Jens Härtel
Jens Härtel | ||
Jens Härtel (2021)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 7. Juni 1969 | |
Geburtsort | Rochlitz, DDR | |
Größe | 185 cm | |
Position | Abwehr | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
BSG Chemie Großbothen | ||
BSG Motor Grimma | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
–1989 | 1. FC Lokomotive Leipzig | |
1989–1990 | BSG Chemie Böhlen | |
1990–1993 | FC Sachsen Leipzig | |
1993–1996 | 1. FC Union Berlin | 93 (12) |
1996–1998 | FSV Zwickau | 63 | (1)
1998–2000 | 1. FC Union Berlin | 65 (14) |
2000–2001 | FC Sachsen Leipzig | 32 | (3)
2001–2003 | SV Babelsberg 03 | 52 | (3)
2003–2006 | SV Germania 90 Schöneiche | |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2005–2007 | SV Germania 90 Schöneiche | |
2007–2011 | SV Babelsberg 03 (Co-Trainer) | |
2011–2013 | Berliner AK 07 | |
2013–2014 | RB Leipzig U-19 | |
2014–2018 | 1. FC Magdeburg | |
2019– | Hansa Rostock | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Jens Härtel (* 7. Juni 1969 in Rochlitz) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Aktuell trainiert er Hansa Rostock.
Spielerlaufbahn
Jens Härtel lernte bei der BSG Chemie Großbothen das Fußballspielen. Von dort wechselte er in die Jugend der BSG Motor Grimma. Anschließend spielte er für den 1. FC Lokomotive Leipzig. Im Jahr 1989 schloss er sich Chemie Böhlen an und schaffte auf Anhieb den Aufstieg aus der DDR-Liga in die DDR-Oberliga. In der folgenden Saison qualifizierte sich der inzwischen mit der ehemaligen BSG Chemie Leipzig zum FC Sachsen Leipzig fusionierte Verein aber nicht für die erste oder zweite Bundesliga und trat in der Saison 1991/92 in der drittklassigen NOFV-Oberliga Süd an. Dort wurde der FC Sachsen 1993 Meister, jedoch wurde dem finanziell angeschlagenen Verein die Lizenz verweigert.
Härtel wechselte daraufhin gemeinsam mit Oskar Kosche zum 1. FC Union Berlin. Aber auch dort wurde dem sportlich qualifizierten Verein wegen wirtschaftlicher Mängel die Lizenz für die 2. Bundesliga entzogen. Härtel blieb bis 1996 beim 1. FC Union, bevor er zum FSV Zwickau und damit in den Profifußball wechselte.
Für den FSV Zwickau spielte er zwei Jahre. Als der Verein 1998 aus der 2. Bundesliga abgestiegen war, wechselte er zurück zum inzwischen wirtschaftlich wieder erstarkten 1. FC Union Berlin in die Regionalliga. Doch auch dieses Mal klappte es in Köpenick nicht mit dem Aufstieg: In Härtels letztem Spiel für den FC Union im Jahr 2000 verlor man in der Aufstiegsrelegation gegen LR Ahlen. Härtel wechselte erneut zum FC Sachsen. Jedoch ereilte die Leutzscher erneut der Lizenzentzug, der sie 2001 in die Oberliga zurückstufte.
Daraufhin ging Härtel zum SV Babelsberg 03, bei dem sein ehemaliger Teamkamerad Oskar Kosche inzwischen als Manager tätig war. Mit dem Zweitligaaufsteiger verpasste Härtel 2002 den Klassenerhalt. In der Folgesaison wurde Babelsberg aufgrund von Misswirtschaft die Regionalligalizenz entzogen. Es war der insgesamt vierte Lizenzentzug, den Härtel als Spieler miterlebte. 2003 wechselte er zu Germania Schöneiche, bei der er seine aktive Karriere im Sommer 2005 in der Verbandsliga Brandenburg nach einer Verletzung beendete.
Trainerkarriere
Germania Schöneiche
Im Anschluss an sein Karriereende als Spieler blieb Härtel bei Germania Schöneiche, er übernahm die Mannschaft von Jürgen Piepenburg. In seiner ersten Saison stieg er mit den Schöneichern trotz einiger Personalprobleme in die Oberliga auf. Dort gelang Härtel, unterstützt von ehemaligen Mitspielern wie Jörg Schwanke oder Tom Persich, der Klassenerhalt.
SV Babelsberg (Co-Trainer)
Im Oktober 2007 wechselte er zum SV Babelsberg und wurde Co-Trainer von Dietmar Demuth. Mit dem SV Babelsberg stieg er 2010 in die 3. Liga auf.
Im März 2011 erhielt Härtel an der Hennes-Weisweiler-Akademie seine Fußballlehrerlizenz. Er war in einem Kurs mit den späteren Bundesligatrainern Roger Schmidt, Markus Gisdol, Markus Weinzierl, Tayfun Korkut und Thomas Schneider.
Berliner AK
Im Sommer 2011 wechselte er zum Regionalliga-Aufsteiger Berliner AK 07. Mit der Mannschaft erreichte Härtel im ersten Jahr den siebten Rang und hielt damit die Spielklasse. Außerdem gewann die Mannschaft den Berliner Pokal und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal, in dem man in der ersten Runde den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim mit 4:0 besiegte. Trotz dieser Erfolge verlängerte Härtel die Zusammenarbeit mit dem BAK nicht und wechselte im Sommer 2013 in die Nachwuchsabteilung von RB Leipzig, um dort die U19 zu trainieren.[1]
RB Leipzig (U19)
Härtel konnte sich in einem der besten sächsischen Nachwuchsleistungszentren beweisen und die U19 bekam einen jungen Trainer mit klarer Vision und moderner Spielweise. Der anvisierte Aufstieg von der Regionalliga in die A-Bundesliga gelang auf Anhieb. Doch nach nur einem Jahr verließ Härtel Leipzig aufgrund von Disharmonien mit Sportdirektor Ralf Rangnick und heuerte beim 1. FC Magdeburg an.
1. FC Magdeburg
Zur Spielzeit 2014/15 übernahm Härtel den Trainerposten beim 1. FC Magdeburg.[2][3] Als Ziel wurde der Aufstieg von der Regionalliga Nordost in die 3. Liga ausgegeben. Die Saison begann für den Staffelfavoriten mit lediglich elf Punkten aus den ersten zehn Partien. Nach der Heimspielniederlage am 10. Spieltag gegen die TSG Neustrelitz wurde Härtels Entlassung gefordert, aber von der Vereinsführung um Sportchef Mario Kallnik nicht in Erwägung gezogen.[4] In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals 2014/15 schlug die Mannschaft den FC Augsburg mit 1:0. In der zweiten Runde unterlag man Bayer 04 Leverkusen im Elfmeterschießen. Die Saison war geprägt durch ein Kopf-an-Kopf Rennen um den Staffelsieg mit dem FSV Zwickau. Am 17. Mai 2015 stand der 1. FC Magdeburg durch einen 4:1-Auswärtssieg bei Hertha BSC II vorzeitig als Meister der Regionalliga Nordost fest. In den Aufstiegsspielen zur 3. Liga setzte sich der FCM gegen den Sieger der Regionalliga Südwest Kickers Offenbach durch. In der Saison 2015/16 spielte der 1. FC Magdeburg erstmals im gesamtdeutschen Profifußball. Die Saison 2015/16 und Saison 2016/17 wurde jeweils mit dem vierten Platz abgeschlossen. 2017 gewann Härtel mit dem FCM den Landespokal Sachsen-Anhalt und besiegte den VfB Germania Halberstadt im finalen Spiel 1:0.[5] Diesen Erfolg wiederholte er ein Jahr später erneut und gewann im Finale gegen den Lok Stendal ebenfalls mit 1:0.[6] In der Spielzeit 2017/18 führte er den 1. FC Magdeburg erstmals in die 2. Bundesliga.[7][8] Da der Verein nach 13 Spieltagen der Saison 2018/19 mit neun Punkten auf dem 17. Tabellenplatz stand, wurden Härtel und sein Co-Trainer Ronny Thielemann am 12. November 2018 freigestellt.[9]
Hansa Rostock
Am 9. Januar 2019 stellte der Drittligist und Aufstiegsaspirant Hansa Rostock Härtel als Nachfolger des zuvor entlassenen Cheftrainers Pavel Dotchev vor.[10] Härtel führte den Fußballclub aus Rostock ins Landespokalfinale und gewann diesen erwartungs- und standesgemäß. Mit den Ostseestädtern belegte er am Ende der Drittliga-Saison 2018/19 den sechsten Tabellenplatz. Im DFB-Vereinspokal 2019/20 schied er nur knapp gegen den Zweitligisten VfB Stuttgart in der 1. Hauptrunde mit 0:1 aus, führte die Mannschaft erneut auf den sechsten Tabellenplatz und verpasste somit den Aufstieg in die nächsthöhere deutsche Spielklasse ebenfalls nur knapp.[11] Er gewann 2020 zudem den Lübzer-Pils-Cups 2019/20 und wurde damit ein zweites Mal Landespokalsieger Mecklenburg-Vorpommerns. Bereits Anfang Januar 2020, in der Saison 2019/20 also, verlängerte der Fußballlehrer seinen auslaufenden Vertrag in Rostock vorzeitig bis 30. Juni 2021.[12][13] Wie in der Vorsaison traf er mit Hansa in der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal 2020/21 auf den, nun Bundesligisten, VfB Stuttgart und hatte wiederum mit 0:1 das Nachsehen. Bis zur Winterpause rangierte er Hansa in die Aufstiegsregion der Liga. Zudem wurde die Mannschaft im Winter mit Philip Türpitz und Tobias Schwede verstärkt, die nebst Björn Rother, Jan Löhmannsröben, Manuel Farrona Pulido und Nils Butzen allesamt schon in Magdeburg von Härtel trainiert wurden. Härtels auslaufender Vertrag in Rostock wurde im Februar 2021 abermals um ein weiteres Jahr verlängert.[14] Härtel führte die Mannschaft der Kogge letztlich am 22. Mai 2021 nicht nur zum Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga, ihm gelang auch die erfolgreichste Rückrunde in der Historie des F.C. Hansa Rostock.[15]
