den Satzanfang gestellt werden, z. B. Had he laughed?

Es wird verwendet bei Handlungen, die vor einem Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden haben, sowie Handlungen, die die Tatsache betonen, dass etwas stattgefunden hat.

past perfect progressive

Die Bildung des Past Perfect Progressive geschieht mittels der Simple Past Form von „to have“, der Partikel „been“ und dem Present Participle des Verbs, etwa You had been losing. Die Verneinung ergibt sich aus einem Einschub eines „not“ vor dem „been“: I had not been crying. Die Frageform wird gebildet, indem man das „had“ vorzieht: Had she been knocking?

Es findet Verwendung bei Handlungen, die vor einem Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden haben und Handlungen, bei denen die Handlung selbst oder ihre Dauer betont werden soll.

Zukunft (future)

Wie auch das Deutsche kennt das Englische zwei Zukunftsformen:

  • Das Future I Simple, auch Future Simple Tense das dem deutschen Futur I entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Future I Progressive
  • Das Future II Simple, auch Future Perfect Tense das dem deutschen Futur II entspricht, mit der Verlaufsform, dem Future II Progressive

Des Weiteren kann das Futur I Simple auch durch das Simple Present, die Gegenwartsform, ausgedrückt werden, wenn es sich bei der Handlung um eine festgelegte und/oder regelmäßige handelt, etwa bei Fahrplänen etc.: The train leaves at 9.30 p.m.

Selbiges gilt für das Future I Progressive, das bei bereits fest vereinbarten Handlungen in der Zukunft durch das Present Progressive ersetzt werden kann, etwa Tonight we are watching a film.

Das Future I Simple kann auf zwei verschiedene Arten gebildet werden:

  1. mit „will“, bei Ereignissen, die nicht beeinflussbar sind, spontanen Entschlüssen oder Vermutungen.
  2. mit „going to“, bei bereits bestehenden Absichten und logischen Schlussfolgerungen (anderweitig auch als Prospektiv bezeichnet).

Das will-Future wird gebildet, indem man das „will“ vor den Infinitiv des Verbs setzt, z. B. She will go. Eine Verneinung wird durch Einfügen eines „not“ nach „will“ erreicht: We will not come. Man kann jedoch auch won’t schreiben. Bei der Frageform wird das „will“ vorangestellt: Will we fall? In Großbritannien wird von einigen Leuten auch „shall“ und „shall not“ statt des „will“ und „will not“ verwendet, jedoch nur in der 1. Person: „I shall be released“ und „We shall overcome“.

Das going-to-Future bildet man, indem man die entsprechende Form von „to be“ vor „going to“ setzt und am Ende den Wortstamm (den Infinitiv ohne „to“) des Verbs anhängt: She is going to watch TV. Eine Verneinung kann hervorgerufen werden, indem man ein „not“ vor dem „going to“ einfügt: We are not going to leave. Soll eine Frage gestellt werden, so ist die Form von „to be“ voranzustellen, z. B. Are they going to drink something?.

Das Future I Progressive dagegen kann nur auf eine Weise gebildet werden: Hierbei muss dem Present Participle des Verbs ein „will be“ vorangestellt werden, etwa I will be eating. Eine Verneinung wird ausgedrückt, indem man ein „not“ zwischen „will“ und „be“ platziert: She will not be fighting. Eine Frage wird gestellt, wenn man das „will“ an den Anfang des Ausdrucks stellt, z. B. Will you be dancing?

Das Future I Progressive wird verwendet, wenn es um Handlungen geht, die in der Zukunft gerade ablaufen und bei sicheren oder selbstverständlichen Handlungen.

Die Bildung des Future II Simple geschieht mittels eines dem Past Participle des Verbs vorangestellten „will have“, z. B. You will have done this. Eine Verneinung wird hervorgerufen, wenn man ein „not“ vor dem „have“ einfügt: He will not have cried. Eine Frage signalisiert, indem man das „will“ an den Satzanfang zieht, etwa Will we have read this?

Das Future II Simple wird angewandt, wenn es um Handlungen geht, die in der Zukunft bereits abgeschlossen sein werden. In Großbritannien verwenden einige Leute auch „shall“ und „shall not“ anstelle von „will“ und „will not“.

