Heribert Germeshausen

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Heribert Germeshausen (* 15. Februar 1971[1] in Bad Kreuznach) ist ein deutscher Dramaturg und seit 2018 Opernintendant von Dortmund.[2]

Karriere

Nach Ablegung des Abiturs 1990 am Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach[3] studierte Germeshausen Jura an der Universität Passau, der Universität Heidelberg und der Universität Lausanne. Darüber hinaus schloss er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der European Business School in Oestrich-Winkel ab und erwarb den Master of Business Administration an der KATZ Graduate School of Business in Pittsburgh.

Ab 2004 schlug er die Theaterlaufbahn ein und wirkte zunächst als Dramaturg am Theater Koblenz und bei den Salzburger Festspielen während der Intendanz von Peter Ruzicka. Ab 2008 wirkte er an der Oper Bonn, ab 2009 wechselte er nach Dessau an das Anhaltische Theater als Operndirektor und Leitender Musikdramaturg.

2011 bis 2017 war er Operndirektor am Theater und Orchester Heidelberg sowie Künstlerischer Leiter des Barockfestivals „Winter in Schwetzingen“.

Heribert Germeshausen ist an der Oper Dortmund der Nachfolger von Jens-Daniel Herzog.

Für seine Tätigkeit als Operndirektor am Theater Heidelberg und Künstlerischer Leiter des Barockfestivals WINTER IN SCHWETZINGEN (2011/12–2017/18) sowie als Operndirektor am Anhaltischen Theater Dessau (2009/10–2010/11) erhielt Heribert Germeshausen bereits große überregionale Anerkennung: 2014 wurde die Opernsparte des Heidelberger Theaters mit dem Preis der Deutschen Theater- und Medienverlage für den „innovativsten und spannendsten Spielplan der Saison 2014/15“ ausgezeichnet.[4]

„Unter der Leitung des Operndirektors Heribert Germeshausen, der auch für die Barock-Produktionen im Rokokotheater Schwetzingen verantwortlich zeichnet, hat die Sparte Oper des Heidelberger Theaters ein unverwechselbares Profil gewonnen, das durch große Entdeckerfreude, durch überlegten Umgang mit dem Repertoire und eine vorbildliche Ensemblepflege überzeugt.“[5]

Viermal wurden Sänger und Produktionen der von ihm geleiteten Opernsparten für den renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert: 2018, 2016, 2013 (Heidelberg)und 2010 (Dessau).[6] Zweimal führten die Nennungen der von ihm geleiteten Opernsparten zum 1. Platz in der Rubrik „Ungewöhnlich überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren“ der Fachzeitschrift Die Deutsche Bühne: 2010 (Anhaltisches Theater Dessau)[7] und 2013 (Theater und Orchester Heidelberg; geteilter 1. Platz mit dem Theater Freiburg).[8]

Intendant Oper Dortmund

Heribert Germeshausen stellte seine Intendanz an der Oper Dortmund unter den Arbeitstitel „Ruhr-Oper 21“: die Entwicklung eines Prototyps der Institution Oper für die diverse Stadtgesellschaft des 21. Jahrhunderts. So gründete er mit We DO Opera!Deutschlands erste Bürger:innenOper mit einem eigenen Composer in Residence. Seit 2019/20 verfügt die Oper Dortmund als erstes Opernhaus in NRW und als zweites in Deutschland über ein eigenes, spezifisches Ensemble für die Junge Oper.[9] Über biennale Outreach-Festivals werden die Aktivitäten der Jungen Oper und der Bürger:innenOper durch weitere partizipative Formate ergänzt.[10][11] Die Kooperation Junge-Opern-Rhein-Ruhr (Kooperation der Oper Dortmund mit der Deutschen Oper am Rhein und Theater Bonn) wurde 2020 von der Fachzeitschrift Oper! als bestes Education Programm 2020 ausgezeichnet.[12]

Eine weitere konzeptionelle Säule seiner Dortmunder Intendanz ist der seit 2020 jeweils in Wagners Geburtsmonat Mai veranstaltete Wagner Kosmos, in der Richard Wagners Œuvre systematisch in Bezug zu Werken seiner Vorläufer, Zeitgenossen und Antipoden gesetzt wird. Heribert Germeshausens erste Dortmunder Spielzeit fand bei Publikum und Presse großen Anklang. In der Spielzeit 2018/19 erzielte die Oper Dortmund das beste wirtschaftliche Ergebnis des letzten Jahrzehnts: die höchsten Einnahmen und die höchste Anzahl an verkauften Eintrittskarten.[13] Bis zum 13. März 2020 konnte dieses Ergebnis bei gleichzeitig bedeutenden künstlerischen Erfolgen weiter gesteigert werden.[14]

Heribert Germeshausen ist regelmäßig Jury-Mitglied bei wichtigen Wettbewerben (u. a. dem Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb, RING AWARD, Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik).[15]


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachrichtenportal. dortmund.de
  2. Heribert Germeshausen will Dortmund zum Epizentrum der Musik machen (Ruhrnachrichten)
  3. Lehren aus der Vergangenheit ziehen–Das Bad Kreuznacher Gymnasium an der Stadtmauer startet die Vortragsreihe „Stama-Talks startet am Donnerstag mit dem Thema „Tradition und Innovation“. In: allgemeine-zeitung.de/. 10. September 2019, abgerufen am 9. März 2020.
  4. Stiftung VDB Preis der deutschen Theaterverlage. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  5. Theaterverlage: Oper Heidelberg mit interessantestem Spielplan. In: Heilbronner Stimme. 17. Oktober 2014, abgerufen am 25. Mai 2021.
  6. Deutscher Theaterpreis DER FAUST. In: Deutscher Bühnenverein. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  7. Das Anhaltische Theater 2010 als „Theater des Jahres abseits der großen Theaterzentren“ geehrt. S.25. (PDF) In: 5. Beteiligungsberichte der Stadt Dessau-Rosslau. Stadt Dessau-Rosslau, November 2011, abgerufen am 25. Mai 2021.
  8. Autorenumfrage 2013 des Theatermagazins »Die deutsche Bühne«. In: Theater Heidelberg. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  9. Neue Wege - Oper Dortmund / Junge Oper / Biennale Outreachfestival / Bürgeroper. NRW KULTURsekretariat, abgerufen am 25. Mai 2021.
  10. Das 360°-Vorhaben an der Oper Dortmund. In: Kulturstiftung des Bundes. Abgerufen am 25. Mai 2021.
  11. Mit MusiCircus in die Stadt. In: fonoforum.de. 18. Januar 2018, abgerufen am 25. Mai 2021.
  12. Junge Opern Rhein-Ruhr« ist Preisträger der „Oper! Awards“ 2020! theaterdo, 1. Dezember 2020, abgerufen am 25. Mai 2021.
  13. Spielzeit 2018/19 endete mit Rekordergebnis für die Oper Dortm. In: Theater Dortmund. 4. September 2019, abgerufen am 25. Mai 2021.
  14. Mit Kreativität durch die Krise. dortmund.de, 10. November 2020, abgerufen am 25. Mai 2021.
  15. Oper:Team. In: theaterdo.de. Abgerufen am 25. Mai 2021.