Henryk Lihsa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Henryk Lihsa
Lihsa, mit Thomas Fischer (vorne links)
und Torsten Gütschow (Mitte) 1989
Personalia
Geburtstag 10. Mai 1966
Geburtsort DDR
Größe 186 cm
Position Torwart
Junioren
Jahre Station
BSG EAB Lichtenberg 47
SG Hohenschönhausen
SG Dynamo Halle-Neustadt
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–1988 SG Dynamo Eisleben mind. 30 (0)
1988–1989 BSG Rotation Berlin 14 (0)
1989–1992 1. FC Union Berlin 62 (0)
1992–1993 PFV Bergmann-Borsig Berlin 19 (0)
1993–1994 1. FC Schwedt 14 (0)
1994–2000 FSV Wacker 90 Nordhausen 164 (0)
2000–2001 BSV Eintracht Sondershausen 3 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2000 FSV Wacker 90 Nordhausen
2007 SV 1910 Kahla
2009 MSV Eisleben
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Henryk Lihsa (* 10. Mai 1966) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorhüter und späterer -trainer.

Sportliche Laufbahn

Der Sohn des DDR-Nationaltorwarts Werner Lihsa stand auch selbst in der höchsten Spielklasse des ostdeutschen Fußballs zwischen den Pfosten. Seine zehn Spiele in der Oberliga bestritt der Torhüter für den 1. FC Union Berlin in der Saison 1988/89.

Erstmals aufgetaucht im überregionalen Fußball des Arbeiter- und Bauern-Staates war Lihsa Mitte der 1980er-Jahre bei der SG Dynamo Eisleben. Zwischen 1985/86 und 1987/88, zunächst zwei Spielzeiten in der zweitklassigen Liga und dann eine Saison in der Bezirksliga, hütete er das Tor der Mansfelder.

Im Sommer 1988 kehrte er nach Ost-Berlin zurück, wo er einst – unter anderem bei der BSG EAB Lichtenberg 47 und der SG Hohenschönhausen – das Fußballspielen erlernt hatte. Beim Zweitligisten BSG Rotation Berlin konnte Lihsa sich mit seinen Leistungen für die Eliteliga anbieten. Nachdem er am 19. März 1989 noch für Rotation beim 5:0-Heimsieg gegen die SG Dynamo Schwerin im Tor gestanden hatte, debütierte er bereits am 25. März 1989 für den 1. FC Union in der Oberliga beim 1:0-Auswärtssieg gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig und überzeugte dabei. "Bemerkenswert die gute Rolle, die der Neuling im Tor beim ersten Auswärtserfolg spielte. Gemeint ist Hendryk [sic] Lihsa, dessen Vater Werner einst beim BFC ein gewichtiges Kapitel Torhüter-Geschichte mitschrieb. Vor Saisonbeginn war der 22jährige von Eisleben zu Rotation gekommen, Mitte der Woche holten ihn die Unioner, durch Hartmanns Schulterverletzung in der Klemme, nach freundschaftlicher Absprache von Spindlersfeld in die Wuhlheide.".[1] Den Abstieg konnten die Köpenicker als Tabellenletzter in diesem Jahr jedoch nicht verhindern.

Den Eisernen hielt Henry Lihsa auch in den Wirren der Wende die Treue. Nachdem Union in der letzten eigenständigen Saison des ostdeutschen Fußballs der Sprung in den gesamtdeutschen Profifußball nicht gelang, war der Torwart mit dem FCU in der drittklassigen Amateur-Oberliga aktiv. In der Oberliga Nordost wurde das Team aus der Alten Försterei 1991/92 Sieger der Staffel Mitte, aber konnte sich nicht für die 2. Bundesliga qualifizieren.

In der Fußball-Oberliga Nordost 1992/93 stand der Torwart beim PFV Bergmann-Borsig Berlin unter Vertrag, der in der Nordstaffel den 10. Rang belegte. Bevor die Amateur-Oberliga des NOFV im Sommer 1994 als dritthöchste Spielklasse von der Regionalliga abgelöst wurde, lief Lihsa beim 1. FC Schwedt auf, der trotz sportlicher Qualifikation für die Regionalliga auf diesen Startplatz verzichtete.

Seine längsten Aufenthalt bei einem Verein im Männerbereich hatte Lihsa von 1994 bis 2000 beim FSV Wacker 90 Nordhausen. In drei dieser Spielzeiten kickte er mit den Nordthüringern in der Regionalliga Nordost. Im Winter 2000/01 ging er von Nordhausen zum benachbarten Ligakonkurrenten BSV Eintracht Sondershausen.

Trainerlaufbahn

Abseits des höherklassigen Profifußballs war der ehemalige Torwart bei vielen Vereinen, überwiegend im mitteldeutschen Raum, als Trainer beschäftigt. Bereits gegen Ende seiner Spielerkarriere hatte er bei Wacker Nordhausen den Trainerposten übernommen. Spätere Stationen waren unter anderem der SV 1910 Kahla, der MSV Eisleben und der 1. FC Weißenfels.

Literatur

  • Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, Seite 293.
  • Hanns Leske: Magneten für Lederbälle. Torhüter der DDR. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-368-4, Seite 141.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Thiemann: Vom Anfangsschock nicht erholt. In: fuwo - Die neue Fußballwoche. 28. März 1989, Seite 6.