Julius Kühn (Handballspieler)

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Julius Kühn
Julius Kühn

Julius Kühn (2018)

Spielerinformationen
Geburtstag 1. April 1993 (31 Jahre)
Geburtsort Duisburg, DeutschlandDeutschland Deutschland
Staatsbürgerschaft DeutscherDeutscher deutsch
Körpergröße 2,00 m
Spielposition Rückraum links
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein MT Melsungen
Trikotnummer 5
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
1999–2008 DeutschlandDeutschland TV Aldekerk
2008–2011 DeutschlandDeutschland HSG Düsseldorf
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
2011–2012 DeutschlandDeutschland HSG Düsseldorf
2012–2014 DeutschlandDeutschland TUSEM Essen
2014–2017 DeutschlandDeutschland VfL Gummersbach
2017– DeutschlandDeutschland MT Melsungen
Nationalmannschaft
Debüt am 20. September 2014
gegen SchweizSchweiz Schweiz in Göppingen
  Spiele (Tore)
DeutschlandDeutschland Deutschland 92 (294)[1]

Stand: 7. Mai 2022

Julius Kühn (* 1. April 1993 in Duisburg) ist ein deutscher Handballspieler. Seit 2017 spielt der linke Rückraumspieler für den deutschen Bundesligisten MT Melsungen.

Karriere

Verein

Kühn begann seine Handballkarriere 1999 beim TV Aldekerk. 2008 wechselte er in den Nachwuchs der HSG Düsseldorf, mit deren A-Jugend er 2010 deutscher A-Jugendmeister wurde. Bereits in der Saison 2010/11 kam er zu vier Einsätzen in der ersten Mannschaft der HSG. Nachdem der Rückraumspieler in der Hinrunde der Saison 2011/12 eine feste Größe im Düsseldorfer Zweitligateam war, wechselte er im Januar 2012 zum TUSEM Essen,[2] wo er sowohl in der ersten Mannschaft als auch in der A-Jugend zum Einsatz kam. Am Ende der Spielzeit stieg er mit dem TUSEM in die Bundesliga auf. Zur Saison 2014/15 wechselte er zum Bundesligisten VfL Gummersbach, wo er einen Vertrag bis 2016 erhielt.[3] Dieser wurde anschließend um zwei weitere Jahre verlängert. Im Sommer 2017 verließ er den VfL vorzeitig zur MT Melsungen.[4] Am 4. März 2021 erzielte er im Spiel gegen den HC Erlangen seinen 1000. Bundesliga-Treffer. Insgesamt warf er 211 Saisontore, womit er bester Feldtorschütze und Siebter der Torschützenliste wurde.

Nationalmannschaft

Kühn war Mitglied der deutschen U18-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2010 in Montenegro. Bei der U19-Weltmeisterschaft belegte er in der Gesamt-Torschützenliste einen Platz in den Top 10 und wurde mit Deutschland Siebter. Seit 2011 gehört er zum Kader der U20-Nationalmannschaft, mit der er 2011 die Weltmeisterschaft in Argentinien und 2012 die Europameisterschaft in der Türkei absolvierte.[5] Am 9. September 2014 berief Bundestrainer Dagur Sigurðsson Kühn in den erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft.[6] Am 20. September 2014 debütierte er in Göppingen im Testspiel gegen die Schweiz.[7] Bei der Europameisterschaft 2016 in Polen wurde er nach einer Verletzung von Christian Dissinger zum letzten Spiel der Hauptrunde nachnominiert, und gewann mit der Mannschaft am 31. Januar 2016 mit einem 24:17-Sieg über Spanien bei seinem erst fünften Länderspiel den Titel. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er mit dem deutschen Team die Bronzemedaille. Für diesen Erfolg wurde er am 1. November 2016 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[8] Zur Europameisterschaft 2018 wurde er von Bundestrainer Christian Prokop in den 20er-Kader berufen, der die Vorbereitung bestreitet.[9] Am 7. Januar wurde er in den endgültigen 16er-Kader berufen und nahm damit an der EM 2018 teil. Bei der EM 2020 war er Stammspieler und wurde im Spiel um Platz 5 zum „Man of the Match“ gewählt.[10] Mit der deutschen Auswahl nahm er an den Olympischen Spielen in Tokio teil.[11]

Er stand im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2022.[12] Nachdem er sechs Tore im ersten Gruppenspiel gegen Belarus erzielt hatte, beendete ein positiver Covid-19-Test das Turnier für ihn.

Karrierebilanz

Saison Verein Spielklasse Spiele Tore 7-Meter Feldtore
2011/12 HSG Düsseldorf/TUSEM Essen 2. Bundesliga 38 105 1 104
2012/13 TUSEM Essen Bundesliga 34 73 0 73
2013/14 TUSEM Essen 2. Bundesliga 27 133 0 133
2014/15 VfL Gummersbach Bundesliga 36 113 0 113
2015/16 VfL Gummersbach Bundesliga 32 161 5 156
2016/17 VfL Gummersbach Bundesliga 26 166 39 127
2017/18 MT Melsungen Bundesliga 33 224 9 215
2018/19 MT Melsungen Bundesliga 10 62 0 62
2019/20 MT Melsungen Bundesliga 26 107 0 107
2020/21 MT Melsungen Bundesliga 38 211 0 211
2011–14 2. Handball-Bundesliga gesamt 65 238 1 237
2012–21 Handball-Bundesliga gesamt 235 1117 53 1064
2011–2021 gesamt Karriere 300 1355 54 1301

Quelle: Spielerprofil bei der Handball-Bundesliga[13]

Sonstiges

Kühn ist verwandt mit der deutschen Handballspielerin Dana Bleckmann.[14]

Weblinks

Commons: Julius Kühn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. dhb.de: Julius Kühn, abgerufen am 7. Mai 2022
  2. Nächster Abgang bei Düsseldorf – Kühn wechselt nach Essen handball-world.news, 27. Januar 2012, abgerufen am 3. April 2016.
  3. www.vfl-gummersbach.de Weichenstellung der VfL-Zukunft (Memento vom 6. März 2014 im Internet Archive) vom 6. März 2014, abgerufen am 6. März 2014
  4. handball-world.com: Gummersbach mit Nachfolger für Julius Kühn, vom 17. Mai 2017, abgerufen am 17. Mai 2017
  5. Julius Kühn für DHB am Ball
  6. handball-world.news: Änderungen im Kader: Sigurðsson nominiert Ersatz für Reichmann und Fäth vom 9. September 2014, abgerufen am 9. September 2014
  7. handball-world.news: DHB-Team: Auftaktsieg gegen die Schweiz beim „Unternehmen Weltspitze“ vom 20. September 2014, abgerufen am 26. September 2014
  8. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes Bundespräsidialamt, 1. November 2016.
  9. www.dhb.de Prokop benennt Kader für Vorbereitung auf EHF EURO 2018 vom 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
  10. Fünfter – mit Hoffnung. In: Süddeutsche Zeitung. 25. Januar 2020.
  11. ihf.info: Match Team Statistics: Germany vs. Spain, abgerufen am 24. Juli 2021
  12. Official Squad List, auf ehfeuro.eurohandball.com, abgerufen am 7. Dezember 2021
  13. Spielerprofil Julius Kühn bei der HBL unter "Statistiken" und "Historisch", abgerufen am 3. März 2021.
  14. rp-online.de: Drei Generationen Handball, abgerufen am 8. November 2020