Johann Wadephul

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Johann Wadephul (2014)

Datei:Wadephul, Johann.webm Johann David Wadephul [ˈvaːdəˌfuːl] (* 10. Februar 1963 in Husum) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Rechtsanwalt. Er war von 2005 bis 2009 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein und ist seitdem Bundestagsabgeordneter.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1982 an der Meldorfer Gelehrtenschule leistete Wadephul zunächst seinen Wehrdienst ab und begann 1986 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, welches er 1991 mit dem ersten und 1995 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seitdem ist er als Rechtsanwalt tätig, derzeit in einer Kanzlei in Neumünster. 1996 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Die Vereinbarung der Betriebspartner.

Johann Wadephul ist evangelisch, verheiratet und hat drei Kinder. Er wohnt in Molfsee und ist Major d.R. der Bundeswehr.

Partei

Seit 1982 ist er Mitglied der CDU. Hier engagierte er sich zunächst in der Jungen Union, deren schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender er von 1992 bis 1996 war. Ab 1993 gehörte er dem CDU-Landesvorstand in Schleswig-Holstein an. Von 1997 bis 2000 war er zunächst Generalsekretär und von 2000 bis 2002 Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein. Seit Januar 2006 ist Wadephul Kreisvorsitzender der CDU Rendsburg-Eckernförde. Von 2010 bis 2021 war er Mitglied des CDU-Bundesvorstands.

Abgeordneter

Von 2000 bis 2009 war Wadephul Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Hier wurde er sogleich Mitglied des CDU-Fraktionsvorstandes. Am 17. März 2005 wurde er zunächst zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt und nach dem 27. April 2005 wurde er schließlich Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.

Seit 2009 ist Wadephul Mitglied des Deutschen Bundestages.

Bei der Bundestagswahl 2009 wurde er im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde mit 40,2 % der Erststimmen direkt in den Bundestag gewählt.[1] Im 17. Bundestag war er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales und im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Außerdem war er Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

Bei der Bundestagswahl 2013 verteidigte er seinen Wahlkreis mit 45,2 % der Erststimmen.[2] Im 18. Bundestag führte er den Vorsitz im Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages und war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten sowie stellvertretendes Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Im Auswärtigen Ausschuss war er für die CDU/CSU-Fraktion Berichterstatter für die Länder des Nahen/Mittleren Ostens, der Golfstaaten und dem Iran. Zum Ende der Wahlperiode wurde er am 7. März 2017 als Nachfolger von Ole Schröder, der sein Ausscheiden aus der Politik für die nächste Wahlperiode angekündigt hatte, zum Vorsitzenden der Schleswig-Holsteinischen CDU-Landesgruppe gewählt.[3]

Die Bundestagswahl 2017 brachte Wadephul mit 42,7 % der Erststimmen erneut das Direktmandat in seinem Wahlkreis. Im 19. Deutschen Bundestag wurde er abermals von der Schleswig-Holsteinischen Landesgruppe der CDU-Abgeordneten zum Vorsitzenden gewählt und sodann in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, zuständig für Auswärtiges, Verteidigung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie Europarat.[4] Er ist nunmehr stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Angelegenheiten der Europäischen Union, des Verteidigungsausschusses sowie des Auswärtigen Ausschusses und des 1. Untersuchungsausschusses des Verteidigungsausschusses.

Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt er über Platz 1 der Landesliste Schleswig-Holstein erneut ein Mandat.[5]

Kritik

Wadephul geriet im August 2021 in die Kritik der SPD, weil er die Pläne der Bundeswehr, zwei Hubschrauber (Wadephul nannte nicht den Typ; es handelte sich um H145M[6]) des Kommandos Spezialkräfte nach Kabul zu verlegen, in der Talkshow Maybrit Illner öffentlich machte. Diese Hubschrauber sollten der Evakuierung von Ausreiseberechtigten aus dem Stadtgebiet von Kabul zum Flughafen dienen, da es kaum möglich war, nach dem Vormarsch der Taliban in Afghanistan 2021 und der Besetzung von Kabul aus der Stadt zum dortigen Flughafen zu gelangen. Die SPD warf ihm vor, durch die Preisgabe geheimer militärischer Informationen den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Kabul erschwert und Soldaten gefährdet zu haben. Wadephul behauptete darauf in der Bild am Sonntag, eine Freigabe dieser Information von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gehabt zu haben. Ein Sprecher des Ministeriums widersprach ihm: „Da gab es definitiv nichts in diese Richtung. Alle hier, auch die Ministerin, waren überrascht.“[7]

Mitgliedschaften

Wadephul ist stellvertretender Vorsitzender der Hermann Ehlers Stiftung. Darüber hinaus ist er Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland und der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag.

Weblinks

Commons: Johann Wadephul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise