Kreis Gostyn

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Verwaltungsgliederung der Provinz Posen (1815–1920)

Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen

Regierungsbezirk Posen

Der Kreis Gostyn am Südrand der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1919. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute zur polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Größe

Der Kreis Gostyn hatte eine Fläche von 601 km².

Verwaltungsgeschichte

Am 1. Oktober 1887 wurde im Regierungsbezirk Posen aus dem Nordteil des aufgelösten Kreises Kröben und einem kleinen Teil des Kreises Schrimm der Kreis Gostyn gebildet. Sitz des Landratsamtes und Kreisstadt wurde die Stadt Gostyn.

Am 27. Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Großpolnische Aufstand der polnischen Bevölkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft, und bis auf ein kleines an Schlesien grenzendes Stückchen westlich der Stadt Punitz war das Kreisgebiet bereits nach wenigen Tagen unter polnischer Kontrolle.

Am 28. Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags den Kreis Gostyn an das neu gegründete Polen ab. Deutschland und Polen schlossen am 25. November 1919 ein Abkommen über die Räumung und Übergabe der abzutretenden Gebiete, das am 10. Januar 1920 ratifiziert wurde. Die Räumung des unter deutscher Kontrolle verbliebenen Teilstückes und Übergabe an Polen erfolgte zwischen dem 17. Januar und dem 4. Februar 1920.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1890 39.135
1895 40.966 [1]
1900 42.858 [2]
1910 48.326 [2]

Von den Einwohnern der Kreises im Jahre 1890 waren etwa 70 % Polen und 30 % Deutsche. Ein großer Teil der deutschen Einwohner verließ nach 1919 das Gebiet.

Politik

Landräte

1887–18930Jaroslaw von Jarotzky
1893–19190Richard Lucke

Wahlen

Der größte Teil des Kreises Gostyn gehörte zusammen mit dem Kreis Rawitsch zum Reichstagswahlkreis Posen 5. Der Wahlkreis wurde bei den Reichstagswahlen zwischen 1887 und 1912 von Kandidaten der Polnischen Fraktion gewonnen:

Kommunale Gliederung

Zum Kreis Gostyn gehörten am 1. Januar 1908 die vier Städte Gostyn, Kröben, Punitz und Sandberg. Die restlichen (Stand 1908) 84 Landgemeinden und 73 Gutsbezirke waren zu Polizeidistrikten zusammengefasst.

Gemeinden

Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten die folgenden Gemeinden zum Kreis:[2]

  • Alt Gostyn
  • Alt Kröben
  • Babkowitz
  • Bodzewko
  • Bodzewo
  • Bonczylas
  • Brzezie
  • Bukownica
  • Chwalkowo
  • Ciolkowo
  • Czachorowo
  • Czajkowo
  • Czarkowo
  • Czeluscin
  • Daleschin
  • Deutschrode
  • Domachowo
  • Drzentschewo
  • Drzewce
  • Dusin
  • Dzientschin
  • Gembitz
  • Gogolewo
  • Gola
  • Gostyn, Stadt
  • Grabianowo
  • Grabonog
  • Grodnitza
  • Grodzisko
  • Groß Lenka
  • Groß Strzelce
  • Jänisch
  • Jawory
  • Karzec
  • Klein Lenka
  • Klein Strzelce
  • Kokoschki
  • Kolaczkowice
  • Kossowo
  • Koszkowo
  • Krajewitz
  • Kröben, Stadt
  • Krzyzanki
  • Kutschina
  • Kutschinka
  • Lafajettowo
  • Lipie
  • Ludwigshof
  • Ludwinowo
  • Magdalenowo
  • Michalowo
  • Miechcin
  • Niepart
  • Oczkowice
  • Ostrowo bei Gostyn
  • Pasierby
  • Pempowo
  • Pijanowice
  • Podrzecze
  • Possadowo
  • Potarzyce
  • Przyborowo
  • Pudlischki
  • Punitz, Stadt
  • Raschewy
  • Rembowo
  • Rogowo
  • Rokossowo
  • Sandberg, Stadt
  • Sarbinowo
  • Seide
  • Siedlec
  • Siemowo
  • Sikorzyn
  • Skoraszewice
  • Smilowo
  • Smogorzewo
  • Smolitz
  • Strumiany Hauland
  • Sulkowitz
  • Szurkowo
  • Wilkonice
  • Wycislowo
  • Zalesie
  • Ziemlin
  • Ziolkowo
  • Zychlewo

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Ortsnamen eingedeutscht.

Literatur

  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft IV: Regierungsbezirk Posen, S. 16–23, Kreis Gostyn.
  • Michael Rademacher: Posen – Landkreis Gostyn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.

Weblinks

  • Kreis Gostyn Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 16. August 2013.

Einzelnachweise