Günter Strack

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Günter Strack im Jahr 1986 mit René Kollo, Carolin Reiber, Hannelore Kohl und Wolfram Brück (v. l. n. r.)

Günter Strack (* 4. Juni 1929 in Darmstadt; † 18. Januar 1999 in Münchsteinach, Mittelfranken) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Biografie

Nach dem Schulabgang (Obersekunda) studierte Strack in Stuttgart an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Künste bei Paul Riedy und Lilly Ackermann. 1949 debütierte er als Ferdinand in Schillers Kabale und Liebe am Theater Oberhausen, danach folgten Engagements unter anderem in Darmstadt, Wiesbaden, Nürnberg und Hannover.

Bis zu seinem Tod war er in über 400 verschiedenen Rollen im Theater, Film und Fernsehen zu sehen. Einer der Höhepunkte seiner Karriere war die Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock bei dem Spielfilm Der zerrissene Vorhang. Große Popularität erlangte er durch Fernsehserien wie Ein Fall für zwei, Diese Drombuschs, Mit Leib und Seele und Der König. Auch in der Episodenreihe Hessische Geschichten wirkte er mit.

Des Weiteren war Günter Strack als Synchronsprecher aktiv und lieh seine Stimme international bekannten Kollegen wie Edward G. Robinson (Der kleine Cäsar), Spencer Tracy (Das siebte Kreuz) und Orson Welles (Reise der Verdammten). In den US-Fernsehserien Cannon und Nero Wolfe synchronisierte er William Conrad und im Asterix-Film Operation Hinkelstein den Obelix. Nicht nur wegen seines Hangs zu hessischen Mundartrollen avancierte Strack überdies zum beliebten Volksschauspieler.

1989 warb Strack in einer Werbekampagne für die Spirituose Malteserkreuz Aquavit mit dem Slogan „Man gönnt sich ja sonst nichts“, eine ironische Anspielung auf seine enorme Leibesfülle. Günter Strack war auch Hobby-Winzer. Er betrieb Weinbau in Wasserlos, dem Geburtsort seiner Mutter, und in Iphofen.

Am 28. Juni 1996 erlitt Strack einen Schlaganfall, kurze Zeit später folgte eine Enterokokken-Infektion. Nach seiner Genesung drehte er noch den Film Dr. med. Mord, den letzten Film zur Serie Der König. Am Abend des 18. Januar 1999 starb Günter Strack mit 69 Jahren an Herzversagen. Zwei Tage zuvor war er beim Deutschen Filmball letztmals öffentlich aufgetreten. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof des mittelfränkischen Ortes Münchsteinach.[1]

Strack war von 1958 bis zu seinem Tod mit Lore Hennig (1936–2014), einer Tochter von Arno Hennig[2] verheiratet, die einen Sohn Michael (* 1956) mit in die Ehe brachte.[3][4] Aus der Ehe mit Lore Strack stammt die gemeinsame Tochter Susanne Dorothea Titze (* 1959).[5]

Ehrungen

Grabstätte von Günter Strack

Im Jahr 1988 erhielt Günter Strack die Carl-Zuckmayer-Medaille. Er wurde 1990 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse geehrt.[6]

In Erinnerung an Strack wurde 2000 der Günter-Strack-Fernsehpreis ins Leben gerufen.

Die Rockband Die Quietschboys widmete ihm einen Song.[7]

Filmografie (Auswahl)

Spielfilme

Fernsehserien und -reihen

Hörspiele (Auswahl)

Die ARD-Hörspieldatenbank enthält 145 Datensätze (Stand: März 2022) bei denen Strack als Sprecher geführt wird.

Diskografie

Alben
  • 1988: Das Geschenk der Weisen (Hörbuch)
  • 1990: Jeden Tag ein gutes Wort
Singles
  • 1990: Grad' die kleinen Sünden machen großen Spaß / Hier und da ein Zipperlein

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 991.
  • Günter Strack: Das Leben positiv gestalten. Ein Stück vom Glück. Verlag Leib und Seele, Zürich 1995, ISBN 3-906715-09-4
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 527 f.

Weblinks

Commons: Günter Strack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. knerger.de: Das Grab von Günter Strack
  2. heumuehle.de: Heumühle Mobendorf (abgerufen: 9. September 2012)
  3. BZ Berlin: Zum ersten Mal spricht Lore Strack über die letzten Stunden mit ihrem 'Mucki' (11. Februar 2005)
  4. Günter Strack Sohn Michael Interview (Memento des Originals vom 2. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cichospress.de (14. November 2011)
  5. Nürnberger Nachrichten: Sportliche Schauspieler und ein zünftiges Casting (29. Januar 2011)
  6. Verleihung von Verdienstorder der Bundesrepublik Deutschland vom 7. März 1990. In: Der Hessische Ministerpräsident (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1990 Nr. 13, S. 542, 281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,3 MB]).
  7. YouTube-Video.
  8. Kurzfilm: Vorsicht! Frisch gewachst (13 Folgen) (Memento des Originals vom 14. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tvlizenz.swr-media.de