Juviles

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Gemeinde Juviles
Juviles, en Granada (España).jpg
Juviles – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Juviles (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Andalusien Andalusien
Provinz: Granada
Comarca: Alpujarra Granadina
Koordinaten 36° 57′ N, 3° 14′ WKoordinaten: 36° 57′ N, 3° 14′ W
Höhe: 1255 msnm
Fläche: 14,99 km²
Einwohner: 153 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 10 Einw./km²
Postleitzahl(en): 18452
Gemeindenummer (INE): 18112
Verwaltung
Bürgermeisterin: María Lourdes Molina Henares
Website: www.juviles.net
Lage der Gemeinde
Karte Gemeinde Juviles 2022.png

Juviles ist ein südspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit insgesamt nur noch 153 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Südosten der Provinz Granada in der autonomen Region Andalusien. Große Teile des Gemeindegebiets liegen im Nationalpark Sierra Nevada.

Lage und Klima

Der Ort Juviles liegt an einem Südhang der Alpujarras im Quellgebiet mehrerer Bergbäche (barrancos) knapp 100 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Provinzhauptstadt Granada in einer Höhe von ca. 1255 m; die Mittelmeerküste bei La Rábita ist knapp 50 km in südlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 515 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2020
Einwohner 687 567 595 177 135[2]

Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und dem daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich gefallen.

Wirtschaft

Noch in der frühen Neuzeit lebten die Bewohner des Ortes in hohem Maße als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Hausgärten. Außerdem wurde Viehzucht (v. a. Schafe, Ziegen und Schweine) betrieben; Esel wurden als Tragtiere gehalten. Dieser Zustand änderte sich erst mit dem Ausbau der Infrastruktur im 20. Jahrhundert. Heute dominieren Oliven- und Mandelbaumplantagen. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art angesiedelt. Seit den 1960er Jahren spielen die Produktion von Serrano-Schinken und der innerspanische Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) immer bedeutsamer werdende Rollen für die lokale Wirtschaft.

Geschichte

Prähistorische, römische und westgotische Funde fehlen; die Gründung des Ortes erfolgte wahrscheinlich im 8. Jahrhundert durch Berber aus Nordafrika, auf die auch der Terrassenfeldbau mit seiner ausgeklügelten Bewässerungstechnik (acequias) zurückgeht. Nach dem Ende des Kalifats von Córdoba (um 1020) übernahmen die Ziriden von Granada die nominelle Macht in der Region, die sie jedoch wenig später an die berberischen Almoraviden und Almohaden abtreten mussten. Als Teil des Emirats von Granada blieb das Bergland der Alpujarras bis zum Jahr 1490 islamisch; auch danach gab es immer wieder Aufstände gegen die Rückeroberung (reconquista) durch die Christen. Mit dem Alhambra-Edikt (1492) der Katholischen Könige begann die Vertreibung der Juden in Spanien; nach den Moriskenaufständen der Jahre 1499 bis 1501 und 1568 bis 1571 wurden die letzten Muslime zu Beginn des 17. Jahrhunderts ebenfalls ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Von der einst bedeutsamen Burg (castillo) sind nach ihrer Zerstörung durch die Truppen der Katholischen Könige nur noch spärliche Überreste erhalten.
  • Die zumeist aus Bruchsteinen gebauten Häuser des Ortes sind verputzt und weiß getüncht. Sie haben zumeist Flachdächer. Einige Abschnitte der Gassen sind in alter Berbertradition überbaut.
  • Die Iglesia de San Sebastian entstand in den 1550er Jahren; das Bruchsteinmauerwerk der Außenwände und des Glockenturms (campanario) ist sichtbar. Anders als viele Kirchen der Region wurde die Kirche während der Moriskenaufstände nicht zerstört.[3]
  • Die kleine Ermita de las Ánimas steht an einer Felswand.

Weblinks

Commons: Juviles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise