Ernst-Thälmann-Denkmal (Weimar)
Das Ernst-Thälmann-Denkmal am Buchenwaldplatz in Weimar, eingeweiht am 17. August 1958, gilt als Denkmal für die Ermordung von 56.000 Häftlingen im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. Es ist besonders den politischen Gegnern des NS-Regimes, Mithäftlingen des KZs und ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands Ernst Thälmann (1886–1944) gewidmet.
Geschichte
Im Januar 1946 wurde der ursprünglich nach dem Staatsminister Christian Bernhard von Watzdorf benannte Platz auf Initiative von Oberbürgermeister Faust in Platz der 51000 (später korr. Platz der 56000) umbenannt. Ein ursprünglich geplantes „Völkerdenkmal der Widerstandbewegung“ wurde nicht realisiert. An seine Stelle trat am 17. August 1958 das Ernst-Thälmann-Denkmal.
Der in der Werkstatt der Erzgießerei Franz Pirner gegossene Bronze-Hohlguss[1] stammt von dem Dresdener Bildhauer Walter Arnold und war das erste Thälmann-Denkmal der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). 1960 wurde ein zweiter Bronzeguss dieser Figur an die russische Stadt Puschkin verschenkt, welche zuvor kurzzeitig in Halle aufgestellt gewesen war.[2][3]
Symbolik
Das Denkmal zeigt den KPD-Vorsitzenden als charismatischen Redner mit entschlossen geballten Händen in Lebensgröße. Die linke Faust zeigt gen Boden, die kämpferisch erhobene Rechte gibt den Redegestus wieder. Die lebensgroße Bronzestatue steht auf einem hohen Sockel aus Travertin, womit diese zugleich eine Überhöhung erfuhr. Dieses wird zudem noch durch die im Rund angelegte 2,5 Meter hohe Mauer unterstrichen, die diesen Platz zugleich in Richtung Westen abgrenzen soll. Auf dieser steht in großen Kapitalbuchstaben: AUS EUREM OPFERTOD WÄCHST UNSERE SOZIALISTISCHE TAT. Auch die Bodenplatten sind aus Travertin. Die Gesamtanlage schufen außer Arnold mit der überlebensgroßen Thälmann-Statue und Architekten Otto Englberger und Siegfried Tschierschky.[4]
Siehe auch
Literatur
- Manfred Overesch: Buchenwald und die DDR: oder die Suche nach Selbstlegitimation. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995.
- Kerstin Sucher, Bernd Wurlitzer: DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Weimar und Umgebung. 12. Aufl. DuMont, Ostfildern 2014.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vergleiche die Bilduntertitelung auf dem vom deutschen Bundesarchiv gestifteten Digitalisat bei Commons
- ↑ [1]
- ↑ https://www.halle-im-bild.de/fotos/denkmaeler/ernst-thaelmann-denkmal
- ↑ Art. Ernst-Thälmann-Denkmal, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 110.