Hohlach

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Hohlach
Gemeinde Simmershofen
Koordinaten: 49° 30′ 34″ N, 10° 8′ 50″ O
Höhe: 357 m ü. NHN
Fläche: 6,46 km²[1]
Einwohner: 182 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 97215
Vorwahl: 09848

Hohlach (umgangssprachlich Hohli[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Simmershofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Kirchdorf liegt am Gräfenwiesenbach, einem linken Zufluss des Wallmersbachs. Die umgebende Landschaft ist leicht hügelig und besteht überwiegend aus Ackerflächen. Im Südwesten grenzt das Amtsholz an. Am nördlichen Ortsrand steht ein Baum, der als Naturdenkmal geschützt ist. Die Kreisstraße NEA 49 führt nach Equarhofen (2,9 km südwestlich) bzw. nach Wallmersbach (2,4 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Walkershofen (2,2 km nordwestlich).[4]

Geschichte

In einer Urkunde von circa 1172 wurde ein „Albertus de Hohenloch“ genannt. Dies ist zugleich die erste Erwähnung des Ortes. Der Ortsname bedeutet "hochgelegenes Gehölz" (hohes Loh).[5]

Die nicht mehr existierende Burg Hohlach war ab 1178 der namensgebende Sitz des Hauses Hohenlohe. Als 1378 Gerlach von Hohenlohe Stadt und Amt Uffenheim an Burggraf Friedrich, den Burggrafen von Nürnberg, verkaufte, war Hohlach vom Verkauf ausgenommen. In Hohlach saßen die Enheim-Ubel als hohenlohische, später ansbachische Lehnsleute, ebenso wie auf der Burg Brauneck. Die Burg galt bereits im 13. Jahrhundert als verfallen.

Die Herren von Ehenheim (aus Enheim) saßen dann bis 1645 auf einem Festen Haus in Hohlach, das sich in unmittelbarer Nähe der Kirche westlich davon befand. Dieses war vermutlich auch der Standort der Hohenlohe-Stammburg. 1608 hatte Hohlach 27 Anwesen, wovon neun nach Uffenheim vogtbar waren, 10 dem von Enheim.

Ob an der Stelle des heutigen Barockschlosses (mit der Jahreszahl 1718 datiert) und des Gutshofs am Nordrand des Dorfes auch eine ältere Wasserburg stand, ist noch nicht erforscht. Nach dem Aussterben der Enheim 1645 wurde das Rittergut an deren Erben verliehen, kam 1718 an den kaiserlichen Kammerdirektor Johann Gallus von Jacob, 1761 an den kaiserlichen Proviantdirektor Johann Christian von Oettinger und von 1810 bis 1935 gehörte es den Freiherren von Würtzburg.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hohlach 37 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr von 20 Anwesen.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand Hohlach dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.

1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hohlach dem Steuerdistrikt Wallmersbach zugeordnet.[8] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Hohlach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,457 km².[1] Am 1. Juli 1972 wurde Hohlach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Simmershofen eingegliedert.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 242 245 255 247 252 226 239 232 250 244 239 238 226 224 239 247 237 223 198 302 303 286 211 208 182
Häuser[11] 49 52 59 57 66 52 54 51 47
Quelle [8] [12] [13] [13] [14] [13] [15] [13] [13] [16] [13] [13] [17] [13] [13] [13] [18] [13] [13] [13] [19] [13] [1] [20] [2]

Baudenkmäler

Es gibt acht Baudenkmale:

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria Magdalena und Bernhard (Wallmersbach) gepfarrt.[21][1]

Literatur

Weblinks

Commons: Hohlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 829 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 99. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: håli.
  4. Hohlach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 100ff.
  6. Johann Bernhard Fischer: Hohlach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 356 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 743.
  8. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 43 (Digitalisat).
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 245 (Digitalisat).
  13. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1260, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1194 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1132 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  21. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 99.