Léguillac-de-Cercles

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Léguillac-de-Cercles
Léguillac-de-Cercles (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Gemeinde Mareuil en Périgord
Koordinaten 45° 24′ N, 0° 31′ OKoordinaten: 45° 24′ N, 0° 31′ O
Postleitzahl 24340
Ehemaliger INSEE-Code 24235
Eingemeindung 1. Januar 2017
Status Commune déléguée

Der Ortskern von Léguillac-de-Cercles mit romanischer Wehrkirche

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Léguillac-de-Cercles (okzitanisch Lagulhac de Cercle) ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Mareuil en Périgord mit 279 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Nordwesten des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Das Gebiet der Commune déléguée bildet ferner einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Etymologie

Der Ortsname Léguillac, okzitanisch Lagulhac, geht möglicherweise auf den gallorömischen Eigennamen Aquilius zurück. Cercles bzw. Cercle ist eine südwestliche Nachbargemeinde. Eine andere Hypothese sieht Léguillac bzw. Lagulhac als eine Zusammenziehung des okzitanischen agulha (franz. aiguille) mit der Bedeutung Nadel an.

Geographie

Léguillac-de-Cercles liegt zehn Kilometer westnordwestlich von Brantôme und acht Kilometer südwestlich von Mareuil (Luftlinie). Die Gemeinde Léguillac-de-Cercles wurde von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

Léguillac-de-Cercles war die südlichste Gemeinde im Regionalen Naturpark Périgord-Limousin. Die Gemeinde Commune déléguée besteht neben dem Ortskern aus folgenden Weilern, Gehöften und einer Mühle:

Baroden, Chez Denis, Chez Jaille, Chez l'Abbé, Chez Parot, Chez Pichote, Chez Pouyade, Combe-Jolive, Franchères, Jovelle, La Bidalie, La Conturie, La Croze, La Forêt, La Gauterie, Laubanélie, Le Banchereau, Le Barbaris, Le Bost, Le Brouillac, Le Grand Moulin, Le Paillassou, Le Petit Clos, Les Piles, Les Potences, Les Réteries, Les Sudries, Les Tremblades, Loubazac, Maison-Neuve, Maison Neuve de Puyremale, Montaubert, Puygombert, Puyrebuli, Puyremale, Richeni, Rochefolet, Saint-James und Servat.

Das Gebiet der Commune déléguée wird in etwa mittig von der Sandonie, einem linken Nebenfluss der Euche, nach Süden zur Dronne hin entwässert. Die Sandonie entspringt im Nordwesten bei Chez l'Abbé auf 170 Meter Höhe über dem Meer. Der Jallieu, ein rechter Seitenarm des Boulou, entspringt nördlich von Laubanélie und fließt dann nach Osten ab. Die Ostgrenze bei Puygombert und Les Sudries wird von dem nach Süden ziehenden Boulou markiert. Ein kleines linksseitiges Trockental der Sandonie südlich von La Conturie bildete Teil der Südgrenze zur Gemeinde Paussac-et-Saint-Vivien.

Der topographisch tiefstgelegene Punkt mit 115 Metern über dem Meer liegt im Süden bei Loubazac an der Sandonie, die hier das Gebiet der Commune déléguée verlässt. Höchstgelegene Punkte mit 211 Meter befanden sich beim Weiler Puyremale im Westen und bei La Gauterie im Nordosten. Die maximale Höhendifferenz betrug somit 96 Meter.

