Alt-Leuteritz

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Alt-Leuteritz
Ortsteil der Landeshauptstadt Dresden
Koordinaten: 51° 4′ 18″ N, 13° 38′ 7″ O
Höhe: 160–250 m ü. NN
Fläche: 1,08 km²
Postleitzahl: 01156
Vorwahl: 0351
Landkreis BautzenLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeLandkreis MeißenAltfrankenAltstadt IAltstadt IIBlasewitzBorsbergBrabschützBriesnitzBühlauCoschützCossebaudeCottaCunnersdorfDobritzDölzschenDresdner HeideEschdorfFriedrichstadtGönnsdorfGomlitzGompitzGorbitzGostritzGroßlugaKleinlugaGroßzschachwitzGrunaHelfenbergHellerauGitterseeHellerbergeHosterwitzKaditzKaitzKauschaKemnitzKleinpestitzKleinzschachwitzKlotzscheKrieschendorfLangebrückLaubegastLausaLeubenLeubnitz-NeuostraLeuteritzLeutewitzLockwitzLöbtauLoschwitzMalschendorfMarsdorfMerbitzMeußlitzMicktenMobschatzMockritzNaußlitzNeustadtNickernObergohlisNiedergohlisNiederpoyritzNiedersedlitzNiederwarthaOberpoyritzOberwarthaOckerwitzOmsewitzPappritzPennrichPieschenPillnitzPlauenPodemusProhlisRäcknitzReickReitzendorfRennersdorfRochwitzRoitzschRossendorfRoßthalSchönbornSchönfeldSchullwitzSeidnitzSöbrigenSporbitzSteinbachStetzschStrehlenStriesenTolkewitzTornaTrachauTrachenbergeÜbigauUnkersdorfWachwitzWeißer HirschWeißigWeixdorfWilschdorfWölfnitzZaschendorfZöllmenZschertnitzZschierenKarte
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Lage der Gemarkung Leuteritz beziehungsweise des Ortsteils Alt-Leuteritz in Dresden

Alt-Leuteritz ist ein Ortsteil der Ortschaft Mobschatz im Westen der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Er geht aus der Gemeinde Leuteritz hervor, von der 1970 Neu-Leuteritz abgespalten und Cossebaude zugeschlagen wurde. Die Gemarkung Leuteritz umfasst seitdem nur noch Alt-Leuteritz. Der Name Leuteritz leitet sich vermutlich vom Vornamen eines Lokators ab.

Geografie

Alt-Leuteritz von Süden

Alt-Leuteritz liegt 8 km westlich des Dresdner Stadtzentrums, der Inneren Altstadt, auf der linkselbischen, Meißner Hochland genannten Lösshochfläche. Der Rand des Elbtalkessels befindet sich nur 1 km weiter nordöstlich. Angrenzende Gemarkungen sind die anderen Mobschatzer Ortsteile Mobschatz im Nordosten, Merbitz im Südosten, Podemus im Südwesten und Brabschütz im Westen. Im Norden grenzt es an den Cossebauder Ortsteil Neu-Leuteritz. Die Gemarkung Leuteritz beziehungsweise der flächenmäßig identische Ortsteil Alt-Leuteritz ist Teil des Dresdner statistischen Stadtteils Cossebaude/Mobschatz/Oberwartha.[1][2]

Die östliche Flurgrenze des Ortsteils zu Merbitz und Mobschatz verläuft abschnittsweise im Tummelsgrund. Hier liegt zugleich mit 160 m ü. NN die tiefste Stelle der Gemarkung. Über die Alt-Leuteritzer Flur verläuft in einem etwa 800 m langen Abschnitt östlich des Autobahndreiecks Dresden-West die A 4. Sie passiert den auf einer Höhe von 220 m ü. NN gelegenen Alt-Leuteritzer Ortskern in nur 200 m Entfernung. Alt-Leuteritz hat sich durch den erhaltenen Ortskern und die noch immer weitgehend unbebaute Flur seinen ursprünglichen dörflichen Charakter bewahrt. Am Dorfplatz, der sich am Beginn des vom Lieschkenwasser durchflossenen Tummelsgrunds befindet, stehen noch heute mehrere alte, zum Teil verfallene Bauerngüter. Drei Dreiseithöfe am Alt-Leuteritzer Ring sowie ein Nebengebäude eines ehemaligen Dreiseithofs sind Alt-Leuteritzer Kulturdenkmäler.

