Klaus Michael Meyer-Abich

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Klaus Michael Meyer-Abich beim SPD-Wahlparteitag 1983 in der Westfalenhalle in Dortmund

Klaus Michael Meyer-Abich (* 8. April 1936 in Hamburg; † 19. April 2018[1]) war ein deutscher Physiker und Naturphilosoph. Meyer-Abich war von 1984 bis 1987 Wissenschaftssenator in Hamburg und bis zu seiner Emeritierung Professor für Naturphilosophie an der Universität Essen.

Leben

Klaus Michael Meyer-Abich wurde 1936 als Sohn des Naturphilosophen Adolf Meyer-Abich (1893–1971) und der Schriftstellerin Siever Johanna Meyer-Abich (1895–1981) geboren. Sein älterer Bruder war der Marineoffizier und Geologe Helmut Meyer-Abich. Er war mit der Landschaftsarchitektin Ingrid Meyer-Abich verheiratet.

Meyer-Abich studierte Physik, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte in Hamburg, Göttingen, Bloomington und Berkeley. Er machte sein Physik-Diplom im Jahr 1961 und promovierte 1964 im Fach Philosophie. Anschließend war er unter anderem Mitarbeiter Carl Friedrich von Weizsäckers an der Universität Hamburg. Seit 1966 wirkte er zudem (nebenamtlich) als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Hofgeismar. Von 1970 bis 1972 war er Mitarbeiter am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg, an dem Weizsäcker einer der Direktoren war. 1972 wurde er zum ordentlichen Professor für Naturphilosophie an die Universität Essen berufen.

Meyer-Abich amtierte von 1976 bis 1981 als Vorstandsvorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler. Von 1979 bis 1982 war er Mitglied der Enquete-Kommission „Zukünftige Kernenergiepolitik“ des Deutschen Bundestages und von 1984 bis 1987 parteiloser Senator für Wissenschaft und Forschung in Hamburg. Von 1987 bis 1994 war er Mitglied der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ des Deutschen Bundestages.

In zahlreichen Publikationen entwickelte er sein Konzept vom „Frieden mit der Natur“.

Monografien (Auswahl)

  • Korrespondenz, Individualität und Komplementarität. Wiesbaden, 1965.
  • Wege zum Frieden mit der Natur. Praktische Naturphilosophie für die Umweltpolitik. München, 1984.
  • AUSgebrütet – Argumente zur Brutreaktorpolitik. Hrsg. zusammen mit Ueberhorst, Reinhard. Birkhäuser, Basel, 1985. ISBN 3-7643-1701-9.
  • Wissenschaft für die Zukunft. Holistisches Denken in ökologischer und gesellschaftlicher Verantwortung. München, 1988.
  • Aufstand für die Natur. Von der Umwelt zur Mitwelt. München, 1990.
  • Praktische Naturphilosophie für die Umweltpolitik. Erinnerungen an einen vergessenen Traum. München, 1997.
  • Peter Frieß, Andreas Fickers (Hrsg.): Klaus Michael Meyer-Abich und Horst-Eberhard Richter sprechen über die Angst vor der Technik (= TechnikDialog, Heft 9). Deutsches Museum / Lemmens, Bonn, 1997. ISBN 3-932306-06-6.
  • Was es bedeutet, gesund zu sein : Philosophie der Medizin. Hanser, München, 2010. ISBN 978-3-446-23413-0.
  • Klaus Michael Meyer-Abich [Hrsg.]: Vom Baum der Erkenntnis zum Baum des Lebens : ganzheitliches Denken der Natur in Wissenschaft und Wirtschaft ; [im Rahmen des Forschungsprojektes "Kulturgeschichte der Natur" entstanden]. C.H. Beck, München, 1997.

Literatur

  • Michael Hackl: Freiheit als Prinzip. Schellings absoluter Idealismus der Mitwissenschaft als Antwort auf die metaphysischen und ethischen Problemhorizonte bei Hans Jonas, Vittorio Hösle und Klaus Michael Meyer-Abich. In: Wiener Forum für Theologie und Religionswissenschaft. Band 21. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8471-1049-1 (396 S.).
  • Martin Held, Hans-Jochen Luhmann: Von der Umwelt zur natürlichen Mitwelt: Nachruf auf den Physiker und Philosophen Klaus Michael Meyer-Abich. In: Politische Ökologie. Jg. 36, H. 154. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Wuppertal 2018, S. 142–143.
  • Ingensiep, Hans Werner / Eusterschulte Anne (Hrsg.): Philosophie der natürlichen Mitwelt. Grundlagen – Probleme – Perspektiven. Festschrift für Klaus Michael Meyer-Abich, Würzburg 2002.

Weblinks

Commons: Klaus-Michael Meyer-Abich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige, SZ-Gedenken.de 25. April 2018, abgerufen am 25. April 2018.