Karin Schaub

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Karin Schaub, Landschaften, 1985, Wandbild, Pflanzenphysiologisches Institut - Rechte Seite
Karin Schaub, Landschaften, 1985, Wandbild, Pflanzenphysiologisches Institut - Linke Seite
Karin Schaub, Landschaften, 1985, Wandbild, Pflanzenphysiologisches Institut - Rechte Seite mit offener Türe

Karin Schaub (geborene Karin Ruperti; * 16. September 1928 in Hawkesbury, Kanada[1]) ist eine Schweizer Malerin, Zeichnerin und Grafikerin.[2]

Werdegang

Karin Schaub ist die Tochter des Chemikers Andreas Ruperti und Madeleine Marie Elisabeth van Rijckevorsel (Künstlername Madja Ruperti).[3][4] Ihre Familie mit französisch-holländischen Wurzeln wanderte in Folge der Russischen Revolution nach Kanada aus. Im Jahr 1928 zog ihre Familie nach Basel und erlangte 1935 das Schweizer Bürgerrecht.[5]

Schaub besuchte ab 1935 bis zur Maturität Schulen in Basel und 1949/1950 die Graphikfachklasse der Kunstgewerbeschule Basel. 1963 begann sie ihr Wirken als Künstlerin während des Studiums der Philosophie, Psychologie und Ethnologie und beschäftigte sich mit dem Surrealismus und dem Phantastischen Realismus. Von 1959 bis 1968 folgte ein Studium der Philosophie an der Universität Basel, das sie als Dr. phil. I mit einer Dissertation über das Thema Albert Camus und der Tod abschloss.

Schaub wurde in den späten 1970er-Jahren mit überdimensionalen Gemüsestilleben bekannt und hatte damit 1977 einen Auftritt auf der internationalen Kunstmesse ART Basel. Solche Sujets und deren flächige, überdimensionale Gestaltung lassen Schaubs Nähe zur Pop Art erkennen.

Nach einem Herzinfarkt im Jahr 1987 löste sie stilistisch jede Gegenständlichkeit auf. Die Kunstkritikerin Annelise Zwez schrieb 1991 anlässlich einer Ausstellung in Basel, als sich Schaub bereits mit Malerei und Collagen einen Namen gemacht hatte:

«Sie malt nicht mehr, sondern wirft die Farbe auf die Leinwand. (…) Karin Schaub ist 1990 in einem eigentlichen Schaffensrausch. Wohl noch nie sind so viele Bilder in einem einzigen Jahr entstanden. Und keines ist wie das andere. Wo nicht die Richtung Struktur gibt, ist es oft die Farbe; 1990 war in der Weihnachtsausstellung in der Kunsthalle Basel das 145 × 175 Zentimeter grosse Bild mit dem Titel Idealer Stadtplan zu sehen. (…) Nichts ist greifbar im Meer der Farbwürfe, aber das Weiss, das Bläulich, das Rosa, das warme Grün-Gelb, das wenig lineare Schwarz im Untergrund sind so raffiniert ‹geplant›, dass sich die expressive Gestik in eine städtebauliche Wachstumsstruktur aus der Flugzeugperspektive verwandelt.»[2]

Schaub stellte zudem weiterhin regelmässig[6] in Basel, der Schweiz und auch international mit renommierten Künstlern aus[7] und hatte noch 2012 eine Einzelausstellung im Stapflehus in Weil am Rhein.[8]