Das Future II Progressive wird mit „will have been“ und dem Present Participle des Verbs gebildet, z. B. She will have been speaking. Die verneinte Form wird erzeugt, wenn man ein „not“ nach dem „will“ einfügt: You will not have been dreaming. Eine Frage wird gestellt, indem man das „will“ nach vorne holt, etwa Will you have been acting?

Das Future II Progressive wird wie auch das Future II Simple verwendet, wenn die Handlung in der Zukunft bereits abgeschlossen ist, es betont allerdings die Dauer einer Handlung.

Konditionalis und hypothetische Aussagen (conditional clauses)

Der Konditionalis (conditional) im Englischen hat folgende Formen:

  • Conditional I Simple, das dem deutschen Konjunktiv II Imperfekt (z. B. er täte) entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Conditional I Progressive
  • Conditional II Simple, das dem deutschen Konjunktiv II Plusquamperfekt (z. B. er hätte getan) entspricht, mit seiner Verlaufsform, dem Conditional II Progressive

Das Conditional I Simple wird mit Hilfe von „would“ und dem Wortstamm (dem Infinitiv ohne „to“) des Verbes gebildet, etwa He would speak. Eine Verneinung wird erzeugt, indem man nach dem „would“ ein „not“ einfügt: She would not hope. Eine Frage wird gestellt, wenn man das „would“ voranstellt, z. B. Would you prefer this? Das Conditional I Simple findet Verwendungen bei Geschehnissen, die möglicherweise eintreten könnten.
Neben bzw. anstelle von „would“(/„wouldn’t“) werden auch „could“ und „might“ nebst Verneinungen („couldn’t“, „might not“) benutzt.

Das Conditional I Progressive wird gebildet, indem man nach einem „would be“ das Present Participle des Verbs stellt: You would be sinking. Eine Verneinung wird durch Einfügen eines „not“ vor dem „be“ hervorgerufen, z. B. She would not be coming. Eine Frage wird formuliert, wenn man das „would“ an den Anfang stellt, etwa Would you be talking?

Das Conditional I Progressive wird genauso verwendet wie das Conditional I Simple, betont allerdings die Handlung oder deren Dauer.

Die Bildung des Conditional II Simple geschieht mittels „would have“ und dem Past Participle des Verbs, z. B. He would have taken it. Eine Verneinung der Aussage wird durch Platzieren eines „not“ vor dem „have“ erreicht, etwa She would not have loved it. Eine Frage wird mit Hilfe eines Voranziehens des „would“ gestellt: Would you have liked this?

Das Conditional II Simple wird für Ereignisse verwendet, die möglicherweise in der Vergangenheit hätten eintreten können. Teilweise wird auch „should“ und „should not“ anstelle von „would“ und „would not“ verwendet.

Das Conditional II Progressive wird gebildet, indem man hinter ein „would have been“ das Present Participle des Verbs setzt: He would have been listening. Eine Verneinung wird erreicht, wenn man vor das „have“ ein „not“ setzt, z. B. They would not have been cracking it. Eine Frage kann gestellt werden, indem man das „would“ an den Anfang zieht, etwa Would you have been reading?

Das Conditional II Progressive wird genau wie das Conditional II Simple verwendet, betont allerdings die Handlung selbst oder ihre Dauer.

Möglichkeiten hypothetischer Aussagen (Paradigmen):

  • If + I do, I will do
    If he comes back later, I will give my regards to him.
  • If + I did, I would do
    If we lived in London, we would go to the theatre regularly.
  • If + I had done, I would have done
    If he had told me the truth, I would never have forgiven him.
  • If + I had done, I would do
    If we had studied Chinese, we would have excellent prospects today.
  • If + I have done, I will do
    Dear children, if you have all finished the exercise, we will have a look at it.
  • If + I had done, I would have been doing
    If I had become a teacher, I would have been working with children for twenty years now.
  • If + I am doing, I will do
    If she is really making a telephone call, I will not enter her office.
  • If + I had been doing, I would do
    If I had been studying for eight years, I would be deeply dissatisfied.
  • If + I have been doing, modales Hilfsverb
    If he has been studying Italian for five years, he should speak it more fluently and more idiomatically.
  • If + I was/were doing, I would do
    If he were really working in the garage, I would hear some noise.
  • If + I had done, I would be doing
    If the boy had hurt himself, he would be crying.

Passiv (passive voice, passive)

Das Englische Passiv wird mit der entsprechenden Form von to be anstelle des Deutschen werden gebildet, ansonsten ist die Bildung vergleichsweise analog.
Eine Verlaufsform gibt es nur im Simple Present und im Simple Past.

Die Bildung der einfachen Passiv-Formen sieht also vor, dass das Objekt zum Subjekt wird und an den Anfang des Satzes wandert, eine Form von „to be“ in der Zeitform des Vollverbs aus dem Aktiven folgt und schließlich das Vollverb im Past Participle (3. Form) folgt:

  • Someone will teach the children. – The children will be taught.

Die Verlaufsform des Present wird im Passiv gebildet, indem man nach der entsprechenden Simple Present Form von „to be“ ein „being“ und das Past Participle des Verbs einfügt, z. B.

  • He is being beaten.

Die Verlaufsform des Past im Passiv verhält sich wie die des Present im Passiv, nur wird die Simple Past Form von „to be“ verwendet:

  • He was being beaten.
Beispiele
  • Ich werde gefahren (D) – I am driven (simple) – I am being driven (continuous)
  • Mir wurde zugehört (D) – I was listened to (simple) – I was being listened to (continuous)
  • Ich bin bereits gefahren worden (D) – I have already been driven (simple) – (continuous entfällt)

Bei Verben des Sagen und Meinens kann eine Infinitivkonstruktion (NcI) nachgestellt werden:

  • Cliffdiving is said to be dangerous.
by-agent

Im Passiv wird im Englischen, wie auch im Deutschen, aus dem Objekt des Aktivsatzes das Subjekt des Passivsatzes und umgekehrt. Soll allerdings das Subjekt des Aktivsatzes auch im Passivsatzes erwähnt werden – z. B. wenn der Urheber einer Aktion betont werden soll – so ist der sogenannte by-agent vonnöten.

Bei der Umwandlung vom Aktiv- zum Passivsatz wird dem Aktiv-Subjekt ein „by“ vorangestellt: The king invited the queen wird zu The queen was invited by the king.

Passiv nach anderen Objekten

Eine weitere Besonderheit der englischen Sprache besteht darin, dass das Passiv nicht nur vom direkten (Akkusativ-)Objekt, sondern auch vom indirekten (Dativ-)Objekt gebildet werden kann, wobei das vorhandene Akkusativobjekt unberührt bleibt:

He was given a push. I was told quite an interesting story.

Selbst von Präpositionalobjekten können Passivkonstruktionen gebildet werden:

The tunnel has been gone into. They have not been heard from yet.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Ungerer, Peter Pasch, Peter Lamparter: Learning English, Grundgrammatik, Ausgabe für Gymnasien, Neubearbeitung, Lehrbuch. Klett, 2001, ISBN 3-12-511501-9.
  • Hans Brinkmann: Practice Avoiding Mistakes. Diesterweg (Moritz) Verlag, 1976, ISBN 3-425-04123-1.
  • Hans G. Hoffmann, Marion Hoffmann: Große Lerngrammatik Englisch: Regeln, Anwendungsbeispiele, Tests. Hueber, Ismaning 2001, ISBN 3-19-002657-2.
  • Randolph Quirk, Sidney Greenbaum, Geoffrey Leech, Svartvik: A comprehensive grammar of the English language. 15. Auflage. London 1999, ISBN 3-526-51734-7.

Weblinks

Commons: Englische Grammatik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Die alte zweite Person Singular, also wenn das Pronomen „thou“ verwendet wird, bildet Formen, an die -st angehängt wird: Thou comest; „to be“ verwendet „thou art“ und seltener „thou beest“. Ferner wird in altertümlichen Texten, im Bibelstil noch üblich, in der dritten Person Singular statt des -s ein -eth angehängt.
  2. Das Simple Past oder Past Tense entspricht in den romanischen Sprachen dem span. Pretérito indefinido oder aber auch dem Pretérito perfecto simple sowie dem frz. Passé simple und dem it. Passato remoto.
  3. Das englische Past Progressive weist gewisse Ähnlichkeiten mit dem spanischen Pretérito imperfecto und dem französischen Imparfait auf.

Einzelnachweise

  1. Dee L. Eldredge: Teaching spanish, my way. Xlibris LLC, 2014, ISBN 978-1-4931-2657-6, S. 69.
  2. Verbbusters (Memento vom 20. März 2008 im Internet Archive)
  3. Wiktionary
  4. Evolution of the Irregular Verb