Gundelfingen an der Donau

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Wappen Deutschlandkarte
Gundelfingen an der Donau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gundelfingen a.d.Donau hervorgehoben

Koordinaten: 48° 33′ N, 10° 22′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Verwaltungs­gemeinschaft: Gundelfingen an der Donau
Höhe: 438 m ü. NHN
Fläche: 54,06 km2
Einwohner: 7934 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89423
Vorwahl: 09073
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 136
Stadtgliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Prof-Bamann-Str. 22
89423 Gundelfingen a.d.Donau
Website: www.gundelfingen-donau.de
Erste Bürgermeisterin: Miriam Gruß (FDP)
Lage der Stadt Gundelfingen a.d.Donau im Landkreis Dillingen an der Donau
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Über dieses Bild

Gundelfingen an der Donau (amtlich: Gundelfingen a.d.Donau) ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen an der Donau.

Südfront des Schlosses Schlachtenegg

Die Stadt liegt an der Donau zwischen Günzburg und Dillingen an der Donau.

Die Burgstadt der Stauferzeit erlebte eine Blütezeit im Mittelalter, woran noch heute das Stadtbild erinnert.

Geografie

Gundelfingen liegt am Rande der Schwäbischen Alb im Donautal, dessen ausgedehnte Auen-, Ried- und Mooslandschaft (Schwäbisches Donaumoos) sich auf die südliche Gemarkung der Stadt erstreckt. Der Ortskern wird von drei Armen der Brenz durchflossen. Die Donau fließt im Süden an der Stadt vorbei und wird zu einem Stausee aufgestaut.

Nachbargemeinden sind die Städte Lauingen (Donau) und Günzburg sowie die Gemeinden Bächingen an der Brenz, Haunsheim, Medlingen und Offingen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte

Unteres Tor
Bürgerhaus und Rathaus
Skulptur mit Ehemaligem Gasthaus

Die erste urkundliche Erwähnung wird auf etwa 750 datiert. Die Stadtrechte erhielt Gundelfingen 1220. In dieser Zeit wurde die Stadtmauer mit drei Toren errichtet, von denen heute noch das „Untere Tor“ erhalten ist.

Einen wichtigen Punkt in der Ortsgeschichte markiert das Jahr 1462: Die Stadt wehrte sich erfolgreich gegen eine Belagerung des kaiserlichen Heeres unter Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach. Herzog Ludwig der Reiche verlieh darauf als Anerkennung der Stadt weite Ländereien, Steuervergünstigungen und einen Wappenbrief. Dieser berechtigte die Stadt dazu, ein Drittel des bayerischen Wappens in ihr eigenes aufzunehmen.

Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Stadt 1505 dem Herzogtum Pfalz-Neuburg angegliedert. Seit 1777 gehört Gundelfingen wieder zu Bayern.

Religionen

  • katholische Kirchengemeinde
  • evangelische Kirchengemeinde

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Echenbrunn und Peterswörth eingegliedert.[4]

Im Jahr 1978 wurde im Rahmen der Gebietsreform die Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen an der Donau gegründet. Neben der Stadt Gundelfingen gehören dazu die Orte Bächingen an der Brenz, Haunsheim und Medlingen. Die zugehörigen Gemeinden besitzen weiterhin Selbständigkeit (eigene Bürgermeister). Zur Verwaltungsgemeinschaft (VG) gehören etwa 11.600 Einwohner. Die erste Bürgermeisterin der Stadt Gundelfingen ist gleichzeitig Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft (Gemeinschaftsvorsitzende).

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 6556 auf 7796 um 1240 Einwohner bzw. um 18,9 %.

Jahr Einwohner
1840 3619
1900 3438
1961 5849
1970 6162
1987 6492
1991 6893
1992 6965
1995 7417
1997 7429
2000 7643
2002 7869
2003 7883
2004 7838
2005 7781
2006 7790
2007 7738
2008 7759
2009 7715
2010 7729
2011 7694
2012 7670
2013 7624
2014 7622
2015 7812

Politik

Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 52,4 %
 %
40
30
20
10
0
30,5 %
30,2 %
25,1 %
6,4 %
7,8 %

Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:

Partei/Liste 2020 2014 2008 2002
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
SPD  30,5 6 37,2 8 33,6 6 36,1 8
CSU  30,2 6 29,9 6 30,9 7 40,1 7
Freie Wähler 25,1 5 26,2 5 24,1 5 23,8 5
FDP  6,4 1 6,7 1 11,4 2
GRÜNE 7,8 2
Gesamt 100 20 100 20 100 20 100 20
Wahlbeteiligung 52,4 % 48,5 % 55,7 % 60,9 %

Stadtrat

  • SPD: Jürgen Hartshauser, Birgit Spengler, Vera Schweizer, Hans Stenke, Roman Schnalzger, Max Ruchti (neu).
  • CSU: Werner Lohner, Georg Blatter, Florian Steidle, Georg Wiedenmann, Manfred Wörle (neu), Julia Berchtold.
  • Freie Wähler: Ingo Blatter, Karl Seifried, Friedlies Hopf-Schirm, Erwin Hegele (neu), Edelbert Reile.
  • FDP: Joachim Matheis (neu)
  • GRÜNE: Roswitha Stöpfel (neu), Josefine Lenzer (neu)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister war ab 1999 Franz Kukla (CSU). Bei der Bürgermeisterwahl 2017 trat Kukla nicht mehr an. Im ersten Wahlgang entfielen auf Miriam Gruß (FDP) 43,7 %, auf Jürgen Hartshauser (SPD) 37,7 % und auf Matthias Grätsch (CSU) 18,6 % der Stimmen. In der Stichwahl am 21. Mai 2017 traten Miriam Gruß und Jürgen Hartshauser gegeneinander an.[5] Gruß konnte sich mit 58 % der Stimmen durchsetzen und das Amt im Juni 2017 antreten.[6][7]

Wappen

Wappen von Gundelfingen an der Donau
Blasonierung: „In Silber ein rot gekrönter und rot gezungter schwarzer Löwe, der auf der Brust den bayerischen Rautenschild und in den Pranken einen bewurzelten grünen Baum trägt.“[8]
Wappenbegründung: Aus dem Jahr 1301 ist ein Stadtsiegel überliefert, das in einem geteilten Dreieckschild oben einen schreitenden gekrönten Löwen und unten einen Baum mit neun Blättern zeigt. Der Löwe ist das bayerische bzw. pfälzische Wappentier. 1462 wird das Wappenbild von Gundelfingen von Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut um den Brustschild mit den silber-blauen Rauten vermehrt. Der Baum steht wohl redend für den Ortsnamen, der sich von Gundreba ableitet und Ahorn bedeutet. Die Wappenfarben sind seit der Mitte des 16. Jahrhunderts überliefert. Im 19. Jahrhundert wird der Laubbaum durch eine Tanne ausgetauscht. Seit 1955 führt die Stadt das Wappen wieder in der Fassung von 1462.

Städtepartnerschaften

Die Stadt unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

Barocker Stuck in der Spitalkirche
  • Rathaus, Renaissancebau aus dem 17. Jahrhundert
  • Unteres Tor (Torturm) aus dem 14. Jahrhundert
  • Stadtpfarrkirche St. Martin, eine der ältesten Kirchen der Umgebung (8. Jahrhundert), gotischer Bau, barock verändert. 1747 von Johann Heel – linkes Seitenaltargemälde „Anbetung der Könige“
  • Spitalkirche, barocke Ausstattung
  • Schloss Schlachtegg, ehemalige Hofmark, mit Schlosskapelle
  • Münzmühle (Privatbesitz)
  • katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Echenbrunn

Bodendenkmäler

Sport

Sportanlagen

  • Schwabenstadion
  • Kreissporthalle
  • TV-Sportgelände
  • Brenzhalle
  • Hallenbad
  • Baseball-Anlage
  • Wasserski und Wakeboard Anlage
  • Skateanlage
  • Trimm-Dich-Pfad

Sportvereine

  • FC Gundelfingen
  • TV Gundelfingen
  • SSV Peterswörth
  • LSV Gundelfingen
  • Gundelfinger Sharks `03 e. V.
  • Schützenverein Gundelfingen e. V.
  • Die Glinken e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Stadt ist weithin bekannt für ihre mittelalterlichen Feste, die in unregelmäßigen Abständen für mehrere Tage stattfinden, sowie ihre Aktivitäten im Fasching.

Ein ebenfalls traditionelles Fest ist das „Schnellefest“ der Stadtkapelle Gundelfingen, das alljährlich im Juli stattfindet. An zwei Wochenenden im Sommer findet das Internationale Handballturnier mit regelmäßig mehr als 100 teilnehmenden Mannschaften aus unterschiedlichen Spielklassen auf dem Sportgelände des TV Gundelfingen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Gundelfingen an der Donau und Umgebung aus der Luft

Verkehr

Gundelfingen liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Ulm/Elchingen (A 8/A 7). Die beiden Autobahnen können jeweils in etwa 15 Minuten erreicht werden. Die B16 wird über eine Umgehung an der Stadt vorbeigeführt. Gundelfingen liegt an der Donautalbahn Ulm–Donauwörth und hat einen Bahnhof, der von agilis-Zügen bedient wird. Der Donauradweg führt durch die Stadt. Am nördlichen Stadtrand liegt der Flugplatz Gundelfingen (EDMU).

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Peter-Schweizer-Volksschule (Grundschule)
  • Volksschule am Schlachtegg
  • Volkshochschule
  • Musikschule

Söhne und Töchter

  • Kaspar Manz (1606–1677), Rechtswissenschaftler und Kanzler von Pfalz-Neuburg

Literatur

  • Wolfgang Wüst: Der kaiserliche Feldherr und Nürnberger Burggraf Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg (1414–1486). In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen. 113 (2012/2013) S. 151–170; (betrifft inhaltlich: Schlacht und Belagerung der Stadt Gundelfingen im Reichskrieg 1462. ISSN 0073-2699)

Weblinks

Commons: Gundelfingen an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Gundelfingen an der Donau – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Gundelfingen a.d.Donau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
  3. Gemeinde Gundelfingen a.d.Donau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
  5. Kandidaten müssen in die Stichwahl
  6. Stadtrat. Gemeinde Gundelfingen an der Donau, abgerufen am 9. August 2020.
  7. https://www.liberale.de/content/gruss-wird-buergermeisterin-von-gundelfingen
  8. Eintrag zum Wappen von Gundelfingen an der Donau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte