Tayfun Korkut

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Tayfun Korkut
Tayfun Korkut (2018)
Personalia
Geburtstag 2. April 1974
Geburtsort StuttgartDeutschland
Größe 184 cm
Position Mittelfeld, Abwehr
Junioren
Jahre Station
0000–1987 TB Ruit
1987–1994 Stuttgarter Kickers
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1994–1995 Stuttgarter Kickers 14 0(0)
1995–2000 Fenerbahçe Istanbul 145 (12)
2000–2003 Real Sociedad 78 0(9)
2003–2004 Espanyol Barcelona 21 0(0)
2004–2005 Beşiktaş Istanbul 16 0(1)
2006 Gençlerbirliği Ankara 13 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1995 Türkei U21 3 0(1)
1995–2003 Türkei 42 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2007–2008 Real Sociedad U19
2009–2010 TSG 1899 Hoffenheim U17
2011 VfB Stuttgart U19
2012–2013 Türkei (Co-Trainer)
2014–2015 Hannover 96
2016 1. FC Kaiserslautern
2017 Bayer 04 Leverkusen
2018 VfB Stuttgart
2021–2022 Hertha BSC
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Tayfun Korkut (* 2. April 1974 in Stuttgart) ist ein ehemaliger türkischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Aufgewachsen in der Nähe von Stuttgart war er als Profi überwiegend in der Türkei und in Spanien aktiv und bestritt in jener Zeit 42 Länderspiele für die türkische Nationalmannschaft. Als Trainer war er zunächst im Jugendbereich und als Co-Trainer tätig, bevor er rund eineinhalb Jahre den Bundesligisten Hannover 96 betreute. Nach drei kurzen Anstellungen beim 1. FC Kaiserslautern, Bayer 04 Leverkusen und VfB Stuttgart war er zuletzt Cheftrainer von Hertha BSC.

Spielerkarriere

Vereine

Tayfun Korkut wuchs in Ostfildern bei Stuttgart auf und begann im Stadtteil Ruit beim Turnerbund Ruit 1892 e.V. mit dem Fußballspielen. Anschließend wechselte er in die Jugendabteilung der Stuttgarter Kickers.

1994 rückte er in den Kader der ersten Mannschaft der Kickers in der Regionalliga Süd auf. Zur Saison 1995/96 wechselte er zum türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul, blieb dort fünf Spielzeiten und wechselte 2000 nach Spanien zum Erstligisten Real Sociedad San Sebastián. Nach drei Spielzeiten ging er zum Ligakonkurrenten Espanyol Barcelona. Zur Saison 2004/05 wechselte Korkut zurück in die Türkei zum Erstligisten Beşiktaş Istanbul, anschließend in der folgenden Saison zum Ligakonkurrenten Gençlerbirliği Ankara.

Nationalmannschaft

Korkut bestritt zwischen 1995 und 2003 42 Länderspiele für die türkische A-Nationalmannschaft. Er nahm mit ihr an der EM 1996 in England sowie an der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden teil.

Erfolge

Fenerbahçe Istanbul

Trainerkarriere

Korkut begann 2007 seine Trainerlaufbahn in der Jugendabteilung seines ehemaligen Vereins Real Sociedad San Sebastián. In der Saison 2009/10 betreute er die U17-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim als Cheftrainer. Im März 2011 erwarb er seine Fußballlehrerlizenz an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln und verfügt seither über die UEFA-Pro-Lizenz.

Zur Saison 2011/12 wurde Korkut neuer Cheftrainer der U19 des VfB Stuttgart. Zum Ende des Jahres löste er seinen Vertrag auf, da er vom türkischen Fußballverband ein Angebot erhalten hatte. Ab dem 1. Januar 2012 war er als Co-Trainer der türkischen A-Nationalmannschaft tätig. Nach dem Rücktritt des Nationaltrainers Abdullah Avcı im August 2013 fand Korkut bei dessen Nachfolger Fatih Terim keine Berücksichtigung im Trainerstab.

Am 31. Dezember 2013 wurde er als neuer Trainer von Hannover 96 vorgestellt und übernahm die Mannschaft auf dem 13. Tabellenplatz mit 18 Punkten.[1] Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.[2] In der Rückrunde der Saison 2013/14 holte er 24 Punkte und beendete die Saison auf dem zehnten Tabellenplatz.[3] Die Hinrunde der Saison 2014/15 beendete er ebenfalls mit 24 Punkten auf dem achten Tabellenplatz und holte somit im Kalenderjahr 2014 in 34 Bundesligaspielen 48 Punkte.[4] Am 20. April 2015 wurde er nach 13 sieglosen Spielen – sechs Unentschieden und sieben Niederlagen – beurlaubt.[5]

Am 15. Juni 2016 wurde er als neuer Cheftrainer des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern vorgestellt.[6] Im Dezember 2016 löste er seinen Vertrag beim Zweitligisten auf eigenen Wunsch auf.[7] Man war seit fünf Ligaspielen sieglos und stand auf dem 13. Tabellenplatz.

