Laga (Verwaltungsamt)
Verwaltungsamt Laga | ||
Verwaltungssitz | Laga | |
Fläche | 194,07 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 18.359 (2015)[1] | |
Sucos | Einwohner (2015)[1] | |
Atelari | 1.616 | |
Libagua | 729 | |
Nunira | 1.772 | |
Saelari | 2.439 | |
Sagadate | 2.750 | |
Samalari | 2.677 | |
Soba | 2.853 | |
Tequinaumata | 3.523 | |
Übersichtskarte | ||
Laga ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Baucau. Verwaltungssitz ist Laga im Suco Soba.[2]
Geographie
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Laga eine Fläche von 191,99 km².[3] Nun sind es 194,07 km².[1]
Das Verwaltungsamt Laga liegt im Nordosten der Gemeinde Baucau, an der Küste der Straße von Wetar. Im Osten grenzt er an die Gemeinde Lautém, im Süden an die Verwaltungsämter Baguia und Quelicai und im Westen an das Verwaltungsamt Baucau. Die Grenze zu Baucau wird vom Fluss Borauai gebildet. Weitere Flüsse, die in Laga in die Straße von Wetar münden sind unter anderem der Lequinamo und der Binagua. Östlich vom Ort Laga liegt im Suco Nunira der Salzsee Lagoa Laram mit einer Fläche von 150.000 m².[4]
Laga teilt sich in acht Sucos: Atelari, Libagua, Nunira, Saelari, Sagadate (Sagadati), Samalari, Soba und Tequinaumata (Tequino Mata, Tekinomata).
- Rain 2000 LAGA.jpg
Jährliche Niederschlagsmenge (2000)[5]
- Temperature 2000 LAGA.jpg
Jahresdurchschnitts-temperatur (2000)[5]
Einwohner
Im Verwaltungsamt leben 18.359 Menschen (2015), davon sind 9.172 Männer und 9.187 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 94,6 Einwohner/km².[1] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Makasae. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,2 Jahre (2010,[3] 2004: 17,3 Jahre[6]). Die Organisation Sagrada Família hat in Laga ihre Basis.
Geschichte
Im Juni 1863 wurde ein Aufstand der Makasae von Laga durch die Portugiesen niedergeschlagen und das Dorf niedergebrannt. Dabei wurde auch der Anführer der Rebellion von 1861 in Laclo gefangen genommen. Im August 1867 rebellierten die Einwohner vom Galoli-Reich von Vemasse, zu dem auch Laga gehörte. Auch diese Rebellion scheiterte.[7]
Als Laga im Dezember 1975 von den Indonesiern besetzt wurde, floh die Bevölkerung in die Wälder. Die indonesischen Soldaten töteten das Vieh, raubten die Nahrungsmittelvorräte und brannten Häuser nieder. Ende 1979 gab es im Ort Laga ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Weitere sogenannte Transit Camps gab es in Atelari und Saelari.[8] Im August 1978 wurden vier osttimoresische Zivilisten am Berg Tokegua, nahe Samagata, von indonesischen Soldaten verhaftet. Sie hatten ihr Flüchtlingscamp auf der Suche nach Nahrung verlassen, hatten aber dafür keine Genehmigung. Eine Person wurde bei One-Bu'u getötet, eine weitere in Uasagia und eine dritte in Cotamutu (Distrikt Lautém).[9] 1997 beschossen Widerstandskämpfer in Laga einen indonesischen Militärlastwagen mit Granaten und töteten dabei 18 Soldaten.
Anfang Juli 2010 zerstörte eine Flut etwa 1000 Hektar Reisfelder. 400 Haushalte waren davon betroffen.
Laga gilt als die Heimat von vielen Mitgliedern des paramilitärischen Konseilu Revolusionariu Maubere (KRM, deutsch Revolutionärer Rat Maubere). Mehrfach kam es hier zu Zwischenfällen mit dem KRM. Im November 2013 verstießen KRM-Mitglieder gegen das allgemeine Trageverbot von Militäruniformen durch Zivilpersonen bei einem Aufmarsch auf dem Fußballfeld von Laga.[10] Im Februar 2014 kam es in Lalulai bei einer Polizeiaktion zu einem Schusswechsel mit KRM-Mitgliedern. Ein Polizist wurde durch einen Molotowcocktail verletzt.[10] Am 3. März wurde die KRM für illegal erklärt.[11] Am 10. März errichteten KRM-Mitglieder eine Blockade an der Straße nach Baucau. Eine Person wurde durch einen geworfenen Sprengsatz verletzt.[12] Zwar stellte sich die KRM-Führung am 14. März den Behörden, wurde aber im Dezember 2014 wieder freigelassen.[13] Im Januar 2015 nahm der KRM in Laga zwei Polizisten als Geiseln und verwundete zwei weitere. Premierminister Xanana Gusmão fuhr persönlich in einem Konvoi nach Laga und erreichte in Verhandlungen die Freilassung der Geiseln. KRM-Führer Mauk Moruk floh mit seinen Leuten in den Dschungel.[14]
Politik
Administrator des Subdistrikts/Verwaltungsamts | ||
Bild | Name | Amtszeit |
Baltazar Belo | um 2004 | |
Datei:Laga-Francisco da Costa Belo.jpg | Francisco da Costa Belo | um Juli 2010, 2015 |
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Francisco C. Belo.[15]
Wirtschaft
57 % der Haushalte bauen Mais an, 52 % Kokosnüsse, 41 % Reis (in Tequinaumata), 41 % Maniok, nur 5 % Kaffee und 24 % Gemüse.[16] Von Laga bis nach Lautém gibt es Erde, die zur Farbgewinnung verwendet werden kann.
Partnerschaften
Mit dem australischen Cooloola Shire Council besteht eine Partnerschaft.
Persönlichkeiten
- Abel Ximenes (* 1950), Freiheitskämpfer und Politiker
- André da Costa Belo L4 (1957–2018), Freiheitskämpfer und Politiker
- Cornélio L7 da Conceição Gama (* 1945 in Saelari), Politiker und Freiheitskämpfer
Weblinks
- The Laga Report (Memento vom 29. August 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- ↑ Ministry of State Administration & Territorial Management, Timor-Leste: Baucau District profile (Memento vom 28. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 276 kB)
- ↑ a b Seeds of Life
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- ↑ History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB)
- ↑ „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ a b Ex-Guerrillas Threaten Political Stability in East Timor, 1. April 2014, abgerufen am 8. März 2015.
- ↑ Jornal da República: Resolução do Parlamento Nacional n.º 4/2014 de 4 de Março: De repúdio a tentativas de instabilidade e ameaças ao Estado de Direito, Série I, N.° 9 vom 4. März 2014 (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive), abgerufen am 10. März 2015.
- ↑ East Timor Law and Justice Bulletin: Breach in East Timor Defence Force (F-FDTL) Chain of Command Exposes Military Vulnerability, says Fundasaun Mahein, 14. März 2014, abgerufen am 8. März 2015.
- ↑ ANGOP: Timor Leste : Tribunal de Díli determina libertação imediata de Mauk Moruk e comandante Labarik, 15. Dezember 2014, abgerufen am 8. März 2015.
- ↑ Janina Pawelz: Der Rückzug von Premierminister Gusmão: Politische Weichenstellung in Timor-Leste, GIGA Focus Nummer 2, 2015, ISSN 1862-359X, abgerufen am 8. März 2015.
- ↑ Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
- ↑ Webseite des Außenministeriums Osttimors (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive)
Koordinaten: 8° 28′ S, 126° 36′ O