KS Kielce

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Łomża Industria Kielce
Voller Name Klub Sportowy Łomża Industria Kielce Spółka Akcyjna
Spitzname(n) Iskra
Gegründet 1965
Vereinsfarben gelb / weiß / blau
Halle Hala Legionów, Kielce
Plätze 4200
Präsident NiederlandeNiederlande Bertus Servaas (2002)
Trainer SpanienSpanien Talant Dujshebaev
Liga Superliga
2021/22
Rang 1. Platz
Nat. Pokal 2. Platz
International Champions League: 2. Platz
Website kielcehandball.pl
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
International Gewinner Champions League 2015/16
Kiełek – Maskottchen des KS Kielce

Der Klub Sportowy Kielce ist ein polnischer Handballverein aus Kielce, der in der Superliga, der höchsten polnischen Liga, spielt. Seit der Saison 2022/23 trägt der Verein den Namen Klub Sportowy Łomża Industria Kielce nach den beiden polnischen Hauptsponsoren, der Brauerei „Łomża“ und der Industriegruppe „Industria“.

Geschichte

Bertus Servaas,
Präsident seit 2002

Der Club wurde 1965 gegründet. Der erste Aufstieg in die höchste polnische Spielklasse, die Ekstraklasa, gelang 1975 unter dem Namen „MKS Korona“. In Ermangelung einer eigenen Halle spielte man in Mielec. Der fehlende Heimvorteil war mitausschlaggebend für den Abstieg ein Jahr später.

Zwischen 1978 und 1983 spielte der Verein fünf Jahre in der Ekstraklasa und konnte als größten Erfolg den dritten Platz in der Saison 1979/80 verbuchen. Nach einem einjährigen Intermezzo in der 2. Liga gelang 1984 der sofortige Wiederaufstieg. Seither spielt der Verein ununterbrochen in der höchsten Spielklasse. 1985 gewann Kielce erstmals den polnischen Pokal, was den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte bedeutete.

1991 kam es zur Spaltung des bestehenden Vereins in Korona Kielce (Fußball) und Iskra Kielce (Handball). Am 1. Mai 1993, zwei Spieltage vor Saisonende, holte sich Kielce vor Wisła Płock und Warschau erstmals die polnische Meisterschaft. Ein Jahr später ging der Titel erneut nach Kielce, dem 1996 ein weiterer folgte. Die Saison 1996/97 beendete man auf dem dritten Platz, mit dem man sich für den EHF-Pokal qualifizierte. Dort sorgte man in der Saison 1997/98 für eine Überraschung, als man im Viertelfinale den THW Kiel in eigener Halle mit 28:27 bezwang. Das Rückspiel allerdings entschieden die Kieler mit 31:26 für sich und holten sich in der Folge den EHF-Pokal. 1998 und 1999 folgen die Meistertitel vier und fünf, ehe man sich 2000 zum zweiten Mal den polnischen Pokal sicherte. Einen Rückschlag brachte die Saison 2001/02 mit Platz fünf, wodurch man sich international nur für den unbedeutenden Challenge Cup qualifizierte.

2002 erfolgte die Übernahme des Clubs durch den niederländischen Unternehmer Bertus Servaas, Eigentümer der VIVE Textile Recycling. Fortan führte der Verein den Zusatz „Vive“ im Vereinsnamen. 2002/03 gelang das erste Double der Vereinsgeschichte, der Gewinn der Meisterschaft und des Pokals. Seit Bertus Servaas den Verein übernommen hat, versucht man durch Verpflichtungen polnischer und ausländischer Spitzenspieler Anschluss an die europäischen Spitzenklubs zu finden. Ab 2008 wurde die Mannschaft von Bogdan Wenta trainiert. Wenta war bis April 2012 gleichzeitig Trainer der polnischen Nationalmannschaft, die 2007 Vizeweltmeister und 2009 WM-Dritter wurde. 2009 wurden die beiden bis dahin in der deutschen Handball-Bundesliga tätigen Mariusz Jurasik (Rhein-Neckar Löwen) und Rastko Stojković (HSG Nordhorn-Lingen) verpflichtet, mit denen man beim Qualifikationsturnier vom 4. bis 6. September 2009 in eigener Halle den Sprung in die Champions League schaffte, wo man im Achtelfinale gegen den HSV Hamburg ausschied. Auch in den beiden Folgejahren gelang der Sprung unter die letzten Acht nicht. In der Champions-League-Saison 2012/13 scheiterte der Verein erst im Halbfinale am FC Barcelona, setzte sich dann aber im Spiel um Platz 3 mit 31:30 gegen den deutschen Meister THW Kiel durch. Im Januar 2014 wurde Talant Dujshebaev, der zuletzt nach der Insolvenz von BM Atlético de Madrid vereinslos war, Nachfolger von Wenta, der ins Management des Vereins wechselte.[1] Unter seiner Führung gelang 2016 der Sieg in der Champions League nach einem 9-Tore-Rückstand im Finale gegen Veszprém KC nach Siebenmeterwerfen. In der Saison 2021/22 erreichte Kielce erneut das Finale der Champions League, das gegen den FC Barcelona nach Siebenmeterwerfen verloren ging.