Am 6. März 2017 verpflichtete Bayer 04 Leverkusen Korkut als Trainer bis zum Saisonende 2016/17. Er trat die Nachfolge des tags zuvor entlassenen Roger Schmidt an.[8] Korkut übernahm bei Tätigkeitsantritt den großen Teil des Trainerstabes seines Vorgängers, wobei Markus Krösche durch Xaver Zembrod ersetzt wurde, mit dem Korkut bereits in Hannover und Kaiserslautern zusammengearbeitet hatte. Eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus schloss der Verein am 13. Mai 2017 aus.[9] Unter Korkut gewann Leverkusen nur zwei von elf Bundesligaspielen und beendete die Spielzeit auf dem 12. Rang.

Am 29. Januar 2018 übernahm Korkut die nach dem 20. Spieltag mit 20 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz stehende Bundesligamannschaft des Aufsteigers VfB Stuttgart als Nachfolger von Hannes Wolf.[10] Korkut holte aus den 14 restlichen Bundesligaspielen 31 Punkte (neun Siege, vier Unentschieden und eine Niederlage). Nachdem er durch einen 4:1-Auswärtssieg beim FC Bayern München mit dem VfB am letzten Spieltag der Bundesligasaison 2017/18 den siebten Platz erreicht und die Qualifikation für den Europapokal nur knapp verpasst hatte, wurde seine Vertragslaufzeit im Juni 2018 bis Juni 2020 verlängert.[11] Nach nur fünf Punkten aus den ersten sieben Spielen der Saison 2018/19 wurde Korkut am 7. Oktober 2018 auf dem letzten Tabellenplatz liegend beurlaubt.[12]

Ende November 2021 übernahm Korkut die Bundesligamannschaft von Hertha BSC als Nachfolger von Pál Dárdai und unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2021/22.[13] Die Mannschaft stand zu diesem Zeitpunkt nach dem 13. Spieltag mit 14 Punkten auf dem 14. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz einen Punkt betrug. Am 13. März 2022 trennte sich der Verein wieder von ihm.[14] Zuvor hatte er aus 13 Ligaspielen nur 9 Punkte geholt, womit Hertha auf einen Abstiegsplatz abgerutscht war.

Trivia

Korkut war zum Zeitpunkt seiner Tätigkeit in Hannover nach Özcan Arkoç der zweite türkischstämmige Cheftrainer in der deutschen Bundesliga.

Seine Familie gehört der als Balkantürken bezeichneten türkischen Minderheit in Bulgarien an; sie siedelte von dort in die westtürkische Hafenstadt Izmir über. Später kam die Familie im Zuge des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei als Gastarbeiter in die Bundesrepublik.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1. Bundesliga: Spielpaarungen, Tabelle und Ergebnisse der Saison 2013/14 am 17. Spieltag. kicker online, abgerufen am 29. April 2017.
  2. Tayfun Korkut wird 96-Cheftrainer. Pressemitteilung von Hannover 96, 31. Dezember 2013, archiviert vom Original am 27. Februar 2015; abgerufen am 29. April 2017.
  3. 1. Bundesliga: Spielpaarungen, Tabelle und Ergebnisse der Saison 2013/14 am 34. Spieltag. kicker online, abgerufen am 29. April 2017.
  4. 1. Bundesliga: Spielpaarungen, Tabelle und Ergebnisse der Saison 2014/15 am 17. Spieltag. kicker online, abgerufen am 29. April 2017.
  5. Hannover 96 beurlaubt Tayfun Korkut. Pressemitteilung von Hannover 96, 20. April 2015, archiviert vom Original am 20. April 2015; abgerufen am 29. April 2017.
  6. Korkut wird neuer FCK-Trainer. In: kicker online. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  7. Tayfun Korkut verlässt den FCK. Pressemitteilung des 1. FC Kaiserslautern, 26. Dezember 2016, archiviert vom Original am 27. Dezember 2016; abgerufen am 29. April 2017.
  8. Tayfun Korkut neuer Cheftrainer bei Bayer 04. (Nicht mehr online verfügbar.) Bayer 04 Leverkusen, 6. März 2017, archiviert vom Original am 6. März 2017; abgerufen am 29. April 2017.
  9. www.bayer04.de: Korkut verlässt Bayer 04 nach dem Saisonende, 13. Mai 2017, abgerufen am 17. August 2019
  10. Tayfun Korkut wird neuer Cheftrainer VfB Stuttgart 29. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018.
  11. Der VfB verlängert mit Tayfun Korkut VfB Stuttgart 10. Juni 2018
  12. VfB trennt sich von Trainer Korkut - Hinkel übernimmt Kicker 7. Oktober 2018
  13. Tayfun Korkut übernimmt für Pál Dárdai, herthabsc.com, 29. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
  14. Tayfun Korkut ab sofort nicht mehr Cheftrainer, herthabsc.com, 13. März 2022, abgerufen am 13. März 2022.
  15. Boris Herrmann: Nicht ganz so bekannt wie Löw. Süddeutsche.de, 4. Oktober 2014, abgerufen am 29. April 2017.