Frickenhöchstadt
Frickenhöchstadt Markt Vestenbergsgreuth Koordinaten: 49° 42′ 56″ N, 10° 40′ 4″ O
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Höhe: | 321 m ü. NHN |
Fläche: | 2,86 km²[1] |
Einwohner: | 56 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Eingemeindet nach: | Weisachgrund |
Postleitzahl: | 91487 |
Vorwahl: | 09552 |
Frickenhöchstadt ist ein Gemeindeteil des Marktes Vestenbergsgreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt in hügeliger Lage abgelegen inmitten einer Waldlichtung. Im Nordosten wird das Waldgebiet Höfisches Holz genannt, im Südosten Distelteich und Kleiner Winterbachwald. Nordwestlich des Ortes entspringt der Unterwinterbach, die ein linker Zufluss der Kleinen Weisach ist. Etwa einen Kilometer südwestlich befindet sich der Hirschberg (367 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Elsendorf zur Kreisstraße BA 50 (2,8 km nördlich) bzw. zur Kreisstraße ERH 19 bei Ochsenschenkel (1,2 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1313 als „Frickenhofstetten“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Fricko, der Personenname des Ortsgründers. Mit Hofstätten wurden Güter bezeichnet, die die Größe von ungefähr einer Viertelhufe hatten. Erst später kam es zur Angleichung von „Hofstatt“ an die Namensform „Höchstadt“. Wichtigster Grundherr im Mittelalter war wohl das Kloster Ebrach. 1416 verkaufte es seine Güter und Rechte mit Ausnahme des Zehnten an den Nürnberger Patrizier Peter Rieter, der 1418 seine Ansprüche an den Nürnberger Götz Pfann verkaufte. Der Ort lag bis zum Ende des Alten Reiches im Hochgerichtsbereich des Castellschen Centamtes Burghaslach.[4]
1806 kam Frickenhöchstadt an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Ort dem Steuerdistrikt Breitenlohe zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Frickenhöchstadt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Burghaslach zugeordnet. Ab dem 1. Oktober 1853 wurde die Finanzverwaltung vom Rentamt Höchstadt übernommen (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen), ab dem 1. Oktober 1857 wurde die Verwaltung und Gerichtsbarkeit vom Landgericht Höchstadt übernommen.[5][6] Ab 1862 gehörte Frickenhöchstadt zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,863 km².[1]
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Frickenhöchstadt mit Kleinweisach und Dutendorf zur neuen Gemeinde Weisachgrund zusammengeschlossen.[7] Am 1. Mai 1978 verlor diese neue Gemeinde ihre Selbständigkeit und wurde in den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.[8]
Bis heute hat sich dort die Erinnerung an ein Hagelunwetter des Jahres 1856 gehalten, bei dem die Hagelkörner größer als Hühnereier gewesen sein sollen.[4]
Baudenkmal
- Haus Nr. 5: Bauernhaus mit Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 113 | 110 | 115 | 117 | 113 | 110 | 109 | 110 | 120 | 119 | 119 | 96 | 87 | 83 | 77 | 79 | 79 | 81 | 69 | 94 | 84 | 74 | 54 | 52 | 40 | 56 |
Häuser[9] | 21 | 18 | 20 | 20 | 20 | 18 | 15 | 16 | 14 | |||||||||||||||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [12] | [13] | [12] | [14] | [12] | [12] | [15] | [12] | [12] | [16] | [12] | [12] | [12] | [17] | [12] | [12] | [12] | [18] | [12] | [1] | [19] | [20] | [2] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jakobus (Gleißenberg) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren bis in die 1950er nach Kreuzerhöhung (Breitenlohe) gepfarrt, seitdem nach St. Laurentius (Elsendorf).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Frickenhöchstädt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 740 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 64.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 130 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Frickhöchstett. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 20 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 172.
Weblinks
- Geschichte der Ortsteile von Vestenbergsgreuth auf der Website vestenbergsgreuth.de
- Frickenhöchstadt in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Frickenhöchstadt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Frickenhöchstadt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- ↑ a b Markt Vestenbergsgreuth – Gemeindezahlen (Einwohnerzahl – nur Hauptwohnsitz). In: Markt Vestenbergsgreuth. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- ↑ Frickenhöchstadt im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 172 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 64.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 130.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 711.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 266 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).