Handball-DDR-Meisterschaft 1953/54

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Die Handball-DDR-Meisterschaften 1953/54 wurden bei den Männern und Frauen im Feldhandball und im Hallenhandball entschieden.

Männer (Feldhandball)

Die Meisterschaft um den Feldhandball-Meistertitel im Rahmen der DDR-Handball-Oberliga zwischen September 1953 und Juni 1954 ausgetragen. Es traten 18 Mannschaften verteilt auf zwei Staffeln an, die Staffelsieger bestritt das Meisterschaftsendspiel. Titelverteidiger war die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Stahl Calbe, die beiden Tabellenletzten der Staffeln mussten absteigen.

Abschluss-Tabellen

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1 SG Dynamo Halle 16 14 1 1 239:141 29:3
2 BSG Motor Rostock 16 13 1 2 230:155 27:5
3 BSG Motor Schiffswerft Roßlau 16 8 1 7 177:200 17:15
4 BSG Lok Südost Magdeburg 16 7 2 7 161:151 16:16
5 BSG Lokomotive Luckenwalde (N)[1] 16 7 2 7 152:159 16:16
6 BSG Motor Fraureuth 16 7 1 8 147:141 15:17
7 BSG Chemie Coswig (N) 16 7 0 9 168:188 14:18
8 BSG Motor Gohlis-Nord (N,A) 16 4 0 12 151:178 8:24
9 BSG Motor Friedrichshain-Ost (A) 16 1 0 15 133:237 2:30
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1. BSG Stahl Calbe (M) 16 14 1 1 206:132 29:3
2. SG Dynamo Leipzig 16 10 1 5 153:112 21:11
3. BSG Lokomotive Gera 16 10 1 5 157:123 21:11
4. BSG Motor Fermersleben 16 8 3 5 159:127 19:13
5. BSG Fortschritt Crimmitschau (N) 16 5 2 9 134:170 12:20
6. BSG Motor Eisenach 16 6 0 10 108:145 12:20
7. BSG Motor Polysius Dessau (N) 16 5 0 11 128:170 10:22
8. BSG Fortschritt Weißenfels (A) 16 4 2 10 141:168 10:22
9. BSG Lokomotive Nord Leipzig (A) 16 5 0 11 110:149 10:22

Endspiel

Das Endspiel im Feldhandball der Männer fand am 30. Mai 1954 vor 20.000 Zuschauern im Magdeburger Heinrich-Germer-Stadion statt.

BSG Stahl Calbe – SG Dynamo Halle 11:8 (6:5)

Die BSG Stahl Calbe war als Titelverteidiger in das Spiel gegangen und galt als Favorit gegenüber der SG Dynamo Halle, die im Feldhandball bisher noch nie im Finale gestanden hatte. Die Hallenser starteten jedoch furios dank guter Laufarbeit und spritzigen Angriffen schnell mit 4:0. Doch der überragend aufspielende Nationalspieler Werner Aßmann sorgte dafür, dass die BSG Stahl noch vor der Halbzeitpause erstmals mit 6:5 in Führung ging. Danach wurden die Volkspolizisten nervös und unkonzentriert, während die Stahlwerker ihr durchschlagskräftig Angriffsspiel zum weiteren Ausbau der Führung nutzten und in der Deckung durch geschickten Wechsel zwischen Raum- und Manndeckung die gegnerischen Angreifer in Schach hielten. diese scheiterten zudem am sich im Laufe des Spiels steigernden Torwart Ernst Napp. (Berliner Zeitung, 1. Juni 1954, S. 4)

  • Calbe: Ernst Napp (Tor) – Erich Schlöcker, Heinz Burau, Rudi Kosche (1), Heinz Wenzel, Wolfgang Körting, Heinz Haferburg, Wolfgang Eisenhardt (1), Kurt Helmig (3), Werner Aßmann (3), Erich Kaatz (3), Rudi Siegel (EW), Walter Just (EW), Helmut Frömer (EW)
  • Halle: Herbert Klein, Ernst Riffort (EW) (Tor) – Heinz Greye, Günther Horbank, Erhard Schewe (1), Günther Köhler (1), Ewald Föhrig (1), Kurt Stolfig, Dieter Dörken, Heinz Diedering (4), Rudi Hirsch (1), Werner Püschel, Schulz (EW)

Männer (Hallenhandball)

