Hegnabrunn
Hegnabrunn Gemeinde Neuenmarkt Koordinaten: 50° 5′ 18″ N, 11° 34′ 10″ O
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Höhe: | 367 m ü. NHN |
Einwohner: | 1165 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. April 1971 |
Postleitzahl: | 95339 |
Vorwahl: | 09227 |
Hegnabrunn (umgangssprachlich: Hengabrunn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuenmarkt im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf Hegnabrunn bildet mit Neuenmarkt im Osten eine geschlossene Siedlung. Diese liegt in einer flachhügeligen Ebene, die hauptsächlich aus Acker- und Grünland besteht, zwischen dem Weißen Main im Westen und der Schorgast im Nordosten. Die Kreisstraße KU 21 führt nach Neuenmarkt zur Staatsstraße 2183 (0,8 km nordöstlich) bzw. nach Oberlangenroth (2,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Feuln (1,4 km südwestlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1398 als „Hegnembrunn“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet zum eingehegten Brunnen. Bestimmungswort ist „hegenen“ (mhd. für eingehegt).[4]
Hegnabrunn bildete mit Reutlashof eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Hegnabrunn aus 43 Anwesen (2 Halbhöfe, 26 Güter, 2 Dreiviertelgüter, 1 Fünfachtelgut, 3 Viertelgüter, 1 Achtelgut, 4 Söldengütlein, 3 Tropfhäuser, 1 Tropfhaus mit Zapfenschankgerechtigkeit) und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach.[6] Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Hegnabrunn gebildet, zu dem Brandhaus, Eichmühle, Lettenhof, Neuenmarkt, Oberlangenroth, Raasen, Reutlashof, Schlömen, See und Unterlangenroth gehörten. 1812 wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:
- Hegnabrunn mit Brandhaus, Eichmühle und Schlömen
- Neuenmarkt mit Lettenhof, Oberlangenroth, Raasen, Reutlashof, See und Unterlangenroth.[7]
Die Gemeinde Hegnabrunn war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). Ab 1862 gehörte Hegnabrunn zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,590 km².[8]
Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Hegnabrunn im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neuenmarkt eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind zwei Baudenkmäler aufgeführt:
- Hegnabrunn 49: Wohnstallhaus mit zwei zugehörigen Nebengebäuden
- Hegnabrunn 100: Wohnstallhaus mit zugehöriger Einfriedung
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Hegnabrunn
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 289 | 438 | 518 | 522 | 525 | 576 | 566 | 563 | 562 | 537 | 503 | 563 | 562 | 642 | 655 | 693 | 689 | 673 | 643 | 976 | 996 | 970 | 973 | 1071 |
Häuser[10] | 71 | 85 | 83 | 84 | 110 | 137 | 185 | |||||||||||||||||
Quelle | [6] | [11] | [11] | [11] | [12] | [11] | [13] | [11] | [11] | [14] | [11] | [11] | [15] | [11] | [11] | [11] | [16] | [11] | [11] | [11] | [17] | [11] | [8] | [18] |
Ort Hegnabrunn
Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 197 | 197 | 328 | 366 | 355 | 378 | 508 | 795 | 833 | 948 | 1165 |
Häuser[10] | 47 | 56 | 56 | 82 | 106 | 156 | 298 | ||||
Quelle | [19] | [6] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [8] | [18] | [1] |
Religion
Hegnabrunn ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[5]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Hegnabrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 542 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 55.
- Georg Paul Hönn: Hegenbrunn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 256 (Digitalisat).
Weblinks
- Hegnabrunn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Hegnabrunn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 2. Dezember 2020.
- Hegnabrunn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 2. Dezember 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hengebrund.
- ↑ Hegnabrunn im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 55.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 600.
- ↑ a b c d R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 753f.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 782.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1016 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 948 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.