Freistaat (Provinz)

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Foreistata
Vrystaat Provinsie
Free State Province
Freistaat
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Über dieses Bild
Symbole
Wappen
Basisdaten
Staat Südafrika
Hauptstadt Bloemfontein
Fläche 129.825 km²
Einwohner 2.932.441 (Juni 2021[1])
Dichte 23 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 ZA-FS
Webauftritt www.freestateonline.fs.gov.za (englisch)
Politik
Premierminister Sisi Ntombela
Partei ANC
Koordinaten: 29° 7′ S, 26° 13′ O

Freistaat (setswana Foreistata, afrikaans Vrystaat, englisch Free State) ist eine südafrikanische Provinz in der Mitte der Republik. Sie ist aufgeteilt in vier Distrikte mit 18 Gemeinden und eine Metropolgemeinde.

Vorläufer sind die 1854 gegründete Burenrepublik Oranje-Freistaat, die bis zum Ende des Zweiten Burenkrieges im Jahr 1902 selbstständig war und 1910 mit dem Rest des Landes zur Südafrikanischen Union vereinigt wurde. Der Oranje-Freistaat (Oranje-Vrystaat) behielt seinen Namen, war jedoch nunmehr eine Provinz, deren Name schließlich durch das Änderungsgesetz Constitution of the Republic of South Africa Amendment Act No. 20 of 1995 vom Juli 1995 zu Free State verkürzt wurde.[2][3]

Geographie

Freistaat liegt im zentralen Flachland Südafrikas und ist von Agrarwirtschaft geprägt. Über 30.000 Farmen erzeugen mehr als 70 % der südafrikanischen Landwirtschaftsprodukte. Daneben liegen einige der reichsten Gold- und Diamantenminen der Welt im Freistaat.

Im Südosten grenzt der Freistaat an Lesotho.

Distrikte mit den Gemeinden

Distrikte im Freistaat

Die Territorialstruktur der Provinz Freistaat besteht aus vier Distriktgemeinden mit 18 Lokalgemeinden und einer Metropolgemeinde.

Distrikt / Metropolgemeinde Lokalgemeinden
1. Fezile Dabi Mafube, Metsimaholo, Moqhaka und Ngwathe
2. Lejweleputswa Masilonyana, Matjhabeng, Nala, Tokologo und Tswelopele
3. Thabo Mofutsanyana Dihlabeng, Maluti-a-Phofung, Mantsopa, Nketoana, Phumelela und Setsoto
4. Xhariep Kopanong, Letsemeng und Mohokare
5. Mangaung Metropolitan Municipality Metropolgemeinde

Städte

Die größten Städte der Provinz sind die Hauptstadt Bloemfontein, Welkom, Botshabelo, Kroonstad, Virginia und Kutlwanong (bei Welkom).

Parks und Naturschutzgebiete

Bevölkerung und Sprachen

Verteilung der Sprachen im Freistaat (Zensus 2001):
  • keine dominierende Sprache
  • Nach den Ergebnissen der Volkszählung von 2001 rechneten sich 88 % der schwarzen Bevölkerungsgruppe zu, 8,8 % den Weißen, 3,1 % den Coloureds (afrikaans: Kleurlinge, wörtlich „Farbige“) und 0,1 % den Indern und Asiaten.[4] Der niedrige Anteil der Asiaten rührt daher, dass während der Apartheid den Asiaten der Zuzug in den Freistaat verweigert wurde.

