Kernkraftwerk Diablo Canyon
Kernkraftwerk Diablo Canyon | ||
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Luftaufnahme aus westlicher Richtung (Pazifik) | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 35° 12′ 38″ N, 120° 51′ 14″ W | |
Land | USA | |
Daten | ||
Eigentümer | Pacific Gas and Electric. | |
Betreiber | Pacific Gas and Electric. | |
Projektbeginn | 1966 | |
Kommerzieller Betrieb | 7. Mai 1985[1] | |
Aktive Reaktoren (Brutto) |
2 (2.300 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahr 2011 | 18.668 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme | 432.950 GWh | |
Website | PG&E Diablo Canyon | |
Stand | 13. Februar 2013 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Diablo Canyon (engl. Diablo Canyon Nuclear Power Plant) mit zwei Westinghouse-Druckwasserreaktoren der 1.100-Megawatt-Klasse liegt im San Luis Obispo County im US-Bundesstaat Kalifornien, an der Pazifikküste zwischen Los Angeles und San Francisco. Seit der Stilllegung des Kernkraftwerks San Onofre im Jahr 2013 ist es das letzte verbliebene im Betrieb befindliche Kernkraftwerk Kaliforniens.
Geschichte
Der Bau des Kraftwerks begann am 23. April 1968. Betrieben wird das Kraftwerk von Pacific Gas and Electric. Da das Kernkraftwerk sein Kühlwasser direkt aus dem Pazifik bezieht, war es nicht nötig Kühltürme zu errichten.
Block 1
Block 1 ist ein Druckwasserreaktor von Westinghouse. Der Reaktor hat eine nominelle elektrische Nettoleistung von 1.122 Megawatt und wurde am 11. November 1984 in Betrieb genommen. 2011 produzierte der Block 9.917 GWh elektrische Energie, was einem Jahresnutzungsgrad von 100,9 % entspricht.[2]
Block 2
Block 2 ist auch ein Druckwasserreaktor von Westinghouse. Der Reaktor hat eine elektrische Nettoleistung von 1.118 Megawatt und wurde am 20. Oktober 1985 in Betrieb genommen. 2011 produzierte der Block 8.752 GWh elektrische Energie, was einem Jahresnutzungsgrad von 89,4 % entspricht.
Geplante Stilllegung
Die komplette Stilllegung des Kraftwerks (Block 1 und Block 2) war ursprünglich für das Jahr 2025 geplant.[3] Im September 2022 stimmten der Senat und das Repräsentantenhaus Kaliforniens für die Option auf eine Laufzeitverlängerung beider Blöcke bis 2030.[4]
Öffentliche Opposition und Anti-Atomkraftbewegung
Das Kernkraftwerk Diablo Canyon wurde trotz rechtlicher Anfechtungen in Betrieb genommen. Die Firma Pacific Gas and Electric musste zuvor über sechs Jahre lang Anhörungen, Referenden und rechtliche Schritte überstehen, bevor die Anlage genehmigt wurde. Der Hauptkritikpunkt war die Besorgnis über eine mangelnde Erdbebensicherheit des Kernkraftwerks. Zur Zeit des Baubeginns im Jahr 1968 hielt man die Erdbebensicherheit für ausreichend, aber zum Zeitpunkt der Fertigstellung im Jahre 1973 hatte man eine Erdbebenspalte ungefähr drei Kilometer entfernt im Meer entdeckt. Darauf reagierte das Unternehmen, indem es die Statik der Anlage verbesserte.[5] Am 7. August 1977 gab es die ersten Proteste vor dem Kernkraftwerk mit ca. 1500 Teilnehmern. Im August 1978 fand eine Demonstration von etwa 5000 Atomkraftgegnern statt, von denen 487 wegen Betretens des Geländes verhaftet wurden. Nach dem Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island, Harrisburg, Pennsylvania, im März 1979 verstärkten sich die Proteste. Im April 1979 demonstrierten in San Francisco rund 25.000 Teilnehmer gegen Diablo Canyon. Am 30. Juni 1979 schließlich fand eine Groß-Kundgebung mit etwa 40.000 Teilnehmern in San Luis Obispo statt, um gegen die Inbetriebnahme zu protestieren. Neben bekannten Personen der Öffentlichkeit wie den Sängern Jackson Browne, Graham Nash und Peter Yarrow und dem Journalisten Daniel Ellsberg trat auch der damalige Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown (seit 2011 wieder im Amt), auf. Er bezog sehr eindeutig Position gegen Kernkraftwerke im Allgemeinen und gegen die Inbetriebnahme von Diablo Canyon im Besonderen. Die Proteste wurden kalifornienweit von der Abalone Alliance organisiert, die ein Büro in San Louis Obispo unterhielt. Am 10. September 1981 kam es schließlich zu einem gewaltfreien Besetzungsversuch. Von den rund 30.000 Unterstützern wurden 1960 verhaftet.
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Diablo Canyon hat zwei Blöcke:
Reaktorblock[2] | Reaktortyp | Netto- leistung |
Brutto- leistung |
Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommer- zieller Betrieb |
Abschal- tung[6][7] |
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Diablo Canyon-1 | Druckwasserreaktor | 1.122 MW | 1.136 MW | 23.04.1968 | 11.11.1984 | 07.05.1985 | 11/2024 geplant |
Diablo Canyon-2 | Druckwasserreaktor | 1.118 MW | 1.164 MW | 09.12.1970 | 20.10.1985 | 13.03.1986 | 08/2025 geplant |
Siehe auch
- Liste der Kernkraftwerke
- KKW San Onofre (ein ehemaliges kalifornisches Kraftwerk mit ähnlicher Erdbebenproblematik)
- San-Andreas-Verwerfung – eine 1100 km lange Linie, an der ein schweres Erdbeben wahrscheinlich ist
- Abalone Alliance – Proteste gegen die Inbetriebnahme Ende der 70er
Weblinks
- Auf unsicherem Boden: Kraftwerke stehen am San-Andreas-Graben. 3sat. Sendungsbeitrag zum KKW Diablo Canyon
- Kalifornien: Banges Warten auf „The Big One“.. In: Spiegel Online. Bericht und Video zum KKW Diablo Canyon
Einzelnachweise
- ↑ US Department of Energy, Energy Information Administration: State Nuclear Profiles 2010, 26. April 2010
- ↑ a b Power Reactor Information System der IAEA: „United States of America: Nuclear Power Reactors - Alphabetic“ (englisch)
- ↑ David Sneed: PG&E agrees to close Diablo Canyon in 2025. In: The San Luis Obispo Tribune. 21. Juni 2016, abgerufen am 25. Juni 2020 (englisch).
- ↑ Catherine Clifford: California lawmakers vote to extend Diablo Canyon nuclear plant operations as state battles energy emergency. In: CNBC. 9. Januar 2022, abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch).
- ↑ In The World of Nuclear Power Crisis. In: Life Magazine, Mai 1979, S. 23–30. Archiviert vom Original am 12. Mai 2011. Abgerufen am 14. Juli 2010. (englisch)
- ↑ [1] vom 29.06.2016, abgerufen: 30.06.2016
- ↑ [2] vom 27.02.2018, abgerufen: 28.02.2018