Leonid Maximowitsch Leonow

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Leonid Maximowitsch Leonow

Leonid Maximowitsch Leonow (russisch Леонид Максимович Леонов, wiss. Transliteration

Leonid Maksimovič Leonov

; * 19. Maijul. / 31. Mai 1899greg. in Moskau; † 8. August 1994 ebenda) war ein russischer Schriftsteller und Dramatiker. Er gilt als Vorreiter der russischen Umweltschutzbewegung.[1]

Leben

Seine Kindheit und seine Knabenjahre verbrachte er teils in Moskau, teils in dem Dorf Poluchino des Gouvernements Kaluga. Schon als fünfzehnjähriger Gymnasiast begann er, Gedichte zu schreiben.[2] Er machte sein Abitur 1918 und arbeitete während des Bürgerkrieges als Korrespondent.

Für seinen Roman Der russische Wald erhielt er 1957 als erster Erzähler den Leninpreis. Leonow galt als ein herausragender Vertreter des Sozialistischen Realismus. Doch ist sein spätes Werk nach Auffassung von Literaturkritikern von Dostojewski beeinflusst.[3]

In seinen Büchern und Aufsätzen forderte Leonow ein Ende des Raubbaus an den russischen Naturressourcen sowie eine nachhaltige Forstwirtschaft. Er trat dafür ein, den Wald zu einem Rechtssubjekt zu erheben, hatte allerdings keinen Erfolg mit dieser Forderung. Er gilt als Begründer einer öffentlichen Diskussion über Umweltverschmutzung und andere ökologische Probleme in der Sowjetunion.[4]

Werke

Romane

  • Барсуки
    /
    Barsuki
    (The Badgers, Die Dachse) 1924
  • Вор
    /
    Wor
    (The Thief, Der Dieb) 1927
  • Соть
    /
    Sot
    (Werk im Urwald) 1930
  • Скутаревский
    /
    Skutarewski
    (Skutarevsky, Professor Skutarewski) 1932
  • Дорога на океан
    /
    Doroga na okean
    (The Road to Ocean, Weg zum Ozean) 1936
  • Русский лес
    /
    Russki les
    (The Russian Forest, Der russische Wald) 1953
  • Пирамида
    /
    Piramida
    (The Pyramid, Die Pyramide) 1994

Erzählungen und Novellen

  • Бурыга (Burgya) 1922
  • Гибель Егорушки (Jegoruschkas Ende) 1922
  • Валина кукла (Waljas Puppe) 1922
  • Туатамур (Tuantamur) 1922
  • Петрушинский пролом (Umsturz in Hahnendorf) 1922
  • Деревянная королева (Die hölzerne Dame) 1923
  • Конец мелкого человека (Das Ende des kleinen Mannes) 1922, 1960
  • Aufzeichnungen etlicher Episoden, zu Papier gebracht in der Stadt Goguljow von Andrej Petrowitsch Kowjakin 1923. Dt. Aufzeichnungen eines Kleinstädters. Aus dem Russischen übertragen von Hans Ruoff. Klett-Cotta, Stuttgart 1992, ISBN 3-608-95943-2.
  • Der schwarze Star 1928
  • Der Vagabund 1928
  • Die Rache 1928
  • Weisse Nacht 1928
  • Seines Bruders Frau 1930
  • Бегство мистера Мак-Кинли (The Escape of Mr. McKinley, Die Flucht des Mister McKinley) 1961; verfilmt 1975
  • Evgenia Ivanovna 1938, 1963

Auszeichnungen

Literatur

  • Ulrich Schmid, Der Abgeordnete des russischen Waldes. Leonid Leonovs Engagement für den Umweltschutz, in: Osteuropa, 7–9/2020, S. 91–101. Online
  • Mark Slonim: Die Sowjetliteratur. Eine Einführung. Kröner, Stuttgart 1972, S. 231–248 ISBN 3-520-41801-0
  • Boris Thomson. The Art of Compromise: The Life and Work of Leonid Leonov. University of Toronto Press, 2001. ISBN 0-8020-3537-X

Weblinks

Commons: Leonid Leonow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulrich Schmid, Der Abgeordnete des russischen Waldes. Leonid Leonovs Engagement für den Umweltschutz, in: Osteuropa, 7–9/2020, S. 91.
  2. Hans Ruoff: Nachwort in: Leonid Leonow: Aufzeichnungen eines Kleinstädters. Klett-Cotta, Stuttgart 1992, S. 125 f.
  3. Mark Slonim: Die Sowjetliteratur. Stuttgart 1972, S. 236–238.
  4. Ulrich Schmid, Der Abgeordnete des russischen Waldes. Leonid Leonovs Engagement für den Umweltschutz, in: Osteuropa, 7–9/2020, S. 91.
  5. a b c d e Leonid Leonov Biografie. Abgerufen am 30. März 2018 (russisch).