KHD T4M 525 R

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KHD T4M 525R
Nummerierung: KBE V3–V5
WLE VL 0601–0602
und andere
Anzahl: etwa 25
Hersteller: KHD
Baujahr(e): 1953–1955
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 7.370 mm
Höhe: 3.600 mm
Breite: 3.110 mm
Gesamtradstand: 2.650 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Dienstmasse: 28.000 kg
Reibungsmasse: 28.000 kg
Radsatzfahrmasse: 14.000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Installierte Leistung: 166 kW (225 PS)
Treibraddurchmesser: 850 mm
Motorentyp: KHD T4M 525R
Motorbauart: Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor
Nenndrehzahl: 675 /min
Leistungsübertragung: hydraulisch
Tankinhalt: 300 l
Bremse: Indirekte Bremse Bauart Knorr

Die KHD T4M 525 R sind zweiachsige Diesellokomotiven mit Stangenantrieb, die für den leichten Rangierdienst konzipiert wurden. Sie wurden von 1953 bis 1955 von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) gebaut und bei verschiedenen Privatbahnen in Deutschland und Europa eingesetzt. Mehrere Lokomotiven der Reihe sind erhalten.

Entwicklung

Die Lokomotiven entstanden zu einer Zeit, als bei KHD die Motorbezeichnung identisch mit der Lokomotivbezeichnung war. Grundlage ihrer Bezeichnung war die Einführung einer neuen Motorreihe, die als wassergekühlte Zweitaktmotoren mit V-förmig angeordneten Zylindern konstruiert war. Die V-Anordnung ermöglichte niedrigere Bauhöhen der Motoren und dadurch niedrigere Motorhauben, um die Streckensicht für den Lokführer zu verbessern.[1] Die Entwicklung beinhaltete zunächst den Bau von 25 Lokomotiven mit der Bezeichnung KHD T4M 525 R. Um 1957 wurden für die Köln-Bonner Eisenbahnen[2] Lokomotiven mit einer Motorleistung von 240 bis 260 PS beschafft, die in den Abmessungen identisch waren und die Bezeichnung KHD T4M 625 R erhielten.

Die Lokomotiven KHD T4M 525 R tauchen in der Literatur auch als Typ KS 225 B auf,[3] eine Klassifizierung der Lokomotiven nach Bauart gab es 1953 jedoch nicht.

Nach Deutschland wurden geliefert:

Die restlichen Lokomotiven wurden ins Ausland geliefert; sechs nach Italien, drei nach Schweden und eine in die Türkei.[1]

Technik

Die Lokomotiven wurden analog der Wehrmachtslokomotive WR 200 B 14 mit zwei Achsen, die über zwischen den Achsen angeordneten Blindwelle und Kuppelstangen angetrieben wurden, ausgeführt. Das Führerhaus befand sich am hinteren Ende der Lokomotive. Gegenüber der Vorkriegsausführung konnte die Bauhöhe der Vorbauten verringert werden. Der Dieselmotor war ein Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor der Bezeichnung T4M 525 R. Er war wassergekühlt und konnte mit Druckluft angelassen werden.[1] Als Kraftübertragung wurde ein Strömungsgetriebe von Voith verwendet. Bei den Lokomotiven der Ruhr-Lippe-Eisenbahnen wurde ein Getriebe mit der Bezeichnung L 33 y hydr verwendet, es konnte pneumatisch-hydraulisch geschaltet werden.[1]

Die Lokomotiven wurde vielfach später mit dem stärkeren Motor T4M 625 R ausgerüstet, was zu Irritationen über die Herkunft der Lokomotiven führte und den Hersteller 1959 zur Einführung eines neuen Typenprogrammes veranlasste.[5] Ursprünglich waren die Lokomotiven mit einfachen Scheinwerfern ausgerüstet,[6] später haben sie neue Scheinwerfer mit integrierten Schlussleuchten erhalten.[1]

Einsatz

Der Einsatz der Lokomotiven war der leichte Verschub und Übergaben auf kurzen Strecken.

Köln-Bonner Eisenbahnen V3–V5

Die KBE hat ihre drei Lokomotiven 1953 erhalten und als V3–V5 bezeichnet. Die V4 wurde 1977 außer Dienst gestellt und 1982 verschrottet.[7]

Die beiden anderen Lokomotiven wurden durch die Gesellschaft Häfen und Güterverkehr Köln übernommen. Die V3 wurde 1997 in die Niederlande verkauft und 2004 dort verschrottet.[8] Die V5 befindet sich restauriert im KBE-Design[9] im Eisenbahnmuseum Wesseling.[10]

Westfälische Landes-Eisenbahn VL 0601–0602

Die WLE hat 1975/1976 zwei Lokomotiven von den Ruhr-Lippe-Eisenbahnen gekauft, die D 53 und D 54. Diese wurden als VL 0601–0602 bezeichnet. Eine dritte Lokomotive wurde als Ersatzteilspender übernommen.[1] Die VL 0602 ging Mitte der 1980er Jahre an eine Privatperson in Brüggen. Von ihr gibt es letzte Aufnahmen aus dem Jahre 2009 in den Niederlanden.[11] Die VL 0601 wurde ab Mitte der 1980er Jahre im Museumsdienst verwendet, unter anderem bei der Museums-Eisenbahn Minden und der Museumseisenbahn Hamm. Sie wurde 2013 als Denkmal beim Eisenbahnmuseum Stadtlohn aufgestellt.[12]

Britische Rheinarmee

Die Lokomotive mit der KHD-Werksnummer 55880, eine der sechs Lokomotiven der Britischen Rheinarmee, ist als Museumslokomotive erhalten. Nach verschiedenen Einsätzen in Deutschland kam sie zur Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland und fuhr dort bis etwa 2004. Sie wurde anschließend zu den Eisenbahnfreunden Hasetal Haselünne umgesetzt, wo sie 2007 die NVR-Nummer 98 80 3440 019-8 im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister erhielt.[13]

Literatur

  • Eduard Bündgen: Die Köln-Bonner Eisenbahn 1891–1992. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-502-5, S. 209–213 (Köln-Bonner Eisenbahn).
  • Friedrich Risse: Die Diesellokomotiven und Triebwagen der WLE. DGEG Medien, Hövelhof 2011, S. 22–25 (Westfälische Landesbahn AG).

Weblinks

Einzelnachweise