Geschichte

Der ursprünglich slawische Rundling Alt-Leuteritz entstand wahrscheinlich bereits im 10. oder 11. Jahrhundert und wurde 1139/1143 in einer auf das Jahr 1071 gefälschten Urkunde (angeblich des Bischofs Benno) als Luderuwice erstmals erwähnt. Der Ortsname geht auf einen Personennamen zurück, entweder auf den mittelhochdeutschen „Liudiger“ oder auf eine Verkürzung des altsorbischen „Ludirad“ und bedeutet demnach in Verbindung mit dem sorbischen Suffix „-ovici“ etwa „Siedlung der Leute eines Luder“. Anschließend entwickelte sich der Ortsname über die Formen Luderwitz im Jahre 1296 und das im Jahre 1491 belegte Leuterwitz hin zu Lewderwitz im Jahre 1508. Noch 1575 lebte ein Mann namens Hans Leuderwicz in dem Dorf. Der heutige Name Leuteritz taucht erstmals um 1600 auf.[3]

Leuteritz war mit einer Block- beziehungsweise Streifenflur ausgestattet. Ursprünglich gehörte es zum Burgward Woz in Niederwartha. Georg von Taubenheim war 1468 der Erbrichter des Ortes, der damals ein Lehen des Ritterguts in Wilsdruff war. Seit dem 16. Jahrhundert übten die Schönberger die Grundherrschaft aus und Leuteritz wurde vom Amt beziehungsweise von der Amtshauptmannschaft Dresden verwaltet. Im Jahr 1691 kam es gemeinsam mit Teilen des heutigen Gompitzer Ortsteils Steinbach zum Rittergut Maxen. Auch Adam Rudolph von Schönberg, der letzte Generalpostmeister am kurfürstlich-sächsischen Hof zu Dresden, war im 18. Jahrhundert einer der Leuteritzer Gutsherren. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war Leuteritz eine selbständige Gemeinde.

Eingepfarrt war Leuteritz seit dem 16. Jahrhundert nach Briesnitz. Haupterwerbszweige der ortsansässigen Bauern waren die Landwirtschaft und der Obstanbau. Im Jahr 1857 ging Leuteritz einen Schulverband mit Brabschütz ein. Bis 1970 blieb Leuteritz selbständig, hatte zuletzt aber nur noch 200 Einwohner. Infolge einer Gemeindereform in der DDR wurde Leuteritz aufgeteilt. Neu-Leuteritz schied aus der Gemeinde aus und wurde nach Cossebaude eingemeindet. Alt-Leuteritz kam zur Gemeinde Brabschütz und mit dieser 1994 zu Mobschatz, das wiederum am 1. Januar 1999 nach Dresden eingemeindet wurde.[4][5] Einen vergleichbaren Fall eines solchen Gemarkungswechsels im Dresdner Stadtgebiet stellt Neugruna dar, das von Gruna an Blasewitz kam.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[3]
1562 5 besessene Mann
1764 6 besessene Mann
1834 103
1871 140
1890 146
1910 172
1925 183
1939 194
1946 259
1950 256
1964 214
1990 siehe Brabschütz

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ortschaft Mobschatz. In: Dresden-Lexikon.de. Abgerufen am 8. August 2013.
  2. Stadtteil 90 – Cossebaude/Mobschatz/Oberwartha. (PDF; 350 kB) Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 8. August 2013.
  3. a b (Alt-)Leuteritz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Leuteritz. In: Dresdner-Stadtteile.de. Abgerufen am 8. August 2013.
  5. Geschichte und Gegenwart der Ortsteile der Ortschaft Mobschatz. In: dresden.de. Abgerufen am 1. September 2016.

Weblinks

Commons: Altleuteritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien