Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1988/89

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Handball-DDR-Oberliga der Männer 1988/89, die höchste Spielklasse im Hallenhandball der DDR dieser Saison, diente der Ermittlung des 39. DDR-Meisters in dieser Sportart.

Handball-DDR-Oberliga 1988/89
Logo des DHV
Meister ASK Vorwärts Frankfurt
Europapokal der Landesmeister ASK Vorwärts Frankfurt
Europapokal der Pokalsieger SC Empor Rostock
Europapokal SC Magdeburg
Absteiger BSG Lokomotive RAW Cottbus
SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg
Mannschaften 12
Spiele 132
Tore 5.711 (ø 43,27 pro Spiel)
Zuschauer 173.400 (ø 1.314 pro Spiel)
Torschützenkönig Rüdiger Borchardt (141 Tore)
Zeitstrafe Zeitstrafen 989 (ø 7,49 pro Spiel)
Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1987/88

Saisonverlauf

Von der Saison 1988/89 an wurde die DDR-Oberliga mit zwölf Mannschaften betrieben. Da es in der Vorsaison nur einen Absteiger gegeben hatte, wurden die restlichen neun Mannschaften um drei Aufsteiger aus der zweitklassigen DDR-Liga ergänzt. Zwei Teams mussten an Saisonende wieder absteigen, das waren die beiden Neulinge Lokomotive RAW Cottbus und die Spielgemeinschaft Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg. Nach vierzehn Jahren holten sich die Armeehandballer des ASK Vorwärts Frankfurt zum vierten Mal den Hallenmeistertitel. Dies verdankten sie vor allem ihrer Abwehr, die ebenso wie beim Tabellenvierten SC Leipzig nur 427 Gegentore zuließ. Der Titelverteidiger SC Magdeburg kam auf Platz zwei. Er hatte mit 564:462 die beste Tordifferenz in der Oberliga, aber zwei Punkte weniger als der neue Titelträger. Die zwei Zähler verschenkten die Magdeburger im letzten Saisonspiel bei der 23:24-Auswärtsniederlage in Frankfurt (Oder). Hinter dem üblichen Sportclub-Fünferblock wurde Motor Eisenach wie im Vorjahr wieder beste Betriebssportgemeinschaft. Die BSG-Mannschaften eroberten von den Sportclubs 27 Punkte (≈ 19 %). Solch eine Ausbeute gab es auch in der Relation zum bisherigen Zehnerfeld noch nie. Auf den Plätzen fünf und sechs sowie zehn und elf, hatten die Mannschaften die gleiche Punktzahl erreicht, über die endgültige Platzierung entscheiden die Spiele gegeneinander.

Tabellen

Abschlusstabelle

Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore Punkte
 1. ASK Vorwärts Frankfurt  22  17  2  3 500:427 36:80
 2. SC Magdeburg (M)  22  17  0  5 564:462 34:10
 3. SC Empor Rostock (P)  22  15  3  4 556:516 33:11
 4. SC Leipzig  22  14  0  8 464:427 28:16
 5. SC Dynamo Berlin  22  9  4  9 497:470 22:22
 6. BSG Motor Eisenach  22  9  4  9 464:481 22:22
 7. BSG Post Schwerin  22  9  3  10 456:466 21:23
 8. SG Dynamo Halle-Neustadt  22  7  6  9 441:460 20:24
 9. BSG Wismut Aue  22  8  1  13 451:511 17:27
10. SG Stahl Brandenburg/Kirchmöser (N)  22  5  2  15 459:503 12:32
11. BSG Lokomotive RAW Cottbus (N)  22  4  4  14 439:478 12:32
12. SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg (N)  22  2  3  17 422:512 07:37

Legende:
 DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1989/90
 FDGB-Pokalsieger und Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1989/90
 Teilnehmer am IHF-Pokal 1989/90
 Absteiger in die DDR-Liga 1989/90
(M) DDR-Meister 1988, (P) FDGB-Pokalsieger 1988, (N) Aufsteiger aus der DDR-Liga 1987/88

Kreuztabelle

1988/89
19. November 1988 – 29. April 1989
ASK Vorwärts Frankfurt SC Magdeburg SC Empor Rostock SC Leipzig SC Dynamo Berlin BSG Motor Eisenach BSG Post Schwerin SG Dynamo Halle-Neustadt
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]: Datei fehlt
SG Stahl Brandenburg/Kirchmöser BSG Lokomotive RAW Cottbus SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg
01. ASK Vorwärts Frankfurt 24:23 32:20 21:17 23:22 26:17 22:14 28:19 22:18 28:20 24:18 26:17
02. SC Magdeburg 31:19 30:24 26:20 25:17 25:19 23:21 25:16 39:23 28:13 28:18 32:20
03. SC Empor Rostock 21:18 27:19 22:26 27:20 27:25 24:23 28:22 27:20 26:25 32:25 23:17
04. SC Leipzig 15:18 18:21 21:26 21:19 23:15 22:16 20:19 27:14 29:21 22:19 21:12
05. SC Dynamo Berlin 20:24 22:26 22:26 24:26 25:20 17:17 22:22 25:12 25:21 26:22 31:10
06. BSG Motor Eisenach 19:19 24:23 26:26 20:19 26:27 22:15 22:17 28:24 24:23 19:19 23:21
07. BSG Post Schwerin 21:20 21:20 21:21 20:15 22:21 23:21 16:16 24:23 27:25 23:17 29:20
08. SG Dynamo Halle-Neustadt 19:19 23:19 21:23 21:23 17:23 15:12 25:21 20:17 24:19 19:18 24:24
09. BSG Wismut Aue 19:24 24:28 27:25 20:14 20:27 24:20 27:22 20:19 20:16 20:20 22:19
10. SG Stahl Brandenburg/Kirchmöser 19:22 24:25 28:29 18:19 17:25 22:22 21:18 22:22 21:19 19:16 21:10
11. BSG Lokomotive RAW Cottbus 19:20 20:22 23:27 18:22 18:18 19:20 22:21 19:19 26:19 22:20 21:17
12. SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg 19:21 24:25 25:25 17:24 19:19 19:20 21:20 20:22 18:19 23:24 21:20