    Gemäß der Volkszählung von 2011 waren die Erstsprachen Sesotho mit 64,2 % der Bevölkerung, Afrikaans 12,72 %, IsiXhosa 7,52 %, Setswana 5,24 %, IsiZulu 4,41 %, Englisch 2,94 % und IsiNdebele 0,37 %.[5]

    Einwohnerentwicklung
    Jahr Einwohnerzahl[6]
    1996 (Zensus) 2.633.504
    2001 (Zensus) 2.706.775
    2011 (Zensus) 2.745.590
    2017[7] 2.866.678
    Juni 2021[1] 2.932.441

    Geschichte

    Oranje-Freistaat

    Parlament in Bloemfontein

    Nachdem die Kapkolonie unter britische Herrschaft gekommen war, fürchteten die Buren um ihre kulturelle Identität und versuchten im Großen Treck, weiter im Landesinneren gelegene Gebiete zu kolonisieren, so auch das Gebiet zwischen Oranje und Vaal. Die Afrikaaner, wie sich die Buren selbst nannten, gründeten im Landesinneren mehrere unabhängige Burenrepubliken. Eine davon war der Oranje-Freistaat (Oranje Vrystaat).

    Dieses Gebiet wurde bereits 1848 von Großbritannien annektiert und als Orange River Sovereignty bezeichnet, konnte aber 1854 unter dem Namen Oranje-Freistaat (niederländisch „Oranje-Vrijstaat“, afrikaans „Oranje-Vrystaat“) seine Selbstständigkeit erreichen. Von Anfang an war die Republik unter Druck sowohl Großbritanniens als auch der benachbarten Basotho, mit denen es unter deren Herrscher Moshoeshoe I. zu mehreren Kriegen kam (siehe Geschichte Lesothos).

    Nach dem Zweiten Burenkrieg wurde 1902 der Oranje-Freistaat endgültig britisch annektiert und 1910 Provinz („Orange Free State“) der Südafrikanischen Union. Name, Territorium und Hauptstadt blieben jedoch unverändert. In den 1960er Jahren wurden als eine Maßnahme der damaligen südafrikanischen Apartheidspolitik Stammesgebiete der schwarzen Bevölkerung vom Provinzterritorium abgetrennt. Es entstanden das Homeland QwaQwa um Phuthaditjhaba und ein Teil des Homelands Bophuthatswana um Thaba Nchu. 1994 wurden diese Gebiete in die Provinz reintegriert.

    Im Jahre 1995 wurde der Provinzname von Orange Free State auf Free State verkürzt.[8]

    Liste der Premierminister

    Politik

    Sitzverteilung in der Provinzversammlung des Freistaates:
  • EFF (4)
  • ANC (19)
  • DA (6)
  • VF+ (1)
  • Bei den Wahlen 2019 zur Provincial Legislature blieb der ANC in der Provinz Freistaat trotz Verlusten die stärkste Partei. Die Mandate verteilen sich wie folgt.

    Partei Sitze +/−
    African National Congress (ANC) 19 −3
    Democratic Alliance (DA) 06 +1
    Economic Freedom Fighters (EFF) 04 +2
    Vryheidsfront Plus (VF+) 01 ±0
    Summe 30

    Weblinks

    Commons: Free State – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. a b Statistics South Africa: Statistical Release P0302. Mid-year population estimates 2021. online auf www.statssa.gov.za (englisch, PDF), PDF-Dok. S. 34–35.
    2. SAIRR: South Africa Survey 1995/96. Johannesburg 1996, S. 432
    3. Republic of South Africa: No. 20 of 1995: Constitution of the Republic of South Africa Amendment Act, 1995 auf www.justice.gov.za (PDF, englisch), In: Government Gazette, 1995-07-03, Vol. 361, Nr. 16522, S. 5.
    4. Volkszählung von 2001 (Ergebnis als pdf; 624 kB) (Memento vom 18. Mai 2012 im Internet Archive), S. 12.
    5. Volkszählung 2011: Free State. abgerufen am 11. Oktober 2020.
    6. Südafrika: Provinzen und größere Siedlungen – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 7. Januar 2019.
    7. SAIRR: South Africa Survey 2018. Johannesburg 2017. S. 16 (nach Stats SA Census 2011, Statistical release P0302, 31. Juli 2017).
    8. SAIRR: South Africa Survey 1995/96. Johannesburg 1996. S. 432.
    9. Eyewitness News: Sisi Ntombela named FS Premier-Elect & Refilwe Mtsweni MP Premier-Elect. auf ewn.co.za (englisch)