Saikyō-Linie
Saikyō-Linie | |
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Triebzug der Baureihe E233 bei Kita-Yono | |
Streckenlänge: | 36,9 km |
Spurweite: | 1067 mm (Kapspur) |
Stromsystem: | 1500 V = |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Zweigleisigkeit: | ganze Strecke |
Gesellschaft: | JR East |
Die Saikyō-Linie (jap.
, Saikyō-sen) ist eine Bahnlinie auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie verbindet den Tokioter Bezirk Shinagawa mit Ōmiya in der nördlich angrenzenden Präfektur Saitama. Ihr Name ist eine Abkürzung der beiden Regionen, die sie verbindet: Saitama (
) und Tokio (
). Die Linie setzt sich zusammen aus den Gütergleisen entlang der Yamanote-Linie, der früheren Akabane-Linie und einer Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie. Am nördlichen Ende der Linie verkehren einige Züge weiter nach Kawagoe, am südlichen Ende werden die meisten Züge nach Shin-Kiba oder Ebina durchgebunden.
Streckenbeschreibung
Südlicher Ausgangspunkt der Saikyō-Linie ist der Bahnhof Ōsaki im Bezirk Shinagawa, wo ein Übergang zur ostwärts führenden Rinkai-Linie nach Shin-Kiba besteht. Ebenso existiert eine Gleisverbindung in südlicher Richtung zur Hinkaku-Linie; über diese und ein Teilstück der Tōkaidō-Güterlinie kann die Sōtetsu Shin-Yokohama-Linie erreicht werden, die ihrerseits eine direkte Verbindung zur Sōtetsu-Hauptlinie nach Ebina herstellt, ohne dass die Züge einen Umweg über Yokohama machen müssen. Die eigentliche Saikyō-Linie verläuft zunächst nordwärts auf den früheren Gütergleisen parallel zur Yamanote-Linie, wobei sie die bedeutenden Bahnknotenpunkte Shibuya, Shinjuku und Ikebukuro erschließt. Dieser Abschnitt wird formell als Yamanote-Güterlinie (
, Yamanote-kamotsu-sen) bezeichnet. Zwischen den Bahnhöfen Ikebukuro und Akabane befahren die Züge die Akabane-Linie, wobei dieser Name kaum noch gebräuchlich ist. In Akabane beginnt eine eigens für die Saikyō-Linie erbaute Strecke über Musashi-Urawa zum Bahnhof Ōmiya in der Stadt Saitama. Das in nordwestlicher Richtung verlaufende Teilstück wurde 1985 erbaut und nutzt dieselbe Trasse wie die Schnellfahrstrecke Tōhoku-Shinkansen. Es ist mit Ausnahme des Akabanedai-Tunnels und des Tunnels im Bahnhof Ōmiya vollständig aufgeständert und umfasst zehn neue Zwischenbahnhöfe. Formell trägt das Teilstück den Namen „Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie“ (
, Tōhoku-honsen shisen). Für die Mehrzahl der Züge ist Ōmiya die nördliche Endstation. Die übrigen verkehren anschließend westwärts auf der Kawagoe-Linie weiter bis zum Bahnhof Kawagoe.
Die Gesamtdistanz zwischen Ōsaki und Ōmiya beträgt 36,9 km. Davon entfallen 13,4 km auf das Teilstück Ōsaki–Ikebukuro (Yamanote-Güterlinie), 5,5 km auf das Teilstück Ikebukuro–Akabane (Akabane-Linie) und 18,0 km auf das Teilstück Akabane–Ōmiya (Zweigstrecke der Tōhoku-Hauptlinie). Die gesamte Linie ist zweigleisig ausgebaut und kapspurig (1067 mm), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h.
