Japanische Akademie der Künste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Die japanische Akademie der Künste

Die Japanische Akademie der Künste (jap.

日本芸術院

, Nihon Geijutsuin, engl. Japan Art Academy) ist die bedeutsamste japanische Organisation für Kunst. Die Akademie diskutiert Angelegenheiten rund um die Kunst, berät das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie und fördert die Kunst[Anm. 1], bis 1958 auch durch die jährlich stattfindende Kunstausstellung „Nitten“ (

日展

). Die Akademie hat als juristische Person einen unabhängigen Sonderstatus und steht unter der Schirmherrschaft des „Amtes für kulturelle Angelegenheiten“. Der Hauptsitz liegt im Ueno-Park in Tokyo.

Geschichte

Vorläufer der japanischen Akademie der Künste war der 1907 als Prüfungsausschuss für bildende Künste (

美術審査委員会

, Bijutsu Shinsa Iinkai, engl. Fine Arts Screening Committee) des Kultusministeriums. Zielsetzung war es, Qualitätsstandards und Veranstaltungsorte für Kunstausstellungen in der Meiji-Zeit bereitzustellen. Die erste Ausstellung, Bunten (

文展

)[Anm. 2] fand ebenfalls 1907 statt. 1919 wurde dann die Kaiserliche Akademie der bildenden Künste (

帝国美術院

, Teikoku Bijutsuin, engl. Imperial Fine Arts Academy) gegründet. Vorsitzender der Akademie wurde Mori Ōgai. Die dazugehörige Kunstausstellung wurde konsequenterweise in Teiten umbenannt. 1937 wurde die Akademie neu organisiert und der Name änderte sich erneut in Kaiserliche Akademie der Künste (

帝国術術院

, Teikoku Geijutsuin, engl. Imperial Art Academy). Nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 erhielt die Akademie dann ihren endgültigen, heutigen Namen: Japanische Akademie der Künste. Auch der Name der Ausstellung wurde in diesem Zusammenhang in Nitten (Abk. für

日本美術展覧会

, Nihon bijutsu tenrankai) geändert.

Im Zuge einer Neuordnung 1958 wurde die Akademie in eine rein wissenschaftliche und beratende Non-Profit-Organisation überführt und die Organisation der Kunstausstellung wurde in eine eigene Personengesellschaft, die Nitten Kapitalgesellschaft, ausgegliedert.

Mitgliedschaft

Die Akademie der Künste gehört formell zum MEXT. Sie besitzt maximal 120 Mitglieder, die auf Lebenszeit ernannt werden. Die Akademie besitzt drei Hauptabteilungen mit insgesamt 16 Unterabteilungen, die einzelnen Fachgebieten zugeordnet sind. Die Mitgliedschaft erfolgt für eine der Unterabteilungen[1]:

  • A. Bildende Künste
  1. Nihonga
  2. Yōga
  3. Skulptur
  4. Kunsthandwerk
  5. Kalligrafie
  6. Architektur
  • B. Kultur
  1. Prosa (
    小説
    ) und Drama
  2. Poesie
  3. Kritik und Übersetzungen
  • C. Musik und Drama
  1. Kabuki
  2. Bunraku (Puppenspiel)
  3. Westliche Musik
  4. Traditionelle Musik
  5. Tanz
  6. Schauspiel

Präsidenten der Akademie

  Name Kanji Amtszeit
Kaiserliche Akademie der bildenden Künste
1 Mori Ōgai
森鴎外
1919–1922
2 Kuroda Seiki
黒田清輝
1922–1924
3 Fukuhara Ryōjirō
福原鐐二郎
1924–1931
4 Masaki Naohiko
正木直彦
1931–1935
5 Shimizu Tōri
清水澄
1935–1937
Kaiserliche Akademie der Künste
Shimizu Tōri
清水澄
1937–1947
Akademie der Künste
1 Takahashi Seiichirō
高橋誠一郎
1948–1979
2 Arimitsu Jirō
有光次郎
1979–1990
3 Inumaru Tadashi
犬丸直
1990–2004
4 Miura Shumon
三浦朱門
2004–2014
5 Kuroi Senji
黒井千次
2014 – 2020
6 Takashina Shūji
高階秀爾
2020 – heute

Preise der Akademie

Die Akademie verleiht darüber hinaus zwei verschiedene Preise:

Nitten

Die japanische Kunstausstellung Nitten (

日展

, engl. Japan Fine Arts Exhibition) beansprucht die größte Kunstausstellung ihrer Art weltweit zu sein. Sie zieht alljährlich eine Vielzahl von Kunstinteressierten und Kunstkritikern an. Es werden Kunstwerke der Kategorie: bildende Künste in den fünf Gruppen: Nihonga, Yōga (Malerei im westlichen Stil), Skulptur, Kunsthandwerk und Kalligrafie ausgestellt.

Weblinks

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Zur Kunst sind zu rechnen: die bildenden Künste, Musik, Literatur, Tanz und Drama
  2. Kurzform für Mombushō bijutsu tenrankai.

Einzelnachweise

  1. Webseite der Akademie (Memento des Originals vom 29. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geijutuin.go.jp

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Japan Art Academy. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 659.

Koordinaten: 35° 42′ 21,2″ N, 139° 46′ 22,8″ O