Eschatokoll
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Als Eschatokoll (von griech. eschaton ‚das Äußerste‚ Letzte‘) bezeichnet man das Schlussprotokoll einer klassischen mittelalterlichen Urkunde.
Im Mittelalter waren die meisten Urkunden zur Sicherung der Glaubwürdigkeit und der Vermeidung von Fälschungen an feste Formen gebunden. Dazu zählten das zu Beginn verfasste Protokoll, anschließend der eigentliche Text und abschließend das Eschatokoll.
Es enthält meist folgende Elemente:
- Subscriptio, also die Unterschriften des Verfassers und der anwesenden Zeugen, eine Scriptumformel und das Bene valete
- Außerdem gehört in manchen Papsturkunden auch die so genannte Rota, ein kreisförmiges Zeichen mit Devise des betreffenden Papstes, zur Subscriptio. Auch das Siegel, die Bulle zählt zum Eschatokoll.
- Dazu gehört auch die Rekognitionszeile, das Rekognitionszeichen des beurkundenden Notars/Kanzlers, bei deutschen Königsurkunden nominell der Reichserzkanzler, der Erzbischof von Mainz. Besonders ausgestaltete Zeichen verwenden dabei Notare und Richter in Form von Kreuzen und anderen monogrammatischen Formen, bis hin zu heraldischen Elementen.
- Herrscherurkunden enthielten meist noch eine Apprecatio, einen kurzen Segenswunsch
- Die Datierung nach Jahreszahl, meist als Indiktionsjahr, das Herrscherjahr und andere spezifische Kanzleibräuche, mit Ortsangabe und Tagesdatum.
Literatur
- Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. 13. Auflage. Kohlhammer, Berlin u. a. 1992, ISBN 3-17-012099-9, (Urban Taschenbücher 33).
- Peter Rück: Bildberichte vom König. Kanzlerzeichen, königliche Monogramme und das Signet der salischen Dynastie. Institut für Historische Hilfswissenschaften, Marburg an der Lahn 1996, ISBN 3-8185-0203-X, (Elementa diplomatica 4).
Weblinks
- Eschatokolle päpstlicher Dokumente (Memento vom 6. Mai 2011 im Internet Archive)
- Definition aus Historicum.net
- Elemente des Eschatokolls bei Subscriptio von der Uni Bamberg