Zugangebot
JR East betreibt drei verschiedene Zugtypen auf der Saikyō-Linie: Nahverkehrszüge (
, Kakueki-tesha) mit Halt an allen Bahnhöfen, Schnellzüge (
, Kaisoku, engl. „Rapid“) und während der Hauptverkehrszeit Pendlerschnellzüge (
, Tsūkin kaisoku, engl. „Commuter Rapid“). Zwischen Akabane und Ōmiya halten die Schnellzüge nur in Musashi-Urawa, die Pendlerschnellzüge zusätzlich in Toda-Kōen und an allen Bahnhöfen nördlich von Musashi-Urawa. Tagsüber fahren Nahverkehrszüge ab Shinjuku alle zehn und Schnellzüge alle 20 Minuten; während der Hauptverkehrszeit wird der Takt verdichtet. Sämtliche beschleunigten Züge fahren über Ōmiya hinaus nach Kawagoe, im Nahverkehr ist hingegen Umsteigen erforderlich.[1]
In der Gegenrichtung wechseln die Schnellzüge tagsüber dreimal stündlich in Ōsaki auf die Rinkai-Linie nach Shin-Kiba, hingegen muss während der Hauptverkehrszeit in fast allen Fällen in Ōsaki umgestiegen werden.[2] Hinzu kommen Schnellzugs-Direktverbindungen nach Ebina (über die Sōtetsu-Hauptlinie): tagsüber im Halbstundentakt, während der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten.[3]
Geschichte
In den 1970er Jahren konnte die Verkehrskapazität der Japanischen Staatsbahn (JNR) nicht mit der wachsenden Bevölkerung im Großraum Tokio Schritt halten. Als Reaktion darauf trennte die JNR die Personen- und Güterzüge zwischen den Bahnhöfen Akabane und Ōmiya auf der Tōhoku-Hauptlinie, ebenso erhöhte sie die Anzahl der Züge. Das weiterhin anhaltende Bevölkerungswachstum erforderte jedoch einen zusätzlichen Ausbau der Kapazitäten. In der Zwischenzeit begannen im Oktober 1971 die Bauarbeiten an den Schnellfahrstrecken Tōhoku-Shinkansen und Jōetsu-Shinkansen.[4]
Ursprünglich war dafür zwischen Akabane und Ōmiya ein Tunnel vorgesehen, doch aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse schlug die JNR eine Hochbahn vor. Die Präfektur Saitama lehnte dieses Ansinnen ab, zum einen wegen der zu befürchtenden Lärmimmissionen, zum anderen wegen hefigter Anwohnerproteste in den betroffenen Gemeinden und Stadtteilen. In den anschließenden langwierigen Verhandlungen versprach die JNR einerseits Verbesserungen beim Lärmschutz, andererseits sollte als eine Art Kompensation eine „neue Pendlerlinie“ (jap.
, Tsūkin Shinsen) parallel zur Shinkansen-Trasse gebaut werden, mit der auch das Problem der chronischen Überlastung gelöst würde. Die entsprechende Genehmigung wurde im Dezember 1978 erteilt.[4]
Die Grundsteinlegung der neuen Pendlerlinie erfolgte am 27. Februar 1982 in Toda.[5] Im Juli 1985 gab die JNR bekannt, dass sie den Namen Saikyō-Linie tragen wird. Am 30. September 1985 erfolgte die Eröffnung der 18 km langen Neubaustrecke Akabane-Ōmiya, die mit der seit 1885 bestehenden Akabane-Linie zwischen Ikebukuro und Akabane zusammengelegt wurde. Ebenso nahm die JNR am selben Tag die Elektrifizierung der Kawagoe-Linie westlich von Ōmiya vor, sodass die Züge der Saikyō-Linie direkt von Ikebukuro nach Kawagoe verkehren konnten. Unter Nutzung der mittlerweile kaum noch befahrenen Gütergleise der Yamanote-Linie verlängerte die JNR die Saikyō-Linie am 3. März 1986 zum Bahnhof Shinjuku.[6]
Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Betrieb am 1. April 1987 an die neue Bahngesellschaft JR East über. Der Bau zusätzlicher Bahnsteige ermöglichte am 16. März 1996 die Verlängerung der Saikyō-Linie über Shinjuku hinaus nach Shibuya und Ebisu. Auf diese Weise konnte die Überlastung der Yamanote-Linie deutlich reduziert werden. Die Züge wendeten aus Platzgründen zunächst nicht in Ebisu, sondern im nachfolgenden Bahnhof Ōsaki. Dort entstanden daraufhin zwei weitere neue Bahnsteige, sodass seit dem 1. Dezember 2002 eine durchgehende Verbindung zur Rinkai-Linie angeboten werden kann.[7]
Am 30. November 2019 wurde der Fahrplan im Zusammenhang mit der Eröffnung der Sōtetsu/JR-Direktlinie (Shinjuku–Ebina) überarbeitet. Seither bieten JR East und die Sagami Tetsudō gemeinsam mehrmals stündlich Direktverbindungen zwischen der Saikyō-Linie nördlich von Shinjuku und der Sōtetsu-Hauptlinie an.[8]
Bilder
Liste der Bahnhöfe
Ka = Kaisoku (Rapid); Tk = Tsūkin kaisoku (Commuter Rapid)
Weblinks
- Streckennetz von JR East (PDF, 1,2 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ōmiya. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ōsaki. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Werktagsfahrplan ab Shinjuku in Richtung Ebina. JR East, 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (englisch).
- ↑ a b Tetsu Isozaki: 埼京線の施設と運転計画の概要. Tetsudō Journal, Dezember 1985, S. 28–31.
- ↑ 12年目の一斉着工 新幹線工事 戸田で27日に起工式: In: Yomiuri Shinbun, 25. Februar 1982.
- ↑ 首都圏の2新動脈スタート. In: Kōtsū shinbun. Kōtsū kyōryoku-kai, Tokio 4. März 1986, S. 1.
- ↑ 首都圏鉄道完全ガイド 主要JR路線編. Futabasha, 2013, ISBN 978-4-575-45414-7, S. 75–86.
- ↑ JR埼京線・りんかい線、11/30ダイヤ改正 - 快速の停車駅見直しなど. mynavi.jp, 6. September 2019, abgerufen am 8. Mai 2022 (japanisch).