Kleinschönthal (Schönthal)

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Kleinschönthal
Gemeinde Schönthal
Koordinaten: 49° 21′ 3″ N, 12° 36′ 22″ O
Höhe: 453 m
Einwohner: 61 (Mai 2011)
Postleitzahl: 93488
Vorwahl: 09978
Kleinschönthal (Bayern)

Lage von Kleinschönthal in Bayern

Kleinschönthal ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönthal im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Geografie

Kleinschönthal liegt auf der Westseite der Bundesstraße 22. Am südlichen Ortsrand von Kleinschönthal verläuft die Staatsstraße 2400 und mündet in die B22. Kleinschönthal schließt im Süden direkt an Schönthal an. Die beiden Ortschaften werden durch die Schwarzach getrennt.[2][3]

Geschichte

Kleinschönthal gehörte zum Landgericht Cham.[4] In den Steuerbüchern von 1577 und 1590 wurde für das Landgericht Cham die Einteilung in Vorderamt (= eusser Gebiet) und Hinteres Amt (= hinter Gebiet) aufgezeichnet. Diese Gliederung bestand 1752.[5] Kleinschönthal gehörte zum Hinteren Amt.[6][7]

1752 hatte das Vorderamt 49 Ortschaften und das hintere Amt 64 Ortschaften. Im Landgericht Cham gab es 1 Herrschaft, 16 Hofmarken, 6 Landsassengüter und insgesamt 2149 Anwesen.[5] Es gab im Landgericht Cham keine Obmannschaften. Dörfer und Weiler bildeten selbständige Gemeinden, denen die umliegenden Einöden angehörten. Diese Gemeinden hatten jeweils einen Dorfführer. Manchmal schlossen sich auch mehrere Weiler, oder ein Dorf und nahegelegene Weiler zu einer Gemeinde zusammen.[5]

1752 hatte Kleinschönthal 13 Anwesen, darunter eine Mühle.[7] Kleinschönthal war selbsteigen und gehörte zum Kastenamt Cham.[8] Es gehörte zum Kloster Schönthal und zur Kirche Döfering.[8][9]

1809 wurden im Landgericht Cham Steuerdistrikte gebildet, die 1811 in einem Verzeichnis dokumentiert wurden. Kleinschönthal gehörte zum Steuerdistrikt Döfering. Der Steuerdistrikt Döfering bestand aus den Ortschaften Döfering, Kleinschönthal, Lixendöfering, Rhan und Wirnetshof.[10]

Kleinschönthal gehörte zur Gemeinde Döfering. Die Gemeinde Döfering bestand aus den Orten Döfering, Kleinschönthal, Lixendöfering, Rhan und Wirnetshof.[11] Döfering war eine landgerichtsunmittelbare Gemeinde.[12]

1857 kam die Gemeinde Döfering vom Landgericht Cham zum Landgericht Waldmünchen.[11] 1945 gab die Gemeinde Döfering das Dorf Kleinschönthal an die Gemeinde Schönthal ab. 1978 wurde Döfering nach Schönthal eingemeindet.[13][14]

Kleinschönthal gehört zur Pfarrei Schönthal.[15][16][17][18] 1997 hatte Kleinschönthal 69 Katholiken.[18]

Einwohnerentwicklung ab 1838

1838–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1838 133 13[16]
1861 79 56[19]
1871 74 40[20]
1885 68 14[21]
1900 112 17[22]
1913 86 18[17]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 86 16[23]
1950 112 17[24]
1961 89 18[25]
1970 86 k. A.[26]
1987 71 19[27]
2011 61 k. A.[1]

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Durch Kleinschönthal führen der 660 Kilometer lange Goldsteig[28][29], der Burgenweg,[30] der Schwarzachtal-Radweg[31][32][33][34], der Grünes-Dach-Radweg[35] und die Mountainbikewege MTB-13 und MTB-23.[36][37]

Am nordöstlichen Ortsrand und südlich von Kleinschönthal befinden sich eine spätpaläolithische und eine mesolithische Freilandstation. Denkmalnummern D-3-6641-0020 und D-3-6641-0164.[38][39]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 11. März 2022.
  2. a b Kleinschönthal bei Bayernatlas. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  3. a b Kleinschönthal bei bavarikon.de. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  4. Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 12 Digitalisat
  5. a b c Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 14 Digitalisat
  6. Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 22 Digitalisat
  7. a b Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 27 Digitalisat
  8. a b Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 74 Digitalisat
  9. Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 75 Digitalisat
  10. Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 66 Digitalisat
  11. a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 159
  12. Max Piendl: Das Landgericht Cham, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 8, Verlag: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1955, S. 71 Digitalisat
  13. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181
  14. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 192
  15. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 203
  16. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 196 (Digitalisat).
  17. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 374 (Digitalisat).
  18. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 652
  19. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 992, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 937 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 980 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 998 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 633 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 124 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 253 (Digitalisat).
  28. Der Goldsteig: Wandern in Ostbayern & Böhmen bei goldsteig-wandern.de. Abgerufen am 29. April 2022.
  29. Qualitätsweg Goldsteig bei bayerischer-wald.de. Abgerufen am 29. April 2022.
  30. Burgenweg (Oberpfalz) bei wanderbares-deutschland.de. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  31. Schwarzachtal-Radweg bei radlland-bayern.de. Abgerufen am 23. März 2022.
  32. Schwarzachtal-Radweg bei oberpfaelzerwald.de. Abgerufen am 23. März 2022.
  33. Schwarzachtal-Radweg bei bayernbike.de. Abgerufen am 23. März 2022.
  34. Schwarzachtal-Radweg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 23. März 2022.
  35. Grünes Dach Radweg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  36. MTB-Tour 13 Eixendorfer-Tour bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  37. MTB-Tour 23 3-Gipfel-Tour bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  38. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6641-0020 Spätpaläolithische und mesolithische Freilandstation. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 7. Juni 2022.
  39. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6641-0164 Elmesbierl. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 7. Juni 2022.

Weblinks