Qualifikation der Bezirksmeister

Am 30. und 31. Januar 1954 ermittelten die 15 Bezirksmeister in drei Gruppen in Güstrow, Leipzig und Bad Blankenburg sechs Teilnehmer für die am 13. und 14. Februar in zwei Gruppen in den Leipziger Messehallen ausgetragene Endrunde. Für die Endrunde qualifizierten sich folgende Mannschaften:

Gruppe I
1. BSG Motor Rostock
2. SG Dynamo Halle
3. BSG Fortschritt Forst
Gruppe II
1. BSG Lokomotive Gera
2. BSG Motor Gohlis Nord
3. BSG Lokomotive Luckenwalde

Endspiel

Die Gruppenersten bestritten am 14. Februar 1954 in der ausverkauften Leipziger Messehalle II das Endspiel um die DDR-Hallenhandballmeisterschaft.

BSG Motor Rostock – BSG Lokomotive Gera 13:4

Mit traumwandlerischer Sicherheit und ausgefeilter Technik sowie mit treffsicheren Spielern war die BSG Motor Rostock ein überlegener Gegner, dem die SG Dynamo Halle nichts entgegenzusetzen hatte. Mit immer wieder wechselnden Spielzügen ließen die Rostocker den Hallensern keine Chance und kamen am Ende zu einem verdienten Kantersieg. Herausragende Spieler der BSG Motor waren der 43-jährige Torwart Quednow und die Feldspieler Klaus-Dieter Matz, Massow und Günter Mundt. (Berliner Zeitung, 17. Februar 1954, S. 4)

Frauen (Feldhandball)

In der Feldhandballsaison 1953/54 wurde der DDR-Frauenmeister erstmals durch die DDR-Liga ermittelt. Diese wurde mit Hin- und Rückspielen von September 1953 bis April 1954 mit neun Mannschaften ausgetragen, darunter auch die Finalisten der Vorjahressaison, die Betriebssportgemeinschaften (BSG) Einheit Weimar (Meister) und Motor West Leipzig. Neuer Titelträger wurde die BSG Fortschritt Weißenfels. Da die DDR-Liga in der Saison 1954/55 auf 14 Mannschaften erweitert wurde, gab es 1954 keine Absteiger.

Abschluss-Tabelle

Pl. Mannschaft Sp Tore Punkte
1 BSG Fortschritt Weißenfels 16 87:42 27:5
2 BSG Einheit Weimar (M) 16 101:51 26:6
3 BSG Motor West Leipzig 16 61:56 19:13
4 BSG Empor Leipzig-Lindenau 16 71:68 15:17
5 BSG Motor Mitte Magdeburg 16 54:74 14:18
6 BSG Motor Wismar 16 56:69 13:19
7 BSG Post Halberstadt 16 47: 62 13:19
8 BSG Fortschritt Cottbus 16 58:76 11:21
9 BSG Rotation Mitte Leipzig 16 37:74 6:26

Frauen (Hallenhandball)

Der Meister der Frauen im Hallenhandball wurde unter den 15 Bezirksmeistern ermittelt. Nach einer Qualifikationsrunde kämpften in der Endrunde am 13. und 14. Februar 1954 in der Leipziger Messehalle II sechs Mannschaften in zwei Staffeln um den Meistertitel. Die Staffelsieger bestritten das Meisterschafts-Endspiel.

Endrunden-Tabellen

Staffel I
Pl. Mannschaft S U N Tore Punkte
1 BSG Einheit Weimar 2 0 0 9:6 4:0
2 BSG Motor Berlin Nordost 1 0 1 6:6 2:2
3 BSG Lok Wittenberge 0 0 2 5:8 0:4
Staffel II
Pl. Mannschaft S U N Tore Punkte
1 SC DHfK Leipzig 1 1 0 7: 5 3:1
1 BSG Lokomotive Gera 1 1 0 8:4 3:1
1 BSG Einheit Demmin 0 0 2 3:9 0:4
um Platz 1: SC DHfK – Lok Gera 6:0

Endspiel

Das Endspiel um den Hallenmeistertitel fand am 14. Februar 1954 ebenfalls in der Messehalle II statt.

BSG Einheit Weimar – SC DHfK Leipzig 3:1

Literatur

Weblinks

Erläuterungen

  1. A=Absteiger, M=Meister, N=Neuling