Geologie

Die Commune déléguée Léguillac-de-Cercles liegt vollständig auf flachliegenden Sedimenten des nördlichen Aquitanischen Beckens. Der Schichtverband gehört zur Gout-Rossignol-Léguillac-Synklinale, dem zweiten Synklinalzug des Beckenrandes. Älteste aufgeschlossene Formation ist die Angoulême-FormationUnteres Angoumien – bestehend aus resistenten Rudistenkalken. Darüber folgt das Obere Angoumien, ebenfalls reich an Rudisten. Diese beiden Formationen säumen beidseitig das untere Sandonietal, wobei die Angoulême-Formation meist Steilwände bildet. Auf das Obere Angoumien legt sich das Coniacium – sehr harte Fossilkalke, sandige Kalke und Austernkalke. Es steht beispielsweise im Ortskern, im Westen bei Servat, im Osten bei Puygombert und im Norden bei Les Réteries an. Der größte Teil des Gemeindegebietes wird jedoch von Schichten des Santoniums unterlagert – graue, plattige, glaukonithaltige Kalke des Untersantons, Austernschill-führende Kalkmergel des Mittelsantons und siltige, glaukonithaltige Kalke sowie Sande und Sandsteine des Obersantons. Als oberstes aufgeschlossenes Schichtglied der Oberkreide nimmt das Santon Höhenlagen ein wie bei La Croze, bei Saint James und um Puyremale. Die Höhenlagen im Nordosten hingegen werden von pleistozänem Kolluvium verdeckt, zum Großteil Flussschotter. Darüber liegen alluviale Sedimente eines einstigen, nach Südwesten orientierten Flusssystems aus dem Eozän oder dem Unteren Oligozän (bei Les Potences und nordöstlich von La Gauterie). Die mitgeführten Gerölle bestehen vorwiegend aus polierten Quarzkieseln, die aus dem bei Nontron im Nordosten anstehenden Grundgebirge herantransportiert wurden. Die Geröllfracht kann auch seltene Exoten wie z. B. Amphibolitkiesel enthalten, welche auf einen sehr weiten Transportweg aus dem Massif Central heraus schließen lassen.

Die Angoulême-Formation wurde einst im Sandonietal in mehreren Steinbrüchen als geschätzter Baustein abgebaut; heute ist nur noch ein Steinbruch im Betrieb (bei Rochefolet).

Geschichte

Die romanische Wehrkirche Saint Maurice von Léguillac-de-Cercles

Ältestes erhaltenes Bauwerk ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Wehrkirche Saint Maurice im Ortskern.

Die Gemeinde Léguillac-de-Cercles wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2017 mit den Gemeinden Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier, Les Graulges, Beaussac, Mareuil, Monsec, Puyrenier, Saint-Sulpice-de-Mareuil und Vieux-Mareuil zur Commune nouvelle Mareuil en Périgord zusammengeschlossen und verfügt seither dort über den Status einer Commune déléguée. Sie war bis zu dessen Auflösung im März 2015 eine der 14 Gemeinden des Kantons Mareuil und gehörte danach zum Kanton Brantôme.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Léguillac-de-Cercles
Jahr Einwohner

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1962 429
1968 396
1975 356
1982 319
1990 286
1999 274
2008 290
2016 292

Quelle: INSEE[1]

Die Bevölkerungszahlen in der Gemeinde Léguillac-de-Cercles waren bis 1999 rückläufig, scheinen sich aber danach wieder etwas erholt zu haben. Der Rückgang auf Gemeindeebene war hierbei etwas stärker ausgeprägt als im Rest des Kantons Mareuil.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Ortskirche Saint Maurice.

Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Der Ortskern von Léguillac-de-Cercles liegt an der in Südrichtung verlaufenden D 93 von Vieux-Mareuil nach Paussac. Die D 93 wird etwas nördlich des Ortskerns von der D 84 von Nontron nach Verteillac gekreuzt. Die D 100 E verbindet den Ortskern in nordwestlicher Richtung mit Gout-Rossignol. Zwei Kommunalstraßen verlassen den Ortskern nach Saint-Félix-de-Bourdeilles und nach La-Gonterie-Boulouneix.

Fernwanderweg

Der Fernwanderweg GR 36 von Brantôme nach La Rochebeaucourt-et-Argentine durchquert die frühere Gemeinde Léguillac-de-Cercles von Südost nach Nordwest.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Léguillac-de-Cercles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien