John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

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John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien
Kategorie: Hochschulinstitut
Träger: Freie Universität Berlin
Rechtsform des Trägers: Körperschaft des öffentlichen Rechts
Standort der Einrichtung: Berlin
Fächer: Geschichtswissenschaft Politikwissenschaft Wirtschaftswissenschaft Literaturwissenschaft Kulturwissenschaft Soziologie
Fachgebiete: Nordamerikastudien
Leitung: Frank Kelleter, Direktor und Sprecher[1]
Homepage: [1]

Das John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien (JFKI, bis 1963: Amerika-Institut) ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung der Freien Universität Berlin, welche auf die Region Nordamerika spezialisiert ist und als eines der renommiertesten Institute der FU gilt. Zugleich ist es als interdisziplinäres Forschungs- und Lehrinstitut das größte und bedeutendste seiner Art außerhalb Nordamerikas.

Geschichte

Im November 1954 wurde das Amerika-Institut gegründet.[2] Es knüpfte an die Tradition des 1910 gegründeten Berliner Amerika-Instituts an. 1963 wurde das Institut vom Politikwissenschaftler Ernst Fraenkel zum interfakultativen Institut umgewandelt, um eine wissenschaftliche Spezialisierung auf die Länder USA und Kanada zu ermöglichen. Namensgeber wurde der im Gründungsjahr des Instituts bei einem Attentat ermordete John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten.

Fächer

In sechs Abteilungen verbindet das JFKI die Fachgebiete Kultur, Literatur, Geschichte, Politik, Wirtschaft und Soziologie Nordamerikas. Zwischenzeitlich wurde am JFKI auch zur Linguistik und Geografie Nordamerikas geforscht und gelehrt.[3] Obwohl auch Mexiko geografisch zu Nordamerika zählt, wird es vom JFKI weniger berücksichtigt, da das Lateinamerika-Institut der FU Berlin eine spezialisierte Abteilung besitzt.

Bibliothek

Die wissenschaftliche Bibliothek des Instituts umfasst über 750.000 Medieneinheiten. Sie stellt die an Fächerspektrum und Umfang größte Sammlung auf dem Gebiet der Nordamerikastudien in Europa dar. Die Bibliothek hat deshalb auch eine überregionale Servicefunktion im Leihverkehr der Fachbibliotheken. Die Sammlungsschwerpunkte entsprechen den Institutsabteilungen und umfassen die Gebiete der USA, Kanadas sowie der englischsprachigen Karibik. Die Bibliothek betreute seit 1975 den Sammelschwerpunkt Nordamerikanische Zeitungen im Sondersammelgebietsplan der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2011 wurde dieser Schwerpunkt in das Sondersammelgebiet 7.261 – Nordamerikanische Zeitungen im System der verteilten nationalen Forschungsbibliothek umgewandelt. Bestände der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin ergänzen das Angebot. Wegen ihrer Bedeutung halten sich jährlich etwa 30 Amerikawissenschaftler aus dem Ausland zu Forschungszwecken in der Bibliothek des JFKI auf. Das Institut unterstützt dies mit einem Stipendienprogramm.

Graduiertenprogramme

Durch Mittel der Exzellenzinitiative wird das Konzept des JFKI für eine Graduiertenschule seit Oktober 2007 mit rund einer Million Euro jährlich auf fünf Jahre finanziert. Die Graduate School of North American Studies wurde mit dem Ziel eingerichtet, die Herausforderungen des Freiheitsideals in der nordamerikanischen Gegenwart zu untersuchen.[4] Direktorin ist Ulla Haselstein. 2012 wurde die Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative um fünf Jahre verlängert.

Professoren

Literatur

  • Gisela Strunz: American Studies oder Amerikanistik?: Die deutsche Amerikawissenchaft und die Hoffnung auf Erneuerung der Hochschulen und der politischen Kultur nach 1945. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-09254-4 (google.de [abgerufen am 7. Juli 2021]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.jfki.fu-berlin.de/graduateschool/team/Vorstand/kelleter/index.html
  2. Reimer Hansen, Wolfgang Ribbe: Geschichtswissenschaft in Berlin im 19. und 20. Jahrhundert: Persönlichkeiten und Institutionen. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-088806-5, S. 579 (google.de [abgerufen am 7. Juli 2021]).
  3. http://www.jfki.fu-berlin.de/information/history/seite_2.html#konzept
  4. Archivlink (Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive)

Koordinaten: 52° 27′ 26″ N, 13° 17′ 32″ O