Kraftwerk Ibbenbüren
Kraftwerk Ibbenbüren | |||
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Panoramafoto des Kraftwerks | |||
Lage | |||
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Koordinaten | 52° 17′ 12″ N, 7° 44′ 47″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten | |||
Typ | Dampfkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Steinkohle | ||
Leistung | 848 Megawatt | ||
Betreiber | RWE Generation SE | ||
Projektbeginn | Baubeginn 1981 | ||
Betriebsaufnahme | 1985 | ||
Kessel | Schmelzkammerkessel | ||
Feuerung | Schmelzkammerfeuerung | ||
Schornsteinhöhe | 275 m |
Das Kraftwerk Ibbenbüren, ehemals mit dem Zusatz Block B, ist ein seit 2021 stillgelegtes deutsches Steinkohlekraftwerk. Es liegt in Ibbenbüren im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Beschreibung und Geschichte
Es wurde ab Juli 1981 errichtet und hatte ursprünglich eine Leistung von 808 Megawatt, seit der Revision 2009 von 848 Megawatt. Das Kraftwerk mit seinem 275 Meter hohen Kamin ging am 19. Juni 1985 um 18:05 Uhr für einen 30-stündigen Probebetrieb erstmals ans Netz.[1] Die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am 29. November 1985 durch einen symbolischen Knopfdruck durch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau.[2] Der Einsatz des Kraftwerkes erfolgt hauptsächlich als Grund- und Mittellastkraftwerk.
Ende der 1980er Jahre wurde das Kraftwerk mit der zu diesem Zeitpunkt modernsten Filtertechnik und Anlagen zur Rauchgasentschwefelung ausgerüstet. Während der Revision im August und September 2001 wurde der Generator des Kraftwerks getauscht. Als Ersatz wurde ein baugleicher Generator des kurz zuvor stillgelegten Gaskraftwerks in Meppen eingebaut. Der 380 Tonnen schwere Generator wurde per Bahn, zuletzt über die Zechenbahn des Bergwerks angeliefert.[3]
Versorgt wurde das Kraftwerk bis 2019 hauptsächlich mit Anthrazitkohle aus der benachbarten Zeche Ibbenbüren im Tecklenburger Land. Diese Kohle ist sehr hart und macht eine Schmelzkammerfeuerung notwendig. Der Kessel des Kraftwerks in Ibbenbüren ist der größte Schmelzkammerkessel der Welt (Stand 2005). Jährlich werden circa 1,4 Mio. Tonnen Anthrazitkohle im Kraftwerk verstromt. Ab 2020 wird nach der Schließung des Bergwerkes und des Abbaus der Kohlehalden Weltmarktkohle verfeuert werden. Hierzu hat die RWE AG die Zechenbahn, die ehemalige Werksbahn des Bergwerks, erworben.[4]
Das Kraftwerk beschäftigt derzeit 140 Menschen. Der Betreiber des Kraftwerks ist die RWE Generation SE.
RWE nahm mit dem Block B am Ausschreibungsverfahren zur Reduzierung der Verstromung von Steinkohleanlagen und Braunkohle-Kleinanlagen zum Gebotstermin 1. September 2020 teil. Am 1. Dezember 2020 wurde das Ergebnis des Verfahrens gemäß § 24 Abs.1 Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) von der Bundesnetzagentur öffentlich bekannt gegeben. Block B erhielt neben zehn weiteren Kohleblöcken einen Zuschlag, wodurch das Vermarktungsverbot am 1. Januar 2021 und das Kohleverstromungsverbot für diesen Block im Juli 2021 in Kraft trat.[5][6][7]
Netzanschluss
Der Netzanschluss erfolgt über die Schalt- und Umspannanlage Westerkappeln auf der 380-kV-Höchstspannungsebene. Bis zur Revision 2013, bei der der Maschinentransformator erneuert wurde, wurde nur mit 220 kV in das Stromnetz des Übertragungsnetzbetreibers Amprion eingespeist.[8] Sowohl die Leitung vom Kraftwerk nach Westerkappeln als auch die gleichzeitig gebaute Leitung von Westerkappeln zum Umspannwerk Lüstringen waren bei ihrem Bau 1984 schon für 380 kV ausgelegt.
Die Silhouette des Kraftwerks und des Bergwerkes Ibbenbüren ist das bekannteste Ibbenbürener Wahrzeichen und gilt darüber hinaus auch als das Wahrzeichen des Tecklenburger Landes.
Vorgängerkraftwerke
Direkt westlich befanden sich die Vorgängerkraftwerke:
- Kraftwerk Ibbenbüren Block A, das von 1967 bis 1987 betrieben wurde.
- Preussag Ballastkraftwerk Ibbenbüren, das von 1954 bis 1985 in Betrieb war.
Das erste Kraftwerk Ibbenbürens, das Nike-Kraftwerk Ibbenbüren, befand sich direkt oberhalb vom Bahnhof Ibbenbüren.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Neues Ibbenbürener Kraftwerk verkaufte zum erstmal Strom. In: Ibbenbürener Volkszeitung. 22. Juni 1985.
- ↑ Uwe Gebauer: Ibbenbürener Kraftwerk ist jetzt am Netz. In: Ibbenbürener Volkszeitung. 30. November 1984, S. 1.
- ↑ Klaus Rotte: „Organspende“ für Block B vom Kraftwerk in Meppen. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 14. September 2001, abgerufen am 21. August 2021.
- ↑ Zukunft der Zechenbahn Ibbenbüren. Kohle soll bergauf fahren. In: Westfälische Nachrichten. 5. Juni 2018, abgerufen am 11. September 2018.
- ↑ § 51 KVBG - Einzelnorm. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ Bundesnetzagentur - Gebotstermin 1. September 2020. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ Ende einer Ära: Letzte RWE-Steinkohlekraftwerke gehen vom Netz. In: Zeitung für kommunale Wirtschaft, 8. Juli 2021. Abgerufen am 9. Oktober 2021.
- ↑ Kraftwerksliste Bundesnetzagentur (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen) Stand 02.07.2012. (Microsoft-Excel-Datei, 1,6 MiB) Archiviert vom Original am 22. Juli 2012; abgerufen am 21. Juli 2012.