Hohendolsleben
Hohendolsleben Gemeinde Dähre Koordinaten: 52° 49′ 19″ N, 10° 54′ 19″ O
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Höhe: | 58 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,59 km²[1] | |
Einwohner: | 45 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Dolsleben | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 039031 | |
Lage von Hohendolsleben in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche mit gotischem Backsteinportal
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Hohendolsleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Hohendolsleben, ein Dorf mit Kirche, liegt etwa zwei Kilometer nördlich von Dähre.[3]
Geschichte
Das Dorf ist ein planmäßig angelegter Rundling, der später verändert und nach Osten erweitert wurde.[1]
Der Historiker Peter P. Rohrlach[1] führt als erste sichere Erwähnung für Hohendolsleben die Nennung von Honlege im Jahre 1235 in einer Urkunde des Bischofs von Halberstadt über den Bau einer Kirche an.[4] Er schreibt: „Ältere Belege können nicht immer eindeutig zwischen Hohen- und Siedendolsleben unterschieden werden“. Bis 1278 gehört Hondolslege denen von Dorstadt, die 1278 ihre Güter in Hohendolsleben an das Kloster Diesdorf verkaufen. 1367 wird der Ort als slawisches Dorf (
) bezeichnet. Im Jahre 1458 hat dath dorp Hogendolschleue eine Mühle. Weitere Nennungen sind 1551 Hohen Dalschlewe, 1608 Hohen Dolschleue und 1687 Hohen Dolschleben.[1]
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 19 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 347 Hektar, der Kirche gehörten 1,6 Hektar Land.[1]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Hohendolsleben und Siedendolsleben aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Dolsleben zusammengeschlossen.[5] Hohendolsleben und Siedendolsleben wurden als Ortsteile in der neuen Gemeinde fortgeführt.[6] Der Sitz der Gemeinde war in Siedendolsleben.
Am 1. Januar 1992[7] oder erst im Jahre 1993[1] wurde die Gemeinde Dolsleben aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Dähre eingemeindet. Hohendolsleben und Siedendolsleben wurden damit Ortsteile von Dähre.
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1946 wenn nicht angegeben:[1]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Hohendolsleben, die früher zur Pfarrei Dähre gehörte,[10] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Hohendolsleben, eine spätgotische Feldsteinkapelle, ist ein kleiner Rechtecksaal. Das gotische Südportal ist ein Backsteinbau.[12] Einer dendrochronologischen Untersuchung nach stammt sie aus der Zeit zwischen 1470 und 1480. Die Kirche ist eine Filialkirche der Kirche in Dähre.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 551–553, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 136.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 335 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 551–553, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ a b c Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 400 (Digitalisat).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ Karla Balkow und Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. R. v. Decker's Verlag. G. Schenck GmbH, Heidelberg 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 111, 154.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 361–362.
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 136.
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. Abgerufen am 4. Februar 2018.
- ↑ Thomas Hartwig: Kirche in Hohendolsleben. (altmarkkirchen.de (Memento vom 9. Februar 2018 im Internet Archive) [PDF]).