Hermann Senator
Hermann Senator (* 6. Dezember 1834 in Gnesen; † 14. Juli 1911 in Tegel[1]) war ein deutscher Mediziner.
Leben
Senator studierte von 1853 bis 1857 vor allem bei Johannes Peter Müller in Bonn Medizin. Weitere Lehrer waren Johann Lukas Schönlein und Ludwig Traube.
Er wurde 1857 zum Doktor der Medizin promoviert und 1858 als Arzt approbiert. Nach seiner Habilitation 1868 war er Privatdozent an der Universität Berlin. 1875 wurde er außerordentlicher Professor und Chefarzt für Innere Medizin am Kaiserin-Augusta-Hospital.
Ab 1881 arbeitete er an der Charité. Nach dem Tode von Friedrich Theodor von Frerichs (1819–1885) leitete er die 1. Medizinische Klinik für ein halbes Jahr. 1888 wurde diese Klinik in die 3. Medizinische Klinik umgewandelt, deren Direktor er wurde.
1892 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[2]
Hermann Senator war Jude und Vertreter der Orthodoxie im Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Berlin.[3]
Er ist auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg bestattet.
Schriften (Auswahl)
- Untersuchungen über den fieberhaften Process und seine Behandlung. Berlin, A. Hirschwald, 1873.
- Die Albuminurie in physiologischer und klinischer Beziehung und ihre Behandlung. Berlin, 1881, 1890.
- Die Albuminurie im gesunden und kranken Zustande. Berlin, A. Hirschwald, 1882.
- Arthritis deformans. In: Hugo von Ziemssen (Hrsg.): Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie. Band 13, 1. Hälfte: Handbuch der Krankheiten des Bewegungsapparates. Vogel, Leipzig 1875, S. 138.
- Die Krankheiten des Bewegungsapparates. Diabetes Mellitus und insipidus. In: Hugo Wilhelm von Ziemssen (Hrsg.): Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie. 1875; 2. Auflage 1879.
- Die Erkrankungen der Nieren. In: Carl Wilhelm Hermann Nothnagel et al. [Hrsg.]: Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie. Wien 1896, 1902.
- Ueber Pseudoleukämie. In: Ernst von Leyden & Felix Klemperer [Hrsg.]: Die Deutsche Klinik am Eingange des zwanzigsten Jahrhunderts in akademischen Vorlesungen. Band 3, Constitutionsanomalien und Blutkrankheiten, 1903. Berlin und Wien, Urban & Schwarzenberg.
- Krankheiten und Ehe. Mit Siegfrid Kaminer (1872–1930). München 1904.
- Polycythämie und Plethora. Berlin 1911.
- Beiträge zu Albert Eulenburgs Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde. Zweite Auflage.
- Band 1 (1885) (Digitalisat), S. 266–282: Albuminurie
- Band 2 (1885) (Digitalisat), S. 301–302: Aceturie
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Senator im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Hermann Senator in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Wissenschaftliche Sammlungen der Humboldt-Universität Eintrag für Hermann Senator
Einzelnachweise
- ↑ StA Tegel, Sterbeurkunde Nr. 113/1911
- ↑ Mitgliedseintrag von Hermann Senator bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 26. Juni 2016.
- ↑ John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 746.
Personendaten | |
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NAME | Senator, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1834 |
GEBURTSORT | Gnesen |
STERBEDATUM | 14. Juli 1911 |
STERBEORT | Berlin |