Joseph Leodegar Canaval

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Joseph Leodegar Canaval (* 2. Oktober 1820 in Linz[1]; † 21. April 1898 in Klagenfurt[2]) war ein österreichischer Naturforscher, Gemeinderat von Klagenfurt und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[3]

Leben

Josef Leodegar Canaval war Sohn des 1850 verstorbenen Josef Ignaz Canaval, eines Expedits-Direktors des Stadt- und Landrechts in Linz. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Linz studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Wien und promovierte zum Dr. jur. Er wurde Privatlehrer und Advokaturskonzipient in Wien. Im Jahr 1848 übersiedelte er nach Klagenfurt. 1850 wurde er Sekretär des Kärntnerischen Industrie- und Gewerbevereins, von 1851 bis 1896 war er als Handels- und Gewerbekammer-Sekretär in Klagenfurt tätig. Darüber hinaus war Canaval von 1850 bis 1898 am naturhistorischen Kärntner Landesmuseum in Klagenfurt Kustos.

Er betreute die Mineralogische und Geologisch-Paläontologischen Sammlungen am Kärntner Landesmuseum.[4] Zusammen mit seinem Schwiegervater Franz von Rosthorn gab Canaval die erste Landesmineralogie von Kärnten heraus.[4] 1863 sorgte er für das Fortbestehen der Zeitschrift Carinthia und von 1852 bis 1897 gab er 24 Hefte des Jahrbuches des Historischen Landesmuseums heraus.[4] Ein in der Zeitschrift der Geologischen Reichsanstalt veröffentlichter Nachruf hob seine enge Zusammenarbeit mit Ferdinand Seeland bei der naturwissenschaftlichen Durchforschung Kärntens hervor.

Canaval war ab 1854 verheiratet mit Ottilie von Rosthorn (1827–1917), mit der er zwei Söhne und vier Töchter hatte. Aus der Ehe stammte der Montanist Richard Canaval (1855–1939).

Politische Funktionen

Klubmitgliedschaften

Canaval war Mitglied im Fortschrittsklub.

Literatur

  • Todesanzeige: Josef Leodegar Canaval. In Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt 1898, S. 227–228 (zobodat.at [PDF; 318 kB]).
  • F. S.: Joseph Leodegar Canaval. In: Carinthia II. 88, Klagenfurt 1898, S. 110–116 (zobodat.at [PDF; 435 kB]).
  • Helmuth Zapfe: Index Palaeontologicorum Austriae (= Catalogus fossilium Austriae. Heft 15). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1971, S. 22 (zobodat.at [PDF; 333 kB]).
  • Friedrich Hans Ucik: Geowissenschaftler in der Familie Rosthorn. In: Berichte der Geologischen Bundesanstalt. 64, 2003, S. 85–86 (zobodat.at [PDF; 114 kB]).

Weblinks

Einzelnachweise