Fars

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Fars
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Über dieses Bild
Lage der Provinz Fars in Iran
Basisdaten
Staat Iran
Hauptstadt Schiras
Fläche 122.608 km²
Einwohner 4.851.274 (Volkszählung 2016)
Dichte 40 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 IR-07
Koordinaten: 29° 19′ N, 53° 14′ O
Landkreise der Provinz Fars
Datei:Persepolis 1.JPG
Die antike Hauptstadt der Perser: Persepolis

Die Provinz Fars (persisch فارس 

Fārs

) mit der Hauptstadt Schiras ist die in Süd-Iran gelegene[1] zentrale Südprovinz des heutigen Iran und war schon vor 3000 Jahren als Persis (bzw. Parsa)[2] das Kernland des Perserreichs. Zwei mächtige altpersisch-antike Königshäuser stammen von hier: die Achämeniden (559 bis 330 v. Chr.) und die Sassaniden (224 bis 651).

In der Provinz leben 4.851.274 Menschen (Volkszählung 2016).[3] Die Provinz umfasst 122.608 Quadratkilometer und hat eine Bevölkerungsdichte von 40 Einwohner pro Quadratkilometer.

Geographie

Fars ist zwar nur eine der 31 heutigen Provinzen, nimmt aber etwa 10 Prozent der Fläche von Iran ein. Seine Grenzen liegen etwa 400 bis 1000 km südlich von Teheran zwischen dem Kuhrud- und Zāgros-Gebirge (bis 4300 bzw. 4500 m hoch), wodurch das Klima relativ angenehm ist. Den größten Anteil an der Bevölkerung der Provinz stellen Perser, Luren und Qaschqai. Kleinere Anteile entfallen auf Kurden und Bachtiaren sowie Angehörige turkmenischer Stämme.

Verwaltungsgliederung

Die Provinz Fars gliedert sich in 23 Verwaltungsbezirke (Schahrestan):

Geschichte

Erste Besiedlungsspuren in Fars werden mindestens auf das 5. Jahrtausend v. Chr. datiert. Vor den Persern war Fars Teil des elamitischen Reiches. Die elamitische Stadt Anschan wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Persern unter Teispes erobert. Als Keimzelle der altpersischen Reiche hat Fars eine große Bedeutung für die Geschichte von Iran. Dies zeigt sich an der Vielzahl antiker Königsresidenzen und Festungen in der Region. Durch die Jahrtausende hindurch herrschten zahlreiche Dynastien über Fars. Daneben gab es auch lokale Fürstenhäuser, deren Macht auf die Provinz beschränkt war. Nach der Niederlage der Achämeniden gegen Alexander den Großen im 4. Jahrhundert v. Chr. herrschten hier zunächst die Seleukiden. Diese wurden später von den Parthern verdrängt, die ihrerseits im 3. Jahrhundert n. Chr. von den Sassaniden gestürzt wurden. Im siebten Jahrhundert eroberten die muslimischen Araber ganz Iran. Ab der islamischen Zeit verlagerte sich Fars’ Zentrum von Istachr nach Schiras. Nebenbei etablierte sich die arabische Bezeichnung Fars als Name der Region und löste so das alte Parsa (bzw. Pārs) ab. Schiras wurde eine Residenzstadt arabischer Emire. Von hier aus herrschten ab dem 9. Jahrhundert die aus Dailam stammenden Buyiden, die dann im 11. Jahrhundert von den Seldschuken besiegt wurden. Mit der Schwächung der seldschukischen Zentralmacht etablierten sich lokale Fürsten- und Königtümer. So auch in Fars, wo die Salghuriden zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert als Atabegs herrschten. Nach ihnen kamen die mongolischen Ilchane. Doch das Reich der Ilchane zerbrach Mitte des 14. Jahrhunderts in mehrere kleinere Reiche. Fars und das restliche Südiran wurde dann von den Muzaffariden beherrscht. Im 16. Jahrhundert wurde Fars schließlich Teil des safawidischen Reiches; seitdem gab es keine unabhängigen Reiche mehr in Fars.

Sehenswürdigkeiten

Die zentral gelegene Großstadt Schiras ist eine der schönsten persischen Städte und wegen ihres milden Klimas für ihre Gartenkultur berühmt. Man nennt sie wegen des Blumenreichtums und der berühmten Rosenzüchtungen den Garten des Iran. Auch beliebte Rebsorten wachsen auf den Bergen rings um die Stadt. Der achteckige Pavillon des Pars-Museums beschreibt die Region und ihre Dynastien.

In Schiras sind zwei der berühmtesten Dichter Persiens in anmutigen Mausoleen am Stadtrand begraben: Hafis (Hafez, 1320 bis 1398) und Saadi (1184 bis 1282). Neben Hafez wirkte hier auch der Mathematiker und Astronom Omar Chayyām.

Auf einer Hochebene 50 km nordöstlich liegt Persepolis, die antike Hauptstadt des Perserreiches. Sie wurde von Dareios I. im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet, aber 331 vom Heer Alexander des Großen in Brand gesteckt. Von den Palastanlagen, der Apadana-Säulenhalle und anderen Bauwerken ist auf einer großen, künstlich angelegten Plattform noch vieles zu sehen. Auch die noch ältere Residenzstadt Pasargadae liegt in der Region Fars, deren frühere Grenzen an die persischen Provinzen Yazd und Chorasan grenzten, den Zentren der Zarathustra-Religion bzw. der antiken Wissenschaft.

Hochschulen (englisch)

Ghavam-Haus, früher Sitz des Shiraz University Asia Institute, heute Museum
  • Shiraz University of Medical Sciences
  • Shiraz University
  • Shiraz University of Technology
  • National Azad University of Abadeh
  • National Azad University of Arsanjan
  • National Azad University of Estahban
  • National Azad University of Eghlid
  • National Azad University of Jahrom
  • National Azad University of Sepidan
  • National Azad University of Shiraz
  • National Azad University of Fasa
  • National Azad University of Firouzabad
  • National Azad University of Kazerun
  • National Azad University of Larestan
  • National Azad University of Marvdasht
  • Fasa University of Medical Sciences
  • Jahrom University of Medical Sciences
  • Shiraz University of Applied Science and Technology

Siehe auch

Literatur

  • verschiedene: FĀRS, province in southern Persia. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. Band 9(3), 1999, ISBN 0-933273-35-5 (englisch, iranicaonline.org, Stand: 15. Dezember 1999 [abgerufen am 6. Juni 2011] inkl. Literaturangaben).
  • A. B. Tilia: Studies and Restorations at Persepolis and Other Sites of Fārs (= Reports and Memoirs. Band 16). IsMEO, Rom 1972.

Weblinks

Commons: Fars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erika Bleibtreu: Iran von prähistorischer Zeit bis zu den Medern. Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 40–53, hier: S. 41 und 48.
  2. Josef Wiesehöfer: Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in frühislamische Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 54–74, hier: S. 55.
  3. City Population: Iran – Städte und Provinzen.