Hildegrim von Chalons
Der heilige Hildegrim I. von Châlons (* in Friesland; † 19. Juni 827) war nach seinem Bruder Liudger der zweite Abt des Klosters Werden, 30. Bischof von Châlons-sur-Marne Missionar in Halberstadt. 793 wird er urkundlich als Diakon erwähnt, spätestens 796 muss er zum Priester geweiht worden sein.
Hildegrim galt lange als erster Bischof von Halberstadt.
Leben und Wirken
Hildegrim, der vermutlich, wie sein Bruder Liudger, an der Domschule in Utrecht und in York bei Alkuin studierte, wurde im Jahr 802 Bischof von Châlons-sur-Marne. Nach dem Tod des Bruders im Jahr 809 wurde er Abt von Werden.
Die von ihm erbaute Kapelle, ein längsrechteckiger Bau mit halbrunder Apsis neben der Abteikirche in Werden, erhielt das Patronat des Hl. Stephanus. Im Mittelalter trug diese kleine Kapelle sogar den Titel „Basilica minor“. Das Stephanus-Patrozinium von Chalons-sur-Marne wurde von Hildegrim auch auf Osterwieck und in der Folge auf Halberstadt übertragen. Seine in Osterwieck gegründete Kirche St. Stephanus nahm Hildegrim als Ausgangspunkt für die Missionierung in diesem Raum, zu dem anfänglich auch Teile des späteren Bistums Hildesheim gehört haben dürften.[1] Im Laufe dieser Tätigkeit soll er 35 (Pfarr-)Kirchen gegründet haben, die alle St. Stephanus geweiht waren. Archäologisch und urkundlich gibt es dazu derzeit allerdings keine Beweise.
Erster Bischof in Halberstadt wurde sein Nachfolger Thiatgrim.
Gemäß seinem Wunsch wurde er bei seinem Bruder Liudger in der von ihm erbauten Krypta der Werdener Abteikirche bestattet.
Er wird besonders in Nordfrankreich als Heiliger verehrt.
Literatur
- Heinrich Engel: Ruhrchristen. Geschichte und Geschichten von Ludgerus und den Liudgeriden, von Reichsäbten und Pfarrern in Werden an der Ruhr. Schmitz, Essen 1997, ISBN 3-932443-04-7.
- Franz Schrader: Gestalt und Entstehung der mittelalterlichen Pfarrorganisation der Stadt Halberstadt und die Gründung des Bistums Halberstadt. In: Nordharzer Jahrbuch. 14, 1989, ISSN 1438-5341, S. 45–85
Weblinks
- Biografie auf heiligenlexikon.de
- Hildegrim in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
- DI 81, Stadt Essen, Nr. 22† (Sonja Hermann); Tumba für Hildegrim in Werden, St. Ludgerus, ‚Liudgeridenkrypta’ im Portal Die Deutschen Inschriften.
Quellen
- Michael Buhlmann: Hildigrim, Bruder des heiligen Liudger (= Beiträge zur Geschichte Werdens. 11). Wissenschaftlicher Selbstverlag Buhlmann, Essen 2012, (Vortrag am 12. Juni 2012).
- ↑ Bernhard Gallistl: Erzähltes Welterbe. Zwölf Jahrhunderte Hildesheim. Olms, Hildesheim u. a. 2015, ISBN 978-3-487-15230-1, S. 19.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Beuve I. | Bischof von Châlons-sur-Marne 804–810 | Adelelmus |
Liudger | Abt von Werden 809–827 | Gerfried |
Personendaten | |
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NAME | Hildegrim von Chalons |
ALTERNATIVNAMEN | Hildigrim I. |
KURZBESCHREIBUNG | Abt und Bischof |
GEBURTSDATUM | um 760 |
GEBURTSORT | Friesland |
STERBEDATUM | 19. Juni 827 |