Internationale Baumaschinenfabrik

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Die Internationale Baumaschinen-Fabrik Aktiengesellschaft (IBAG) war ein 1911 in Neustadt an der Weinstraße gegründetes Unternehmen der Baubranche.

IBAG Neustadt
Alte Halle IBAG Neustadt (Weinstraße)
Aktie über 1000 Mark der Internationalen Baumaschinenfabrik AG vom 11. Juli 1912

Firmenentwicklung bis 1945

Firmengründer der IBAG waren Conrad Freytag, Teilhaber der auf Bau von Zement- und Monierbauten spezialisierten Firma Wayss & Freytag, und Wilhelm Lothar Velten († 1945), Inhaber einer in der Nähe von Stuttgart ansässigen Baumaschinenfabrik. Die Firma Wayss & Freytag errichtete von 1910 bis 1911 auch die heute unter Denkmalschutz stehende basikale Werkshalle der IBAG. Bereits 1912 ging die Internationale Baumaschinen-Fabrik Aktiengesellschaft ganz an Velten über, samt Werksgelände mit Bahnanschluss und Betriebsgebäude. Spezialisiert war die Firma vor allem auf die Herstellung von Steinbrechern, Betonmischern, Sand- und Kiessortieranlagen sowie Maschinen für modernen Straßenbau. Im Zweiten Weltkrieg wurden bei der IBAG Zwangsarbeiter eingesetzt, und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlitten Gebäude und Gelände durch Fliegerbomben schwere Schäden, darunter auch die große Montagehalle.

Entwicklung nach 1945

Nach dem Tod des Inhabers Velten ging das Unternehmen an dessen Töchter über. Bis 1954 waren die Kriegsschäden auf dem Werksgelände beseitigt und die Gebäude wieder aufgebaut. Die Stahlkrise machte ab Mitte der 1960er Jahre auch der IBAG zu schaffen. Die Firma schloss 1965 einen Kooperationsvertrag mit der staatlichen polnischen Außenhandelsmonopolsgesellschaft Polimex, die eine kostengünstige Zulieferung von Stahlteilen für die schweren Gesteinsbrecher und Siebanlagen aus polnischer Fabrikation und den Vertrieb der Baumaschinen im Gebiet des COMECON vorsah. Im Jahr 1969 übernahmen die Midland-Ross-Corporation aus Cleveland/Ohio und Willy Korf mit seinen Unternehmensgesellschaften jeweils fast 50 % des Kapitals des Familienunternehmens und strukturierten die Firma um.

Entwicklung nach dem Konkurs

Der Hauptanteilseigner, die Korf-Stahl AG, ging 1983 in Konkurs, die IBAG selbst 1997. IBAG-Gesellschaften bestanden jedoch in verschiedenen Formen noch bis 2015 fort. Beim Abriss verschiedener Gebäude auf dem Gelände musste 2014 eine Fliegerbombe entschärft werden. Für das Firmengelände wurden verschiedene Gestaltungsvorschläge, wie den Umbau zu einem Einkaufs- oder Kulturzentrum, eingereicht. Die Montagehalle wurde 2015 an den jetzigen Investor, der Loftwohnungen einrichten will, verkauft.

Weblinks