Habernhofermühle
Habernhofermühle Gemeinde Uttenreuth Koordinaten: 49° 35′ 26″ N, 11° 6′ 30″ O
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Höhe: | 294 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91080 |
Vorwahl: | 09131 |
Habernhofermühle
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Habernhofermühle (umgangssprachlich: Di Hahbanhofa Mül[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Uttenreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Die Einöde liegt am Nordufer der Schwabach. Die Langenbruckermühle ist 0,3 km östlich entfernt. Ein Anliegerweg führt direkt zur Staatsstraße 2243, die 300 Meter weiter nördlich in die Staatsstraße 2240 zwischen Weiher (0,3 km westlich) und Dormitz (0,7 km östlich) mündet. Im Süden jenseits der Schwabach liegt das Waldgebiet Frauenholz.[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1321 als „Habernhof“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort haber (mhd. Hafer) kann auf den Anbau und/oder Verarbeitung von Hafer verweisen. Wurde es als Familienname benutzt, der zu dieser Zeit durchaus geläufig war, wurde damit der Besitzer des Hofes angezeigt.[4] Ursprüngliche Lehnsherren des Anwesens waren die Herren von Gründlach und in deren Nachfolge wurde es an die Herren von Brauneck vererbt.[5] 1321 übereignete Gottfried III. von Brauneck dem Kloster Neunkirchen am Brand ein Fischwasser, das er zuvor schon dem Kloster als Lehen verkauft hatte. 1341 verkaufte Gottfried III. von Brauneck die Burg Marloffstein samt allen Zugehörungen und Ansprüchen, zu denen auch die „Müle Habernhof“ zählte, an das Hochstift Bamberg. Noch im selben Jahr wurden dem bambergischen Domkapitel die jährlichen Einkünfte dieses Komplexes verkauft. Diese grundherrlichen Ansprüche wurden bis zum Ende des Alten Reiches vom Dompropsteiamt Büchenbach verwaltet. Der Hof hatte Rechte am Sebalder Reichswald (1429, 1611 bezeugt). Die Mühle diente als Getreidemühle; sie war – zumindest zeitweise – als Sägemühle ausgebaut (1458, 1812 bezeugt). Der Cadolzburger Amtmann Albrecht Stiebar erhielt 1487 die 8 Tagewerk große Flur „Zu dreien pferden“ beim Habernhof als Mannlehen. Dieses Lehen war 1683 noch in der Hand der Stiebar von Buttenheim.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Habernhofermühle aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Neunkirchen aus. Grundherr war das bambergische Dompropsteiamt Büchenbach.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Habernhofermühle dem Steuerdistrikt Kalchreuth[7] und der Ruralgemeinde Weiher zugeordnet.[8]
Baudenkmal
- Haus Nr. 1: Mühle
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 11 | 8 | 13 | 10 | 11 | 9 | 10 | 18 | 11 | 6 | 5 |
Häuser[9] | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | |||
Quelle | [7] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Die Katholiken sind nach Unsere Liebe Frau, die Lutheraner nach St. Matthäus gepfarrt.[17]
Literatur
- Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 57 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Haberhofermühle, Habermühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 454 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 137–139.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 119.
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 168.
Weblinks
- Habernhofermühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Habernhofermühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- Habernhofermühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 138. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: di håbɒnhôfɒ mül.
- ↑ Habernhofermühle im BayernAtlas.
- ↑ a b D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 67 ff.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 168.
- ↑ I. Bog: Forchheim, S. 57.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 32 (Digitalisat).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 93 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1114 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1052 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).