Ferrari 400 Superamerica

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Ferrari
Ferrari 400 Superamerica
Ferrari 400 Superamerica
400 Superamerica
Verkaufsbezeichnung: Ferrari 400 Superamerica
Produktionszeitraum: 1959–1964
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
4,0 Liter
(250–294 kW)
Länge: 4300–4670 mm
Breite: 1680–1770 mm
Höhe: 1300–1310 mm
Radstand: 2420–2600 mm
Leergewicht: 1280–1450 kg
Vorgängermodell Ferrari 410 Superamerica
Nachfolgemodell Ferrari 500 Superfast

Der Ferrari 400 Superamerica ist ein 1959 bis 1964 in zwei Serien gebauter Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Ferrari.

Der auf dem Brüssler Autosalon im Januar 1960 vorgestellte 400 Superamerica (vorausgegangen war die Präsentation eines Prototyps im Herbst 1959) teilte sich mit dem Vorgänger Ferrari 410 Superamerica zwar eine ähnliche Bezeichnung, war aber eine umfassende Neuentwicklung.

Zwar blieb es bei Kastenrahmen und hinterer Starrachse, der Vierliter-SOHC-V12 war aber nicht von dem von Aurelio Lampredi konstruierten Motor des 410 abgeleitet, sondern aus dem Dreiliter-Aggregat des ursprünglich von Gioacchino Colombo konzipierten Ferrari 250 entwickelt worden. Erstmals wich Ferrari beim 400 Superamerica von der Praxis, die Modellbezeichnung nach dem Hubraum eines einzelnen Zylinders zu wählen, ab; der 400 hätte dann nämlich 330 heißen müssen.

Der Vierliter (Typ 163, Bohrung × Hub: 77 × 71 mm) schöpfte, mit drei Weber 42DCW-Vergasern ausgerüstet, aus einem Hubraum von 3967 cm³ 250 kW (340 PS) bei 7000/min. Serie war ein Vierganggetriebe mit Overdrive.

Die erste Serie besaß einen Radstand von 2400 bis 2440 mm (die Werksangaben schwanken) und wurde 23 Mal gebaut. Bis auf zwei bei Scaglietti karossierte Wagen (einen Spider und eine Berlinetta) stammten alle Karosserien von Pinin Farina. Die meisten Exemplare (12) wiesen die sogenannte Aerodinamica-Coupé-Karosserie mit stark abfallender Heckpartie und Panorama-Heckscheibe auf, deren Linienführung auf die 1960 gezeigte Pinin Farina-Stilstudie Ferrari Superfast II zurückging; dazu kamen das Prototyp-Coupé aus dem Jahr 1959, 5 Cabriolets, ein 2+2-sitziges Sondercoupé und die Stilstudien Superfast II (später zum Superfast IV umgebaut) und Superfast III.

Die Serie II besaß einen längeren Radstand von 2600 mm. Es entstanden 4 Pinin Farina-Cabriolets und 19 Aerodinamica-Coupés.

Nachfolger des 400 Superamerica war der aus dem Superfast IV entwickelte Ferrari 500 Superfast.

Technische Daten Ferrari 400 Superamerica
Ferrari 400 Superamerica S I 400 Superamerica S II
Motor:  12-Zylinder-V-Motor (Viertakt), Gabelwinkel 60°, vorne längs
Motortyp:  n.a. n.a.
Hubraum:  3967 cm³
Bohrung × Hub:  77 × 71 mm
Leistung bei 1/min:  294 kW
(400 PS)
bei 6750
250 kW
(340 DIN–PS)
bei 7000
Max. Drehmoment bei 1/min:  412 Nm bei 4000 343 DIN–Nm bei 5000
Verdichtung:  9,8:1 8,8:1
Gemischaufbereitung:  3 Fallstrom-Doppelvergaser Weber 46DCF3 3 Fallstrom-Doppelvergaser Weber 40DCL6
Ventilsteuerung:  DOHC, Antrieb über Kette
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  5-Gang-Getriebe
Hinterradantrieb
Radaufhängung vorn:  Dreieckquerlenkerachse, Schraubenfedern
Radaufhängung hinten:  Starrachse, halbelliptische Blattfedern
Bremsen:  Dunlop-Scheibenbremsen rundum, Servo
Lenkung:  Schnecke und Rolle
Karosserie:  Aluminium auf Elliptikrohrrahmen
Spurweite vorn/hinten:  1359/1400 mm 1395/1390 mm
Radstand:  2420 mm 2600 mm
Abmessungen:  4300 × 1680 × 1310 mm 4670 × 1770 × 1300 mm
Leergewicht:  1280 kg 1450 kg
Höchstgeschwindigkeit:  300 km/h 265 km/h
0–100 km/h:  nicht angegeben
Verbrauch (Liter/100 Kilometer):  ca. 20 S
Preis:  auf Anfrage (1960) ca. DM 84.000 (1963)

Literatur

  • Godfrey Eaton: The Complete Ferrari. Edited by Geoff Willoughby. Cadogan Books, London 1985, ISBN 0-947754-10-5, S. 111–115 und 351.
  • Automobil Revue, Katalognummern 1960 und 1964 (Daten und Preise).
  • Die Auto-Modelle 1963/64, S. 87 (Preis)
Commons: Ferrari 400 Superamerica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien