Gustave-Auguste Ferrié

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Gustave-Auguste Ferrié

Gustave-Auguste Ferrié (* 19. November 1868 in Saint-Michel-de-Maurienne, Savoie; † 16. Februar 1932 in Paris) war ein französischer Elektrotechniker und General.

Leben

Nachdem er 1891 an der École polytechnique einen Abschluss erworben hatte, ging er zur Armee und wurde Offizier. 1899 richtete er mit Guglielmo Marconi eine drahtlose Telegraphieverbindung zwischen England und Frankreich ein.

1903 erfand er (neben anderen) einen elektrolytischen Detektor. Seine Sendestation auf dem Eiffelturm konnte die Reichweite von 400 km bis 1908 auf 6000 km ausdehnen. Er entwickelte mobile Sender für das Militär. Während des Ersten Weltkriegs produzierte Frankreich 10.000 Sende- und Empfangseinheiten.

1919 wurde er zum General befördert. 1922 wurde er „inspecteur général de la télégraphie militaire“ (Generalinspekteur der Militärtelegraphie).

Er starb 1932 im Militärhospital von Val-de-Grâce im Alter von 64 Jahren an einer Blinddarmentzündung. Von seiner Arbeit gefesselt war er zu spät ins Krankenhaus gegangen.

Ehrungen

Ferrié wurde mit Ehrungen überhäuft, so erhielt er noch zu Lebzeiten:

Schweden: Schwertorden
Italien: Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus, Orden der Krone von Italien
Frankreich: Großkreuz der Ehrenlegion, Officier d’Académie, Kolonialmedaille « Casablanca »
Norwegen: Sankt-Olav-Orden
Belgien: Kronenorden (Belgien), Leopoldsorden (Belgien)
Serbien: St.-Sava-Orden, Orden des Weißen Adlers
Rumänien: Orden der Krone von Rumänien, Stern von Rumänien
Marokko: Ouissam Alaouite
Dänemark: Dannebrog-Orden
China: Orden vom Doppelten Drachen
Japan: Großkreuz vom Orden der Aufgehenden Sonne
Bénin: Orden vom Schwarzen Stern
Großbritannien: Orden vom Heiligen Michael und Heiligen Georg
Russland: Sankt-Stanislaus-Orden, St.-Annen-Orden
Vereinigte Staaten: Navy Distinguished Service Medal, Distinguished Service Medal
Jugoslawien: Orden der Krone von Jugoslawien
Polen: Orden Polonia Restituta
Tschechoslowakei: Orden des Weißen Löwen
Tunesien: Grand Officier de l’Ordre du Nicham Zftikar
Annam: Grand Croix du Dragon d’Annam

1922 wurde er Mitglied der Académie des sciences.[1]

Ehrungen posthum

Nach ihm benannt wurde:

  • eine Schule in der Stadt Draguignan
  • Eine Berufsschule im 10e arrondissement von Paris
  • der „Raum Ferrié“ auf dem Eiffelturm
  • Der Abschlusslehrgang 2011 der Militärschüler der „École nationale supérieure de techniques avancées de Bretagne“ (Höhere Nationale Schule für fortgeschrittene Technik in der Bretagne)
  • Das „Musée Ferrié“, ein Militärmuseum in Cesson-Sévigné (bei Rennes), in dem die Entwicklung der Telekommunikationstechnik ausgestellt wird.
  • Des Weiteren befindet sich auf dem Eiffelturm ein Denkmal, vor dem jedes Jahr im November durch Angehörige der Armee eine Gedenkfeier abgehalten wird.
  • Der Preis „Général Ferrié“ wird für Forschung auf dem Gebiet der Telekommunikation vergeben.

Literatur

  • Michel Amoudry: Le général Ferrié et la naissance des transmissions et de la radiodiffusion. Presses universitaires de Grenoble, Grenoble 1993, ISBN 2-7061-0497-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe F. Académie des sciences, abgerufen am 12. November 2019 (französisch).