Franz Mazura

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Franz Mazura (2015)

Franz Mazura (* 22. April 1924 in Salzburg; † 23. Januar 2020 in Mannheim[1]) war ein deutscher Opern- und Konzertsänger (Bassbariton).

Ausbildung

Franz Mazura studierte bei Frederick Husler an der Musikhochschule Detmold und arbeitete bereits während seines Studiums als Schauspieler am Landestheater Detmold.

Er galt aufgrund der dunklen Färbung seiner Stimme und seiner schneidenden Diktion als hervorragender Interpret klassischer Bösewichter der früh- bis spätromantischen Oper (Don Pizarro aus Fidelio, Alberich aus Der Ring des Nibelungen, Klingsor aus Parsifal, Scarpia aus Tosca), hatte sich aber einen noch größeren Namen im modernen Repertoire gemacht: als Moses in Moses und Aron, als Lautsprecher in Der Kaiser von Atlantis und als Wozzeck. 1979 sang er in der Pariser Uraufführung der von Friedrich Cerha fertig orchestrierten, dreiaktigen Version von Alban Bergs Lulu unter Pierre Boulez und Patrice Chéreau die Rolle des Dr. Schön.

Engagements

Franz Mazura debütierte 1949 in Kassel, sang dann in Mainz, Braunschweig und am Nationaltheater Mannheim. 1960 debütierte er bei den Salzburger Festspielen, 1961 an der Deutschen Oper Berlin, 1971 bei den Bayreuther Festspielen, 1973 an der Hamburgischen Staatsoper. Er sang auch an der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper, am Teatro Colón in Buenos Aires sowie an der Pariser Oper – dort u. a. 1976 in Wagners Das Rheingold unter Georg Solti und Peter Stein.

Neben Christian Gerhaher als Jean-Charles und Camilla Nylund als La Mort hatte er die erzählerische Rolle des Charon in dem Oratorium Das Floß der Medusa, das zum 80sten Geburtstag des Komponisten Hans Werner Henze in der Berliner Philharmonie wiederaufgeführt wurde.[2] Franz Mazura war bis 2019 auf der Bühne tätig:

Ehrungen und Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • mit Erich Valentin und Kurt Gloszat: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. Mit Einbandzeichnung von Kurt Gloszat und Textzeichnungen von Franz Mazura. Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1954.
  • Mit Tusche und Notenband. Verlag Waldkirch, 2006, ISBN 978-3-927455-21-4.[6]

Literatur

  • Hans-Jürgen Buderer (Hrsg.): Die Oper – Spiegelbild der Welt. Franz Mazura – der Sänger-Schauspieler. Festschrift zum 80. Geburtstag. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2004, ISBN 3-88462-197-1
  • Burkhard Laugwitz: Franz Mazura (1924–2020) in memoriam. In: Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 2019/20, S. 171–181 (doi:10.1007/978-3-662-62506-4_9)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-nationaltheater-mensch-faust-preistraegeruniversal-kuenstler-_arid,1591279.html
  2. berliner-philharmoniker.de: Spielplan 2006/2007 (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Juni 2014)
  3. Programmheft der Niedersächsisches Staatstheater Hannover GmbH, Staatsoper Hannover, Nr. 133 (2017)
  4. Bericht im Mannheimer Morgen (abgerufen am 2. März 2015)
  5. Theaterpreis „Der Faust“ an Sänger Franz Mazura. Nachricht vom 9. September 2015 in der Badischen Zeitung, abgerufen am 10. September 2015.
  6. Verlagsinformation.