Johanna Hey
Johanna Hey (* 14. August 1970 in Hamburg) ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin und Hochschullehrerin an der Universität zu Köln.
Leben
Johanna Hey studierte von 1990 bis 1994 Rechtswissenschaft und Humanmedizin (zwei Semester) an der Universität Würzburg. Von 1991 bis 1994 war sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1994 absolvierte sie ihr Erstes Juristisches Staatsexamen in Würzburg, danach wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Rainer Hofmann am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Würzburg. An der Universität zu Köln wurde sie 1996 mit der Dissertation »Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung in Europa«[1] promoviert. Ihr Zweites Juristisches Staatsexamen bestand sie 1997 in Köln. Von 1998 bis 1999 hatte sie das Lise-Meitner-Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen zur Anfertigung der Habilitationsschrift inne. Von 2000 bis 2002 war sie wissenschaftliche Assistentin bei Joachim Lang am Institut für Steuerrecht der Universität zu Köln. Ihre Habilitation »Steuerplanungssicherheit als Rechtsproblem«[2] erfolgte 2001 an der Universität zu Köln. Sie erhielt in diesem Zuge die Venia Legendi für Steuerrecht und Öffentliches Recht.
Hey wurde 2002 auf den Lehrstuhl für Unternehmenssteuerrecht an der Universität Düsseldorf berufen. Seit 2006 ist sie Direktorin des Instituts für Steuerrecht an der Universität zu Köln.[3] Im Jahr 2015 war sie Gastprofessorin an der New York University, School of Law, von 2007 und 2018 war sie dort außerdem Senior Emile Noël Fellow.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2016: Hans-Kelsen-Preis der Universität zu Köln für herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in den letzten fünf Jahren.[4]
- 2002: Gerhard-Thoma-Ehrenpreis des Fachinstituts der Steuerberater sowie Auszeichnung durch die Esche Schümann Commichau Stiftung für ihre Habilitation
- 1997: Albert-Hensel-Preis der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft für ihre Dissertation
Herausgeberschaften (Auswahl)
- Seit 2020 Mitherausgeberin von Internationales Steuerrecht (Zeitschrift), Verlag C.H. Beck, München
- 2018 100 Jahre Steuerrechtsprechung in Deutschland 1918–2018, Festschrift für den Bundesfinanzhof, Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln[5]
- Seit 2015 Geschäftsführende Herausgeberin von Steuer und Wirtschaft (Zeitschrift), Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln
- Seit 2014 Mitherausgeberin von Der Betrieb (Zeitschrift), Handelsblatt Fachmedien, Düsseldorf
- 2013–2020 Mitherausgeberin von Steuer und Studium (Zeitschrift), NWB Verlag, Herne
- Seit 2008 Gesamtverantwortliche Herausgeberin des Herrmann/Heuer/Raupach, Kommentar zum Einkommen- und Körperschaftsteuergesetz, Loseblattwerk, Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln[6]
Mitgliedschaften und Ämter (Auswahl)
- Seit 2021 Prorektorin für Internationales der Universität zu Köln[7]
- Seit 2020 Vertreterin der European Association of Tax Law Professors (EATLP) in der Platform for Tax Good Governance der EU-Kommission
- Seit 2020 Mitglied im Permanent Scientific Committee der International Fiscal Association
- Seit 2020 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
- Seit 2020 Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft
- Seit 2006 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums der Finanzen
- 2010–2021 Wissenschaftliche Direktorin des Instituts Finanzen und Steuern
- 2011–2016 Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft
- 2004–2012 Präsidiumsmitglied und 1. Vizepräsidentin des Deutschen Hochschulverbandes
Weblinks
- Literatur von und über Johanna Hey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johanna Hey auf der Institutshomepage der Universität Köln
- Martin Oberpriller: Juristin auf der Überholspur. Mit 32 Jahren arbeitet Johanna Hey bereits auf dem Lehrstuhl für Unternehmenssteuerrecht in Düsseldorf - und berät den Bundestag. In: Welt am Sonntag. 18. Mai 2003 (welt.de).
- Gil Eilin Jung: Die eilige Johanna. In: Legal Tribune Online. 26. September 2010 (lto.de).
Einzelnachweise
- ↑ Johanna Hey: Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung in Europa. Ein Vorschlag unter Auswertung des Ruding-Berichts und der US-amerikanischen „integration debate“. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 1997, ISBN 978-3-504-64108-5 (416 S., uni-koeln.de [PDF; abgerufen am 13. Februar 2021]).
- ↑ Johanna Hey: Steuerplanungssicherheit als Rechtsproblem. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 2002, ISBN 978-3-504-20076-3 (934 S., uni-koeln.de [PDF; abgerufen am 13. Februar 2021]).
- ↑ Institut für Steuerrecht. Abgerufen am 11. Februar 2021.
- ↑ Universität zu Köln: Prof. Dr. Johanna Hey // Hans-Kelsen-Preis 2016. Abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Klaus-Dieter Drüen, Johanna Hey, Rudolf Mellinghoff (Hrsg.): 100 Jahre Steuerrechtsprechung in Deutschland 1918-2018. Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln 2018, ISBN 978-3-504-01898-6, S. 2096.
- ↑ Johanna Hey, Martin Klein, Michael Wendt (Hrsg.): Herrmann/Heuer/Raupach, EStG/KStG, Kommentar. Verlag. Dr. Otto Schmidt, Köln 2008, ISBN 978-3-504-23063-0.
- ↑ johanna-hey-ins-koelner-rektorat-gewaehlt. Abgerufen am 22. Mai 2021.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hey, Johanna |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Juristin, Professorin für Steuerrecht, Direktorin des Instituts für Steuerrecht an der Universität Köln |
GEBURTSDATUM | 14. August 1970 |
GEBURTSORT | Hamburg |