Köttmannsdorf (Hirschaid)

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Köttmannsdorf
Markt Hirschaid
Koordinaten: 49° 48′ 24″ N, 10° 57′ 51″ O
Höhe: 249 (244–260) m ü. NHN
Einwohner: 649 (30. Jun. 2022)[1]
Postleitzahl: 96114
Vorwahl: 09543
Der Hirschaider Ortsteil Köttmannsdorf

Köttmannsdorf ist ein fränkisches Dorf, das zum Markt Hirschaid gehört.

Geografie

Das unweit des linken Ufers der Regnitz gelegene Dorf ist einer von elf amtlich benannten Gemeindeteilen des im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Marktes Hirschaid.[2] Die Ortsmitte von Köttmannsdorf liegt etwa zwei Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Hirschaid auf einer Höhe von 249 m ü. NHN.[3]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes hatte 1109 unter dem Namen „Chotemaresdorf“ stattgefunden, was der Bedeutung als „Dorf des Cotemar“ entspricht.[4] Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Dorfmarkung von Köttmannsdorf der Landeshoheit von reichsunmittelbaren Adeligen unterstanden, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[5][6][7] Die im fränkischen Raum für die erfolgreiche Beanspruchung der Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von der Adelsfamilie der von Soden ausgeübt, in deren Eigentum sich das Rittergut Sassanfahrt befand.[8][9][10] Die Geschichte von Köttmannsdorf war dabei eng mit der Geschichte des Ritterguts verbunden, zu dem das Dorf während der gesamten Existenz dieses reichsunmittelbaren Territoriums gehörte.[4] Die Wahrnehmung der Hochgerichtsbarkeit stand hingegen den zum Hochstift Bamberg gehörenden Centamt Bechhofen zu.[8][9][11] Als die reichsritterschaftlichen Territorien infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde Köttmannsdorf unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde das Dorf zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[12][13]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Köttmannsdorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Sassanfahrt, zu der noch der Weiler Juliushof gehörte.[14] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Köttmannsdorf zusammen mit der Gemeinde Sassanfahrt am 1. Mai 1978 nach Hirschaid eingemeindet.[15] Im Jahr 2019 zählte Köttmannsdorf 641 Einwohner.[1]

Verkehr

Die von Röbersdorf kommende Staatsstraße St 2260 läuft am südwestlichen Ortsrand vorbei und führt über Sassanfahrt weiter nach Hirschaid. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Bushaltestelle der Buslinie 978 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Hirschaid an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg.

Sehenswürdigkeiten

Sandsteinerner Bildstock

In Köttmannsdorf gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, nämlich ein sandsteinerner Bildstock und ein schmiedeeisernes Kreuz.

Literatur

Weblinks

Commons: Köttmannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahl von Köttmannsdorf auf der Website des Marktes Hirschaid, abgerufen am 19. Mai 2020
  2. Köttmannsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. Mai 2020.
  3. Geografische Lage von Köttmannsdorf im BayernAtlas, abgerufen am 19. Mai 2020
  4. a b Geschichte von Köttmannsdorf auf der Website des Marktes Hirschaid, abgerufen am 19. Mai 2020
  5. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  8. a b Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 138.
  9. a b Johann Kaspar Bundschuh: Köttensdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 192 (Digitalisat).
  10. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Ämter am Ende des Alten Reiches“.
  11. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichte am Ende des Alten Reiches“.
  12. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  13. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  14. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 263.
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673.