Feuln
Feuln Gemeinde Trebgast Koordinaten: 50° 4′ 50″ N, 11° 32′ 47″ O
| |
---|---|
Höhe: | 326 m ü. NHN |
Einwohner: | 121 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95367 |
Vorwahl: | 09227 |
Feuln (umgangssprachlich: Falln[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Trebgast im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt am rechten Ufer des Weißen Mains. Im Ort steht einen Laubbaum, der als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Im Norden beim Kienberg gibt es ein Naturschutzgebiet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hegnabrunn zur Kreisstraße KU 21 (1,4 km nordöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2182 bei Trebgast (0,6 km südlich), eine weitere führt nach Waizendorf zur St 2182 (0,6 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1310 als „Fewln“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom slawischen Wort „býl“ ab, das Kraut bedeutet.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Feuln aus 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Tropfhäuslein), der Markgräfliche Lehenhof Bayreuth (4 Höfe, 2 Söldengütlein), das Stiftskastenamt Himmelkron (2 Höfe, 1 Dreiviertelhof, 1 Viertelhof, 2 Sölden), das Rittergut Feuln (1 Hof, 1 Gut) und die Kaplanei Berneck (1 Hof).[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Feuln dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Trebgast und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[6]
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind 4 Baudenkmäler aufgeführt:
- Haus Nr. 2, 3, 14: Wohnstallhäuser
- Haus Nr. 11: Kastenbau
- Brücke über den Weißen Main
- abgegangene Baudenkmäler
- Haus Nr. 10: Bauernhof. Eingeschossiges Wohnhaus, wohl 17. Jahrhundert; mit rundbogigem gefastem Eingang; südlicher Anbau Anfang des 19. Jahrhunderts. – Zweigeschossiger Speicherbau mit Obergeschossfachwerk, Türsturz bezeichnet „1793“. Der anschließende Stallbau mit Holzgalerie auf gefelderten Sandsteinpfeilern, Ende des 18. Jahrhunderts. – Scheune, gestreckte Anlage, 16./17. Jahrhundert, Zwischenboden auf Stützen mit Verstrebung; ein ausgeschnittener Balken war mit „1593“ bezeichnet. – Die Gebäude in schlechtem Zustand.[7]
- Haus Nr. 13: Eingeschossiger Wohn- und Stallbau, Haustein; Ende des 18. Jahrhunderts. Riegelfachwerk am Südgiebel und an dem, über zwei Sandsteinsäulen vorgebauten westlichen Zwerchhaus.[7]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 103 | 106 | 129 | 134 | 136 | 128 | 142 | 196 | 152 | 124 | 121 |
Häuser[8] | 16 | 20 | 19 | 22 | 25 | 28 | 29 | ||||
Quelle | [9] | [6] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
Feuln ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[5]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Feuln. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 131 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 51.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 36–37.
- Georg Paul Hönn: Feuen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 247 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile > Feuln auf der Website trebgast.de
- Feuln in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Feuln in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. August 2020.
- Feuln im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. August 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 199.
- ↑ Feuln im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 36f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 592.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 775.
- ↑ a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 51. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1071, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1020 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1067 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 954 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 702 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).