Ferdinand Revermann
Ferdinand Revermann (* 17. März 1895; † 1975; vollständiger Name: Ferdinand Ewald Revermann) war ein deutscher Architekt.
Leben
Revermann absolvierte sein Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt. Danach arbeitete er in Bürogemeinschaften mit Georg E. Gobrecht in Wanne-Eickel und Hermann Drüen in Bochum. Er entwarf einige bemerkenswerte Gebäude des Backstein-Expressionismus und der klassischen Moderne.
Nach Anfeindungen wegen seines Baustils trat er unter Einfluss eines Vortrags von Paul Schultze-Naumburg 1932 in die NSDAP ein. Von 1933 bis 1938 ließ Revermann als Geschäftsführer der Treuhandstelle-Tochtergesellschaft Bergmannssiedlung Essen GmbH folgerichtig Wohnbauten in zeittypisch bodenständiger Bauweise errichten.
1938 wurde Revermann zum Stadtbaurat von Moers berufen. Seine umfangreichen Planungen zur städtebaulichen Neufassung der Moerser Innenstadt kamen kriegsbedingt nicht zur Umsetzung. Das Amt konnte er trotz Fürsprachen stadtbekannter Bürger im Entnazifizierungsverfahren nach 1945 nicht behalten.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Privatarchitekt wiederum mit Hermann Drüen zusammen und wirkte aktiv in der Burschenschaft Rugia Darmstadt.
Revermann war Mitglied im Deutschen Werkbund sowie im Bund Deutscher Architekten (BDA).
Bauten
- 1926: Wohnhausanlage in Wanne, Freisenstraße 32–46 Lage
- 1926–1928: Sparkasse Wanne-Eickel, in Wanne, Hauptstraße 224 (mit Georg E. Gobrecht) Lage
- 1927: Wohnhaus Ferdinand Wulf in Eickel, Reichsstraße 28, (mit Otto Greiss) Lage[2]
- 1927: Allgemeine Ortskrankenkasse in Eickel, Märkische Straße 11 (mit Georg E. Gobrecht) Lage[3]
- 1927–1929: Wohnbebauung für den Gemeinnützigen Bauverein Essen, sogenannter Roter Block in Wanne, Wanner Straße 6, 8, 10 und 12, Wibbeltstraße 7 und 8, Amtmann-Winter-Straße 5, 7 und 9 (mit Georg E. Gobrecht) Lage[4]
- 1929: Verwaltungsgebäude der Elektrizitätsversorgung Wanne-Eickel in Eickel, Hauptstraße 89 (mit Georg E. Gobrecht, nach Kriegszerstörungen 1946 durch Robert Kaul in reduzierten Formen wieder hergestellt) Lage[5]
- 1929–1930: Evangelisches Paul-Gerhardt-Gemeindehaus in Bochum-Wiemelhausen, Kühneplatz 6 (mit Hermann Drüen; Abbruch des stark veränderten Gebäudes 2011) Lage[6]
- 1938: Erweiterung des städtischen Freibades „Bettenkamper Meer“ in Moers Lage[7]
- 1939–1940: Treibstoffsiedlung des Bauvereins in Moers-Hochstraß, Treibweg Lage[7]
- 1949–1950: Tersteegenhaus (auch Gerhard-Tersteegen-Haus, kurz „GTH“) in Moers, Haagstraße 11 Lage[8][9][7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ rp-online.de; Entnazifizierungs-Akte: Nazi-Pläne für Moers entdeckt; vom 23. Dezember 2016
- ↑ Abbildungen und Kurzinformation auf ruhr-bauten.de
- ↑ Abbildungen und Kurzinformation auf ruhr-bauten.de
- ↑ wanne-eickel-historie.de: Der „Rote Block“ – eines der bedeutendsten Gebäudekomplexe im Wanner Ortskern
- ↑ wanne-eickel-historie.de: Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 89
- ↑ BDA-Kreisgruppe Bochum (Hrsg.): Architekturführer Bochum. Schürmann & Klagges, Bochum 1986.
- ↑ a b c Eintragung des „Gerhard-Tersteegen-Hauses“ in die Denkmalliste der Stadt Moers
- ↑ Wir über uns: Geschichte. CVJM Moers, abgerufen am 18. Januar 2014.
- ↑ Jürgen Stock: Denkmalschutz bedroht Kirchenpläne. Rheinische Post, 8. Januar 2014, abgerufen am 18. Januar 2014.
Personendaten | |
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NAME | Revermann, Ferdinand |
ALTERNATIVNAMEN | Revermann, Ferdinand Ewald (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 17. März 1895 |
STERBEDATUM | 1975 |