Fünf Spieltage vor Ablauf der Zweitligasaison 2021/22, Mitte April 2022, verlängerte Jens Härtel seinen Kontrakt in Rostock um ein weiters Jahr.[16]
Erfolge als Spieler
- 1990: Aufstieg in die DDR-Oberliga (mit der BSG Chemie Böhlen)
- 1993: Sachsenpokal (mit dem FC Sachsen Leipzig)
- 1993: Meister der NOFV-Oberliga Süd (mit dem FC Sachsen Leipzig)
- 1994: Meister der NOFV-Oberliga Mitte (mit dem 1. FC Union Berlin)
- 1994: Berliner Pokalsieger (mit dem 1. FC Union Berlin)
- 2000: Meister der Regionalliga Nordost (mit dem 1. FC Union Berlin)
- 2004: Brandenburger Pokalsieger (mit dem SV Germania 90 Schöneiche)
Erfolge als Trainer
- 2006: Meister der Verbandsliga Brandenburg (mit dem SV Germania 90 Schöneiche)
- 2008: Landespokalsieger (mit dem SV Babelsberg 03)
- 2009: Landespokalsieger (mit dem SV Babelsberg 03)
- 2011: Landespokalsieger (mit dem SV Babelsberg 03)
- 2012: Landespokalsieger (mit dem Berliner AK 07)
- 2014: Aufstieg in die A-Junioren Bundesliga (mit RB Leipzig)
- 2015: Meister der Regionalliga Nordost (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2015: Aufstieg in die 3. Liga (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2017: Landespokalsieger (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2018: Meister der 3. Liga (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2018: Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2018: Landespokalsieger (mit dem 1. FC Magdeburg)
- 2019: Landespokalsieger (mit Hansa Rostock)
- 2020: Landespokalsieger (mit Hansa Rostock)
- 2021: Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga (mit Hansa Rostock)
Persönliche Auszeichnungen
- 2018 Trainer des Jahres in der 3. Liga[17]
Weblinks
- Jens Härtel in der Datenbank von fussballdaten.de
- Jens Härtel in der Datenbank von weltfussball.de
- Jens Härtel auf immerunioner.de
Einzelnachweise
- ↑ kicker.de: Härtel übernimmt U19 von RB Leipzig
- ↑ sport1.de: Magdeburg findet neuen Trainer
- ↑ volksstimme.de: Härtel neuer FCM Trainer
- ↑ volksstimme.de: Härtel muss Lösungen finden
- ↑ fsa-online.de: 1. FC Magdeburg siegt im Landespokal. 26. Mai 2017, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ volksstimme.de: 1. FC Lok Stendal - Hut ab und Chapeau. 22. Mai 2018, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ spiegel.de: Magdeburgs Aufstieg in die 2. Liga: Wilde Hüpfer. 22. April 2018, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ volksstimme.de: Interview mit Aufstiegstrainer Jens Härtel (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 1.fc-magdeburg.de: 1. FC Magdeburg stellt Chef- und Co-Trainer frei. 12. November 2018, abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ fc-hansa.de: Offiziell: Jens Härtel wird neuer Chef-Trainer beim F.C. Hansa Rostock. 9. Januar 2019, abgerufen am 9. Januar 2019.
- ↑ fc-hansa.de: Jens Härtel im Saisonabschluss-Interview: „Wir müssen stets das Beste von uns einfordern“. 7. Juli 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
- ↑ sport.de: Fußball-Drittligist Hansa Rostock hat den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Chef-Trainer Jens Härtel verlängert. 3. Januar 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
- ↑ t-online.de: Hansa Rostock verlängert Vertrag mit Trainer Härtel. 3. Januar 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
- ↑ fc-hansa.de: Kurs halten: F.C. Hansa Rostock verlängert mit Chef-Trainer Jens Härtel. 18. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
- ↑ liga3-online.de: Wie Jens Härtel den F.C. Hansa zu einem Aufsteiger formte. 27. Mai 2021, abgerufen am 3. Juni 2021.
- ↑ fc-hansa.de: Offiziell: Chef-Trainer Jens Härtel und sein CO Ronny Thielemann bleiben Hanseaten. 15. April 2022, abgerufen am 15. April 2022.
- ↑ MDR.de: Härtel und Türpitz werden geehrt (Memento des Originals vom 12. Mai 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Härtel, Jens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1969 |
GEBURTSORT | Rochlitz, Deutsche Demokratische Republik |