Werke in Sammlungen und im Stadtraum

Nachdem Schaub 1985 den 1. Preis im Basler Kunstkredit-Wettbewerb errungen hatte, konnte sie zwei grosse Wandbilder im Eingangsbereich des Instituts für Pflanzenphysiologie der Universität Basel realisieren.[9] Sie gestaltete zwei Landschaftsaussichten als Malerei über die gesamte Fläche der grossen Wandnischen. Werke Schaubs befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Kantone Basel-Stadt (9 Werke im Besitz des Kunstkredits), Basel-Landschaft und Aargau.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2013: Birsfelder Museum, Die 40. Sonderausstellung; mit Franz Büchler, Jakob Engler, Christoph Gloor, Rosa Lachenmeier, Franz Mäder, Fritz Schaub und Bruno Siegenthaler
  • 2012: Phänomen Wohlstand, Motorenhalle, Dresden;[7] (mit u. a. Guy Ben Ner, Vik Muniz, Beate Passow, Stephanie Senge, Sus Zwick)
  • 2012: Einzelausstellung, Stapflehus, Kunstverein Weil am Rhein[8]
  • 2012: Einzelausstellung, Sprützenhüsli Kulturforum, Oberwil BL[10]
  • 2011: Gruppenausstellung entrée & salon, M54 Basel
  • 2010: open space/ off space, Art am Rhein, Basel
  • 2009: Regionale 9 Kunsthalle Basel im Ausstellungsraum Klingental
  • 2008: Salon 08, Projektraum M54, Basel
  • 2008: Einzelausstellung, Birsfelder Museum, Birsfelden
  • 2006: Visarte Region Basel, M54, Basel
  • 2005: «AUSZEIT» – von der Suche nach dem Paradies, eine Co-Produktion Maison 44, Forschungsgemeinschaft «Mensch im Recht» und Literaturhaus Basel, M54 Basel
  • 2004: Regionale 5, Projektraum M54, Basel
  • 2000: INITIALE 3: Mannsbilder, M54, Basel
  • 1996: Einzelausstellung: Karin Schaub, Bilder, Zeichnungen, Collagen, Ausstellungsraum Klingental, Basel[11]
  • 1991: Homo Helveticus. Frauen sehen Schweizer Männer. Eine Kunstausstellung, Schulanlage Zentrum, Küsnacht
  • 1991: Einzelausstellung, Galerie Münsterberg, Basel[2]
  • 1990: Originalwerke unter 1001 Franken, Ausstellungsraum Klingental, Basel[12]
  • 1990: Jahresausstellung der Basler Künstlerinnen und Künstler, Kunsthalle Basel
  • 1988: Basel - Sarnen, Austauschausstellung, Altes Zeughaus auf dem Landenberg, Sarnen und Ausstellungsraum Klingental, Basel[13]
  • 1982: Landschaft, Ausstellungsraum Klingental, Basel[14]
  • 1981: Une oeuvre - un artiste. Un artiste - une oeuvre, Exposition Suisse '81, Halles des expositions, Delémont
  • 1978: ART Basel, Auftritt mit der Galerie Atrium
  • 1974: Surreal / Fantastisch, Ausstellungsraum Klingental, Basel[15]

Publikationen

  • Albert Camus und der Tod. (= Basler Beiträge zur Philosophie und ihrer Geschichte; Band 3). EVZ, Zürich 1968. Zugleich: Dissertation, Philosophisch-Historische Fakultät, Universität Basel 1967 (DNB 571510078 DNB 458822957).

Literatur

  • A. K.: Karin Schaub. In: Schweizer Kunst 3 (Visarte). Zürich 1974.
  • Annelise Zwez, Karin Schaub: Das Bild als Haus des Seins. Gedanken zum malerischen Oeuvre von Karin Schaub. Selbstverlag, Basel 1991
  • Karin Schaub – Werke von 1966–2007, Texte Annemarie Maag Schaub, Broschüre, Basel, Selbstverlag
  • Meta Zweifel: Karin Schaub. In: B wie Basel, 1996, Nr. 6, S. 38–43.
  • 7 Basler Künstler. Sarnen, Altes Zeughaus auf dem Landenberg, 1988. [Text:] Robert Schiess. Selbstverlag, Sarnen 1988.
  • Verein für Originalgraphik 1948-1982. [Zusammenstellung des Werkkataloges:] H. und H. Zschokke. Orell Füssli, Zürich 1982.
  • Une oeuvre – un artiste. Un artiste – une oeuvre. Exposition Suisse '81. Delémont, Halles des expositions, 1981. [textes:] Claude Stadelmann [et al.]. Selbstverlag, Delémont 1981.
  • Weihnachtsausstellung der Basler Künstler. Kunsthalle Basel/Kaserne Basel, 1980-81. Redaktion: Margrit Suter und Jean-Christophe Ammann. Basler Kunstverein, Basel 1980.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie auf der Webseite ihres Bruders
  2. a b c Annelise Zwez: Vernissagerede anlässlich der Ausstellung von Karin Schaub in der Galerie Münsterberg in Basel 2. November 1991. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  3. Ruperti, Madja. In: Sikart (Stand: 2020), abgerufen am 4. September 2020.
  4. Madja Ruperti | artnet. Abgerufen am 3. Februar 2020.
  5. Ortsmuseum Trotte: MADJA RUPERTI 1903—1981 Ein Querschnitt Sa 4.12.—Do 30.12. In: ProgrammZeitung Basel. ProgrammZeitung Verlags AG, Dezember 2004, S. S24, abgerufen am 3. Februar 2020 (ISSN 1422-6898).
  6. Art am Rhein. Abgerufen am 3. Februar 2020 (deutsch).
  7. a b Archiv – Motorenhalle – Kunst erleben – riesa efau. Abgerufen am 3. Februar 2020.
  8. a b Badische Zeitung: Die Tiefe und Seele der Bilder. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  9. Erziehungsdepartement Basel-Stadt (Hrsg.): Kunst für Basel, 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt: Kunst im öffentlichen Raum. Schwabe, Basel 1994, S. 166.
  10. Karin Schaub im Sprützehüsli Oberwil - regioTVplus. Abgerufen am 6. Februar 2020 (deutsch).
  11. 193 - Programm. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  12. Originalwerke unter 1001 Franken - Programm. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  13. Basel - Sarnen - Programm. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  14. Landschaft - Programm. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  15. Surreal / Fantastisch - Programm. Abgerufen am 6. Februar 2020.