Schwarz Rot Gold (Fernsehserie)

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Fernsehserie
Originaltitel Schwarz Rot Gold
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Krimi
Erscheinungsjahre 1982–1995/96
Länge 90 Minuten
Episoden 18
Idee Dieter Meichsner
Produktion NDR
Erstausstrahlung 12. Mai 1982 auf ARD
Besetzung

Hauptdarsteller:

Nebendarsteller:

Schwarz Rot Gold ist der Titel einer ARD-Fernsehserie mit Uwe Friedrichsen, die von 1982 bis 1995 produziert wurde. Sie handelt von Kriminalfällen im Bereich der Hamburger Zollfahndung.

Inhalt

Der bärbeißige Zollfahnder Zaluskowski ermittelt Wirtschaftsvergehen im Umfeld des Hamburger Hafens. Unterstützt wird er dabei von seinen Kollegen Hobel, Doellke, Globig und zeitweise Grosser. Über seine Ermittlungen muss er seinem Chef Brauer Rechenschaft ablegen. Thematisiert wurden in der Fernsehserie insbesondere Steuerdelikte und andere Verstöße gegen Zollrecht.

Figuren

Hans Zaluskowski

Hans[1] Zaluskowski, genannt „Zalus“, später „Zalu“, ist Zollamtmann, später Zollamtsrat im Zollfahndungsamt Hamburg und Leiter eines Ermittlerteams. Zaluskowski wird als kenntnisreicher Zollbeamter mit langjähriger Berufserfahrung präsentiert, der zahlreiche Kniffe kennt und auch rechtlich bewandert ist. Abordnungen und Ermittlungen führen ihn unter anderem nach Wien, Ost-Berlin, Genua, Zürich, Brüssel und Hongkong. In der Folge Stoff bilden Zaluskowski und Doellke zusammen mit Kriminalpolizisten die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift. In der Folge Geld stinkt leitet Zaluskowski für das Zollkriminalamt eine internationale Fahndungsgruppe. Er wirkt gelegentlich – vor allem wenn Ermittlungen ins Stocken geraten oder er von anderen Dienststellen oder Gerichten ausgebremst wird – etwas bärbeißig, hält seinen Leuten aber den Rücken frei und ist bei ihnen trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten gut angesehen. Er ist verheiratet und lebt mit Frau und Sohn, der Zahnmedizin studiert, in einer Hochhaussiedlung in Farmsen.

Der Name Zaluskowski ist eine Mischung aus den Namen der realen Zoll-Mitarbeiter Zabel, Luckwald und Salewski; Rolf Zabel war an der Drehbuchentwicklung seit 1979 beteiligt und von 1988 bis 1998 Leiter des Zollfahndungsamts Hamburg.[2]

Siegfried Hobel

Siegfried Hobel, genannt „Siggi“, ist Zolloberinspektor im Zollfahndungsamt Hamburg. Er übernimmt während Zaluskowskis Abwesenheit oftmals die Leitung der Gruppe. Er ist der einzige Mitarbeiter, mit dem sich Zalu von Anfang an duzt. Da Hobel und Zaluskowski ungefähr gleichaltrig sind, kann vermutet werden, dass sie einst zusammen bei der Zollfahndung angefangen haben und deshalb schon lange miteinander bekannt sind. Dies wird aber nie thematisiert. Der bebrillte, korrekt auftretende, eher humorlose Hobel entspricht ungefähr dem Bild des „typischen Beamten“. Aus seinem Privatleben ist nur bekannt, dass er alleinstehend ist und sich um seine aus der Schweiz stammende Mutter kümmert.

Maximilian Doellke

Maximilian Doellke, genannt „Max“, ist in Unser Land neu in der Zollfahndung. Zusammen mit Zaluskowski wird er in der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift eingesetzt. Er hat mehrere Freundinnen, trägt Bart und lange Haare und scheint von der Hippie-Generation der 1970er Jahre geprägt zu sein. In der Folge Mission in Hongkong helfen Verwandte von Doelkes Freundin Zaluskowski bei der Aufklärung des Falles.

Globig

Globig gehört ebenfalls zur Gruppe um Zaluskowski. Sein Vorname bleibt unerwähnt. In einer Folge wird er als leidenschaftlicher Fußballfan und Anhänger des FC St. Pauli gezeigt. Außer dass er verheiratet ist, wird sein Privatleben nicht näher beleuchtet.

Müller

Müller ist Zollamtmann im Zollfahndungsamt Hamburg. Er arbeitet teilweise in Zaluskowskis Abteilung. In der Folge Schwarzer Kaffee wird er als ein sich etwas zu ernst nehmender Spezialist dargestellt, auf den Zaluskowski und seine Kollegen teilweise mit Spott reagieren. In der Folge Hammelsprung bearbeitet er als Sachbearbeiter im Hauptzollamt Jonas, Hamburg, unter anderem die Subventionsanträge für Ausfuhren von bestimmten europäischen Exportartikeln, hier Pecorino Sardo, Schafkäse aus Sardinien.

Grosser

Grosser ist neu in der Zollfahndung. In Zaluskowskis Abteilung muss er sich erst einmal dessen Anerkennung erarbeiten, was ihm aber gelingt. Sein Charakter soll den jungen „Draufgänger“ darstellen, der äußerst gute und enge Beziehungen zum weiblichen Geschlecht pflegt. Diese setzt er auch häufig für seine Ermittlungen ein.

Haider

Haider tritt erstmals in der Folge Schmutziges Gold als Zollbeamter und Kontaktmann für Zaluskowski im Zollfahndungsamt Karlsruhe auf. Später ist er mit Zaluskowski in der internationalen Fahndungsgruppe des Zollkriminalamtes tätig. In der letzten Folge ermittelt er in Hamburg in der Gruppe um Zaluskowski.

Gastrollen

In Gastrollen traten bekannte Schauspieler auf wie Susanne Uhlen (Folge 1), Hannelore Elsner (2, 11), Günter Strack (3), Barbara Rütting (5), Thekla Carola Wied (6), Peter Pasetti (7), Ivan Desny (8), Ramin Yazdani (9), Beatrice Richter (10), Jan Fedder (12), Barbara Schnitzler (13), Rolf Becker (14) oder Isa Jank (18).

Das ehemalige Zollamt Kornhausbrücke, seit 1992 Sitz des Deutschen Zollmuseums

Drehorte

Drehort der amtsinternen Büroszenen war zunächst das Gebäude des realen Zollfahndungsamts (Alter Wandrahm 17/18, Richtung Wandrahmsfleetbrücke), dann nebenan das ehemalige Zollamt Kornhausbrücke (ab 1992 Deutsches Zollmuseum, Alter Wandrahm 15a/16, Richtung Zollkanal). Das reale Zollfahndungsamt wurde 1993/94 in ein Gebäude der ehemaligen Graf-Goltz-Kaserne nach Hamburg-Rahlstedt verlegt.[3]

Die oft genutzte Gebäudebrücke[4] befand sich zwischen den Blöcken S und U der Speicherstadt und existiert nicht mehr.

Folgen

# Titel Thema
und rechtlicher Hintergrund
Orte Erstaus-
strahlung
Min.
01 Unser Land Hinterziehung von Mineralölsteuer
 MinöStG 1978, ZollG 1970, EuRHÜ 1959 Art. 2
CH 12. Mai 1982 093′
02 Alles in Butter Versetzung von als WEP-Nahrungsmittelhilfe bestimmtem Butteröl mit Palmöl
 VO EWG 303/77, MOG 1972, MFVV/VA 1974
CH,HE,
GP
3. Nov. 1982 099′
03 Kaltes Fleisch Hinterziehung von Einfuhrabgaben (Abschöpfungen) für argentinisches Rindfleisch
 VO EWG 805/68, AbschErhG 1962, Steuerhehlerei
NL 1. Dez. 1982 099′
04 Blauer Dunst Zigarettenschmuggel und -fälschung, Rechtshilfe für Italien
 TabStG 1979, ZollG § 57, EuRHÜ
IT 28. Nov. 1984 104′
05 Um Knopf und Kragen Lieferung südkoreanischer Textilien via DDR entgegen Einfuhrkontingenten
 VO EWG 3589/82, Berliner Abkommen; daneben: Bestechlichkeit eines Zollbeamten
NL 23. Dez. 1984 113′
06 Nicht schießen Computer-Lieferung in die Sowjetunion, Rechtshilfe für USA
 IRG 1982, AWG 1961/AWV 1981, ferner StGB 1975 §§ 93–98; daneben: Schussverletzung
US,
CH, UK
27. März 1985 093′
07 Schwarzer Kaffee Lieferung ecuadorianischen und brasilianischen Kaffees entgegen Quotenregelung
 KaffeeÜbk 1983, AWG § 33
BR 20. Jan. 1988
(© 1987)
104′
08 Zucker-Zucker Versetzung mexikanischen Honigs mit sowjetischem Kunsthonig
 LMBG 1974, HonigV 1976
(SU) 3. Feb. 1988
(© 1987)
102′
09 Wiener Blut Lieferung von Dual-Use-Gütern in den Iran und von Waffen und Sprengstoff aus dem Ostblock nach Nordirland AT, CH,
(UK)
04. Feb. 1990
(© 1989)
108′
10 Hammelsprung Mehrfachexport desselben italienischen Käses aus Schafmilch und Kuhmilchpulver als Schaf(s)käse in die USA (Subventionsbetrug hinsichtlich Ausfuhrerstattung); Beförderung
 VO EWG 804/68, VO EWG 3445/89/VO EWG 2395/90, MOG 1972, StGB § 264
IT, CH 22. Aug. 1990 104′
11 Schmutziges Gold Hinterziehung von EUSt für (Anlage-)Gold von Helgoland und aus der Schweiz
 UStG 1991, Schweiz: VO 6e 1986
BW 18. Sept. 1991 104′
12 Stoff GER: Drogenschmuggel aus der Türkei und Enttarnung eines verdeckten Ermittlers
 BtMG 1981
TR 9. Nov. 1991 104′
13 Der Rubel rollt mehrere Fälle der „Prüfgruppe Transferrubel
 WWSUV Art. 13/EV Art. 29, Beschl. 14/20/90 S. 7, ALB/RGW 1988 § 59, BT-Drs. 13/10900
DE-Ost 14. Feb. 1993
(© 1992)
093′
14 Made in Germany Lieferung von Dual-Use-Gütern (Dentalbohrern, Hochdruckaggregaten) in den Irak
 BT-Drs. 12/487
NW 1. Sept. 1993 088′
15 Mafia Polska OK: Zigaretten- und Weizenschmuggel, Kfz-Diebstahl, Zeugenschutz
 TabStG 1992, VO EWG 1766/92; daneben: Artenschutz (CITES 1973, BNatSchG 1987)
MV,NI,
AT
25. Dez. 1993 089′
16 Mission in Hongkong Hinterziehung von Antidumpingzoll für Videokassetten aus Hongkong
 VO EWG 1768/89; daneben: UrhG § 54 (ZPÜ-Leerkassettenabgabe)
BE,
HK, MO
23. Nov. 1994 089′
17 Geld stinkt ZKA: Geldwäsche kolumbianischer Drogengelder, Informantengewinnung
 StGB § 261, FVG § 12a, Schweiz: StGB Art. 305bis
SN,HE,
CH
15. März 1995 089′
18 Im Sumpf Verbringung kontaminierter Erde als Stannat auf die Philippinen
 AbfVerbrG 1994, VO EWG 259/93, Basler Übk 1989
ST, PH 17. Juli 1996
(© 1995)
089′

Regie

Musik

Titelthema der Folgen 1 bis 3 und 6 sowie der DVD-Edition:

Die Version von LilyPond konnte nicht ermittelt werden:

sh: /usr/bin/lilypond: No such file or directory

DVDs

Die erste DVD-Box mit den Folgen 1–4 sowie 6–7 ist am 27. Mai 2009 erschienen. Die zweite, am 12. August 2010 erschienene DVD-Box enthält neben den Folgen 8–12 auch die ausgelassene Folge 5 (Um Knopf und Kragen), deren DVD-Veröffentlichung und Ausstrahlung zunächst per einstweiliger Verfügung gestoppt worden war. Sie wurde am Samstag, dem 7. August 2010, um 23.15 Uhr, kurz vor der Veröffentlichung der zweiten DVD-Box, noch einmal im NDR gesendet. Die dritte DVD-Box kam am 26. Mai 2011 in den Verkauf.[5]

Eine DVD-Komplettbox erschien im August 2019.

Trivia

Die einstweilige Verfügung gegen die Wiederholung der Folge 5 hatte auch die Verwertung der Folge auf DVD verhindert.[6] Erwirkt hatte diese Verfügung die Firma Georg Haupt Bekleidungswerke GmbH in Lippstadt, da die Redakteure der Serie einer der involvierten Firmen, die unter Umgehung des Welttextilhandelsabkommens mit über die DDR in die BRD verbrachten Hemden handelte, den Namen „Haupt“ gegeben hatten. Anfang 2010 kam es dann zu einer Einigung zwischen dem Bekleidungsunternehmen und dem NDR. Unter der Bedingung, dass in der Folge mehrfach der Hinweis erscheint, dass alle Firmennamen frei erfunden sind, wurde die Verfügung aufgehoben.[7]

Weblinks

Einzelnachweise