Haaghof (Ködnitz)

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Haaghof
Gemeinde Ködnitz
Koordinaten: 50° 4′ 30″ N, 11° 31′ 15″ O
Höhe: 459 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95361
Vorwahl: 09221

Haaghof (umgangssprachlich: In Håch[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ködnitz im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Die Einöde liegt auf dem Rangen, einem Höhenrücken, der zum Obermainischen Hügelland zählt. Beim Ort entspringt ein namenloser Bach, der durch das östlich angrenzende Waldgebiet Hag fließt und in Waizendorf als linker Zufluss in den Weißen Main mündet. Ein Anliegerweg führt nach Pinsenhof zur Kreisstraße KU 10 (0,5 km südwestlich). Auf dem Weg dorthin gibt es einen Baum, der als Naturdenkmal geschützt ist.[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1310 als „Kristansberg“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Christian, der Vorname des Siedlungsgründers. 1443 wurde der aus zwei Höfen bestehende Ort letztmals so genannt.[4] Seit 1495 wurde zwischen dem „Reygershof“ (1762 „Reichershof“) und dem „Pintzenhof“ unterschieden. Vom Reichershof heißt es 1785, dass er „insgemein Hag genannt“ wurde. 1813 erscheint erstmals die heutige Form „Haghof“. Reicher war der Besitzername des Hofes. Diese Familie saß bis in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Hof, in deren Nachfolge die Familie Schwarz. Der Besitzername wurde schließlich durch den Lagenamen Haag abgelöst.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Haaghof aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr des Hofes.[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Haaghof dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Tennach und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1818 wurde der Gemeindesitz nach Ködnitz verlegt und die Gemeinde dementsprechend umbenannt.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 11 18 20 13 11 13 22 16 9 7
Häuser[8] 2 2 2 2 2 3 2
Quelle [7] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [1]

Religion

Haaghof ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[6]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  3. Haaghof im BayernAtlas
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 19.
  5. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 51 und 137.
  6. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 598.
  7. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 759f.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 896, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1068, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1016 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 949 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).