Zum Ende der Saison 2021/22 schied Vive nach zwanzig Jahren als Namenssponsor aus und die polnische Industriegruppe Industria sicherte sich neben der Brauerei Łomża die Rechte für drei Jahre.[2]

Namen

  • 1965–1973 Iskra Kielce
  • 1973–1991 Korona Kielce
  • 1991–1994 Iskra Kielce
  • 1994–1996 Iskra/Ceresit Kielce
  • 1996–1998 Iskra Kielce
  • 1998–1999 Iskra Lider Market Kielce
  • 2000–2000 Strzelec/Lider Market Kielce
  • 2001–2002 Kolporter/Lider Market Kielce
  • 2002–2002 Kolporter Kielce
  • 2002–2009 Vive Kielce
  • 2009–2014 Vive Targi Kielce
  • 2014–2017 Vive Tauron Kielce
  • 2017–2020 PGE Vive Kielce
  • 2020–2022 Łomża Vive Kielce
  • 2022–2025 Łomża Industria Kielce

KS Kielce seit 1993/94

Saison Polnische Meisterschaft Europapokal erreichte Runde
1993/94 1. Platz Champions League Achtelfinale
1994/95 2. Platz Champions League Achtelfinale
1995/96 1. Platz EC der Pokalsieger letzte 32
1996/97 3. Platz Champions League letzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
1997/98 1. Platz EHF-Pokal Viertelfinale
1998/99 1. Platz Champions League letzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
1999/00 4. Platz Champions League letzte 32 (Quali zur 16er Gruppenphase)
2000/01 3. Platz EC der Pokalsieger Achtelfinale
2001/02 5. Platz EHF-Pokal 2. Runde
2002/03 1. Platz Challenge Cup 4. Runde
2003/04 2. Platz Champions League letzte 32 (Gruppenphase)
2004/05 3. Platz EC der Pokalsieger 2. Runde
2005/06 4. Platz EHF-Pokal Viertelfinale
2006/07 3. Platz EC der Pokalsieger 2. Runde
2007/08 3. Platz EHF-Pokal Achtelfinale
2008/09 1. Platz EC der Pokalsieger 2. Runde
2009/10 1. Platz Champions League Achtelfinale
2010/11 2. Platz Champions League letzte 24 (Gruppenphase)
2011/12 1. Platz Champions League Achtelfinale
2012/13 1. Platz Champions League Final Four, 3. Platz
2013/14 1. Platz Champions League Achtelfinale
2014/15 1. Platz Champions League Final Four, 3. Platz
2015/16 1. Platz Champions League Sieger
2016/17 1. Platz Champions League Achtelfinale
2017/18 1. Platz Champions League Viertelfinale
2018/19 1. Platz Champions League Final Four, 4. Platz
2019/20 1. Platz Champions League Achtelfinale
2020/21 1. Platz Champions League Achtelfinale
2021/22 1. Platz Champions League Final Four, 2. Platz

Erfolge

Halle

Von 1986 bis 2006 war der Ort für Heimspiele eine Halle, die über eine Kapazität von etwa 1600 Plätzen verfügte.

Seit 2006 verfügt der Verein über eine moderne Multifunktionssporthalle, die Hala Legionów, mit 3030 ständigen Sitzen. Das Fassungsvermögen kann für andere Veranstaltungen durch das Aufstellen von Stühlen im Innenraum jederzeit auf 4200 Plätze erweitert werden.

Kader für die Saison 2022/23

Nr. Nat. Name Position Geburtsdatum Letzter Verein
1 Pole Mateusz Kornecki TW 05.06.1994 Górnik Zabrze
33 Deutscher Andreas Wolff TW 03.03.1991 THW Kiel
4 SpanierSpanien Miguel Sánchez-Migallón RL 08.02.1995 CB Ciudad de Logroño
5 Pole Michał Olejniczak RM 31.01.2001 SMS Gdańsk
6 Pole Szymon Wiaderny LA 25.05.2003 eigene Jugend
7 FranzoseFrankreich Benoît Kounkoud RA 19.02.1997 Paris Saint-Germain
9 Pole Szymon Sićko RL 20.08.1997 Chrobry Głogów
10 SpanierSpanien Alex Dujshebaev RR 17.12.1992 RK Vardar Skopje
11 FranzoseFrankreich Nicolas Tournat KM 05.04.1994 HBC Nantes
18 Kroate Igor Karačić RL 02.11.1988 RK Vardar Skopje
23 Pole Arkadiusz Moryto RA 31.08.1997 Zagłębie Lubin
25 Isländer Haukur Þrastarson RM 14.04.2001 UMF Selfoss
27 Pole Cezary Surgiel RM 18.09.2002 eigene Jugend
29 FranzoseFrankreich Nedim Remili RR 18.07.1995 Paris Saint-Germain
30 SchwedeSchweden Elliot Stenmalm RL 04.05.2002 Redbergslids IK
34 SchwedeSchweden Paweł Paczkowski RR 14.06.1993 Brest GK Meschkow
41 Pole Damian Domagała KM 30.12.2002 Viret CMC Zawiercie
44 SpanierSpanien Daniel Dujshebaev RL 04.07.1997 RK Celje
48 Pole Tomasz Gębala RL 23.11.1995 Wisła Płock
50 Belarusse Arsjom Karaljok KM 20.02.1996 Saint-Raphaël Var Handball
99 FranzoseFrankreich Dylan Nahi LA 30.11.1999 Paris Saint-Germain
RusseRussland/SpanierSpanien Talant Dujshebaev Trainer 02.06.1968 BM Atlético de Madrid
Pole Krzysztof Lijewski Co-Trainer 07.07.1983 Rhein-Neckar Löwen

Zugänge 2022/23

Abgänge 2022/23

Zugänge 2023/24

Weblinks

Commons: Łomża Industria Kielce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise