Land Rover Discovery Sport

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Land Rover
Land Rover Discovery Sport HSE Luxury TD4 2016.jpg
Discovery Sport
Produktionszeitraum: seit 2015
Klasse: SUV
Karosserieversionen: Kombi
Motoren: Ottomotor:
2,0 Liter
(147–213 kW)
Dieselmotoren:
2,0–2,2 Liter
(110–177 kW)
Otto-Hybrid:
1,5 Liter
(227 kW)
Länge: 4597–4599 mm
Breite: 1894 mm
Höhe: 1724–1727 mm
Radstand: 2741 mm
Leergewicht: 1759–2168 kg
Vorgängermodell Land Rover Freelander

Der Land Rover Discovery Sport (Codename L550) ist ein Sport Utility Vehicle der Mittelklasse des britischen Herstellers Land Rover. Das Fahrzeug hatte auf dem Pariser Autosalon 2014 seine Weltpremiere und wird seit dem 28. Februar 2015 zum Kauf angeboten.[1] Das Vorgängermodell des Geländewagens war der Freelander.

Der Ende 2018 vorgestellte Tata Harrier teilt sich die Plattform mit dem Discovery Sport, ist aber nur mit Vorderradantrieb erhältlich.[2]

L550 (seit 2015)

Sterne im Euro NCAP-Crashtest (2014)[3] 5 Sterne im Euro-NCAP-Crashtest

Das Fahrzeugdesign geht auf das Land Rover Discovery Vision Concept zurück, das 2014 auf der New York International Auto Show gezeigt wurde. Für das Design des Discovery Sport war Gerry McGovern verantwortlich. Der britische Designer entwarf auch den Range Rover Evoque. Bei dem Automobil handelt es sich um einen straßenorientierten Geländewagen mit darauf optimierten Fahreigenschaften. Land Rover verfolgt mit dem Fahrzeug das Ziel, Discovery als Submarke aufzubauen.[4] Neben dem Discovery Sport existiert ebenfalls der Discovery als hochwertiger Geländewagen.

Produziert wird der Discovery Sport auf der Land Rover LR-MS Plattform, einer stark modifizierten Variante der Ford-EUCD Plattform. Land Rover gehörte bis zum März 2008 zum Ford-Konzern und heute zum indischen Hersteller Tata Motors. Es wird eine fünf- oder siebensitzige Ausführung offeriert.

Sein Vorgänger Freelander wurde Anfang 1998 in den Markt eingeführt und bis Herbst 2014 in zwei Generationen gebaut, sodass der Discovery Sport die dritte Generation darstellt. In Deutschland wird das Fahrzeug der automobilen Mittelklasse zugerechnet. Im Vereinigten Königreich spricht man von einem compact SUV.

Beim Discovery Sport wurden im ersten Produktionsjahr die gleichen Motoren wie beim Freelander 2 eingebaut. Hierbei handelt es sich um den Ford EcoBoost Vierzylinder 2.0 Liter Turbocharged Benzin mit 176 kW (240 PS) und den Ford Duratorq Vierzylinder 2.2 Liter Turbocharged Diesel mit 110 kW (150 PS) respektive 140 kW (190 PS). Der erste Motor wird in den Vereinigten Staaten angeboten, der zweite Motor in Europa.[4] Anstelle der Motoren von Ford finden ab August 2015 die Ingenium-Motoren von Jaguar Land Rover Verwendung. Die Ingenium-Motorenfamilie sind Vierzylinder-Motoren mit Turboaufladung. Die Motoren werden quer eingebaut, was zusätzlichen Platz im Innenraum schafft.[4]

Der Discovery Sport wird mit einer 9-Stufen-Automatik von ZF oder mit einer 6-Gang-Handschaltung von Getrag ausgestattet. Beide sind auch für den Range Rover Evoque erhältlich. Über ein Untersetzungsgetriebe für den Geländebetrieb verfügt das Fahrzeug nicht, aber wie der Freelander über das Terrain Response-System. Der Fahrer kann hier je nach befahrenen Untergrund ein Fahrprogramm wählen. Darüber hinaus wird auch eine Variante ohne Allradantrieb produziert.

Der Discovery Sport wird in der Halewood Body & Assembly Facility von Jaguar Land Rover in der Nähe von Liverpool hergestellt, ebenfalls wie der Range Rover Evoque. Die Jaguar Land Rover Ingenium-Motoren werden in Wolverhampton, England produziert. Die von Ford gelieferten Motoren wurden in den Fabriken im Londoner Stadtbezirk Dagenham und in Valencia, Spanien gefertigt.[5]

Details zur Technik

Automatikgetriebe von ZF

Im Land Rover Discovery Sport kommt erstmals die neu entwickelte kompakte Mehrlenker-Hinterachse des britischen Herstellers zum Einsatz. Mit langen Federwegen und einer Achsverschränkung von 340 Millimetern sorgt sie unter anderem für die Land Rover-typische Geländegängigkeit. Die Achsschenkel wurden ebenso wie die unteren Querlenker aus einem dünnwandigen Aluminium-Hohlguss gefertigt. Die kleinen Federdome der Hinterachse ermöglichen die Installation einer 5+2-Sitzlösung, bei der sich die dritte Sitzreihe nahezu bündig im Fahrzeugboden versenken lässt.

Mit der adaptiven Fahrwerkssteuerung Adaptive Dynamics verfügt der Discovery Sport über MagneRideTM-Dämpfer, mit denen sich die Fahrzeugdämpfung individuell einstellen lässt. Die Dämpfungsflüssigkeit ist mit magnetischen Partikeln versehen und wird einem Magnetfeld ausgesetzt, woraufhin die Viskosität sinkt oder sich erhöht. Auf diese Weise lässt sich die Dämpfung je nach Bedarf härter oder weicher einstellen.[6]

Technische Daten

Modell P200 Si4 P250 Si4 P290 P300e eD4 TD4 D165 TD4 D200 SD4
Bauzeitraum seit 08/2019 02/2015–05/2019 seit 08/2019 06/2017–05/2019 seit 08/2020 seit 04/2020 02/2015–08/2020 09/2014–06/2015 02/2015–08/2020 seit 08/2020 02/2015–08/2020 seit 08/2020 07/2017–08/2020 09/2014–06/2015
Motortyp R4-Ottomotor R3-Ottomotor + Elektromotor R4-Dieselmotor
Hubraum (cm³) 1997 1998 1997 1998 1997 1497 1999 2179 1999 1997 1999 1997 1999 2179
Leistung (kW/PS) 147 (200)/ 5500/min 177 (240)/ 5800/min 184 (249)/ 5500/min 213 (290)/ 5500/min 227 (309) / 5500/min(1) 110 (150)/ 4000/min 110 (150)/ 3500/min 110 (150)/ 4000/min 120 (163)/3750 132 (180)/ 4000/min 150 (204)/3750 177 (240)/ 4000/min 140 (190)/ 3500/min
max. Drehmoment (Nm) 320 bei 1250–4500/min 340 bei 1750/min 365 bei 1400–4500/min 400 bei 1500/min 400 bei 1500–4500/min 540 bei 2000–2500/min(2) 380 bei 1750/min 400 bei 1750/min 380 bei 1750/min 380 bei 1500–2500/min 430 bei 1750/min 430 bei 1750–2500/min 500 bei 1500/min 420 bei 1750/min
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 207 200–220 225 218–233 233 209 180 180 180–194 201 195 188–200 209 204–220 188
Beschleunigung 0–100 km/h (s) 8,9 7,6–8,2 7,6 6,7–6,8 7,4 6,6 10,6 10,3–11,7 10,3–11,7 10,4 10,2 8,9–9,9 8,6 7,5–7,7 8,9–10,4
Getriebe (serienmäßig) 9-Gang-Automatik 8-Gang-Automatik 6-Gang-Schaltgetriebe 9-Gang-Automatik 6-Gang-Schaltgetriebe 9-Gang-Automatik 6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe (optional) 9-Gang-Automatik 9-Gang-Automatik 9-Gang-Automatik
Antrieb, serienmäßig Allradantrieb Vorderradantrieb Allradantrieb Vorderradantrieb Allradantrieb
Kraftstoffverbrauch
auf 100 km (kombiniert)
7,8–8,0 8,0–8,3 7,9–8,0 8,2–8,4 7,6–7,8 2,0–2,1 4,5 5,7–6,0 4,9–5,3 5,0 5,3–5,4 4,9–5,3 5,3–5,6 5,3–5,4 6,0–6,1
CO2-Emission kombiniert (g/km) 177–180 181–197 179–183 186–190 179–184 46–48 123 149–159 129–139 131 140–144 129–139 140–148 140–144 159–161
Abgasnorm nach
EU-Klassifikation
Euro 6d-TEMP/
Euro 6d
Euro 5/
Euro 6/
Euro 6d-TEMP
Euro 6d-TEMP/
Euro 6d
Euro 6 Euro 6d Euro 6/
Euro 6d-TEMP
Euro 5 Euro 6/
Euro 6d-TEMP
Euro 6d Euro 6/
Euro 6d-TEMP
Euro 6d Euro 6/
Euro 6d-TEMP
Euro 5
(1) Systemleistung
(2) Systemdrehmoment

Zulassungszahlen

Seit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2021 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 20.879 Land Rover Discovery Sport neu zugelassen worden. Mit 4.856 Einheiten war 2016 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Jahr Stück
2014
  
30
2015
  
2.819
2016
  
4.856
2017
  
4.392
2018
  
2.749
2019
  
2.424
2020
  
2.174
2021
  
1.435
Zulassungszahlen in Deutschland, Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[7]

Weblinks

Commons: Land Rover Discovery Sport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Land Rover Media Center: Der neue Discovery Sport
  2. Kshitij Sharma: Tata Harrier Vs Land Rover Discovery Sport: Same Platform Different Focus. In: zigwheels.com. 10. Dezember 2018, abgerufen am 2. Januar 2019.
  3. Ergebnis des Land Rover Discovery Sport beim Euro-NCAP-Crashtest (2014)
  4. a b c Stephen Dobie: Meet the Land Rover Discovery Sport. In: Top Gear magazine, 3. September 2014. Abgerufen am 22. September 2014. 
  5. United Kingdom:Dagenham Engine Plant. Ford. Abgerufen am 22. September 2014.
  6. Ausführliche Informationen des Herstellers, abgerufen am 20. Februar 2015
  7. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 8. Januar 2022.