Torschützenliste

Spieler Verein Tore / 7 m
01. Rüdiger Borchardt SC Empor Rostock 141 / 41
02. Henning Stapf SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg 129 / 53
03. Frank-Michael Wahl SC Empor Rostock 126 / 24
04. Jürgen Querengässer SC Dynamo Berlin 117 / 46
05. Georg Rothenburger BSG Wismut Aue 110 / 22
06. Detlef Henkel BSG Motor Eisenach 105 / 61
07. Holger Winselmann SC Magdeburg 103 / 0
08. Olaf Pleitz ASK Vorwärts Frankfurt 102 / 41
09. Ralf Bausch BSG Wismut Aue 096 / 0
10. Michael Ring SG Dynamo Halle-Neustadt 094 / 03
11. Heiko Triepel SC Magdeburg 090 / 16

Zuschauer

In 132 Spielen kamen 173.400 Zuschauer ( 1.314 pro Spiel) in die Hallen.

Größte Zuschauerkulisse
5.700 BSG Post Schwerin – SC Leipzig (16. Spieltag)
Niedrigste Zuschauerkulissen
150 SC Dynamo Berlin – SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg (17. Spieltag)
200 SC Dynamo Berlin – BSG Lokomotive RAW Cottbus (3. Spieltag)
200 SC Empor Rostock – SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg (22. Spieltag)
Mannschaft Gesamt Heim Ausw.
ASK Vorwärts Frankfurt 26.500 1.205 07.100 0645 19.400 1.764
SC Magdeburg 37.200 1.691 19.500 1.773 17.700 1.609
SC Empor Rostock 38.000 1.727 22.000 2.000 16.000 1.455
SC Leipzig 25.200 1.145 07.800 0709 17.400 1.582
SC Dynamo Berlin 25.900 1.177 06.200 0564 19.700 1.791
BSG Motor Eisenach 25.000 1.136 15.500 1.409 09.500 0864
BSG Post Schwerin 57.000 2.591 44.600 4.055 12.400 1.127
SG Dynamo Halle-Neustadt 21.100 0959 09.600 0873 11.500 1.045
BSG Wismut Aue 28.200 1.282 15.700 1.427 12.500 1.136
SG Stahl Brandenburg/Kirchmöser 22.300 1.014 10.800 0982 11.500 1.045
BSG Lokomotive RAW Cottbus 22.300 1.014 07.800 0709 14.500 1.318
SG Lok/Motor Süd-Ost Magdeburg 17.100 0777 06.800 0618 10.300 0936

Statistik

In der Oberligasaison 1988/89 wurden 132 Punktspiele ausgetragen, die 173.400 Zuschauer ≈ 1.314 pro Spiel sahen. In diesen fielen 5.711 Tore, das waren ≈ 43 Treffer pro Spiel. Die treffsicherste Mannschaft war Vizemeister SC Magdeburg, dessen Spieler 564-mal trafen. Sie waren auch an der torreichsten Begegnung SC Magdeburg – Wismut Aue beteiligt, das 39:23 endete. Es war auch zugleich das Spiel mit dem höchsten Sieg der Saison. Mit 512 Treffern erhielt die Spielgemeinschaft Lok/Motor SO Magdeburg die meisten Gegentore. Torschützenkönig der Saison wurde Rüdiger Borchardt vom SC Empor Rostock, der 141-mal traf, davon 41 Tore als Siebenmeterschütze. In der Saison wurden 1.125 Siebenmeter gegeben, von denen 818 (≈ 73 %) verwandelt wurden. Herausstellungen (2-Minuten-Zeitstrafe) gab es 989 und wie vor zwei Jahren erhielt Bernd Finke von Stahl Brandenburg/Kirchmöser die meisten (27).

Meistermannschaft

ASK Vorwärts Frankfurt
Logo vom ASK Vorwärts Frankfurt Tor: Uwe Kern, Torsten Kostros
Feldspieler: Olaf Glase, Maik Handschke, Dirk Hille, Steffen Höhne, Bernd Metzke, Andreas Nagora, Olaf Pleitz, Klaus-Dieter Schulz (C)ein weißes C in blauem Kreis, Uwe Seidel, Andreas Tam, Rüdiger Traub, Michael Hoffmann, Uwe Rheinsberg
Trainer: Dietmar Schmidt und Wilfried Weber

Siehe auch

Literatur

Weblinks